Braunschweig. Timo Keller über das Familienleben im Klimawandel. In dieser Folge von „Familienklima“ geht‘s um einen Tipp für einen Familienausflug.

Große Augen bei der Fünfjährigen: Ein etwa 1,20 Meter großer Roboter steht vor ihr und erklärt ihr mit einem Tablet in den Händen und einer schon recht menschenähnlichen Stimme, wie alles abläuft. Doch irgendwann dreht sie sich um und sagt: „Papa, ich verstehe kein Wort.“ Der Roboter ist zwischenzeitlich von Deutsch auf Englisch gewechselt. Aber wir wissen jetzt trotzdem, wie es hier läuft. Hier bedeutet im Futurium in Berlin, drei Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt.

Worum geht‘s? In dem futuristischen Bau wird der Frage nachgegangen, die aktuell viele Menschen beschäftigt und diejenigen mit Kindern womöglich noch ein bisschen mehr: „Wie wollen wir leben?“ Darum dreht sich in dem 2019 eröffneten Museum alles. „Wir denken die Bereiche Mensch, Natur und Technik zusammen und geben Ideen und Denkanstöße für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung“, heißt es auf der Internetseite des Futuriums. Das klingt erst einmal spannend, aber auch wenig kindgerecht.

Im Futurium in Berlin spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle

Doch auch die nächste Generation, um die es nicht nur, aber hauptsächlich geht, kommt auf ihre Kosten. Nahezu alles ist interaktiv, mit Armbändern kann man abstimmen, ob man einer These oder einer Zukunftsidee zustimmt – oder eben nicht. Es gibt einen Bereich, in dem Kinder toben können, aber auch einen Raum, um zu basteln und zu spielen. Und ein „Futurium Lab“, ein Labor, in dem es ums Erfinden, Ausprobieren und Experimentieren geht, wo eigene Prototypen gebastelt und 3D-Drucker ausprobiert werden können.

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Ein gutes Ziel also für einen Familienausflug. Hinzu kommt: Der Eintritt ist frei. Aber das Futurium unterhält nicht nur Groß und Klein, es regt auch zum Nachdenken an. Es geht um die Zukunft der Demokratie, des Städtebaus, der Energiegewinnung und natürlich auch um Umwelt- und Klimaschutz, um Nachhaltigkeit. Mittels Schaubildern, Zahlen und Experimenten bekommen die Besucher unter anderem vor Augen geführt, was unser Konsum mit der Erde und ihren Ressourcen macht.

Einige Zahlenbeispiele sind hängengeblieben. So bräuchte es die Ressourcen von drei Erden, wenn alle 7,5 Milliarden Menschen weltweit so leben würden wie in Berlin. Oder die Berechnung des sogenannten ökologischen Rucksacks. Dieser gibt das Gewicht aller natürlichen Ressourcen an, die zur Herstellung, Benutzung und Entsorgung eines Produkts benötigt werden. So wiegt der ökologische Rucksack eines durchschnittlichen Notebooks etwa 700 Kilogramm. Und zum Abschluss: 199 Millionen Handys liegen in deutschen Schubladen – ungenutzt.

Haben Sie Ideen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie mir: timo.keller@funkemedien.de.

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