Meerdorf. Das Freiwilligen-Projekt von Meerdorf ist für den Gemeinsam-Preis 2019 unserer Zeitung nominiert. Die Gruppe dient der Dorfgemeinschaft.
. Die Gedenksteine an der Kirche müssen gereinigt und die Schrift ausgebessert werden. Das Regendach an der Friedhofskapelle braucht frische Farbe. An der Schule fehlt ein Buswartehäuschen. Am Friedhof sind Bäume zu pflanzen und der Metallzaun an der Kirche hat auch eine Kur nötig. In solchen Fällen packt die Meerdorfer Freiwilligentruppe an.
Es gibt sie seit 2012 – und eine längere Erledigungsliste ist schon abgearbeitet. Hervorgegangen ist die Gruppe aus dem Ortsrat-Projekt „Meerdorf – von null bis hundert“. „Die Idee, die dahintersteckt ist, dass viele von uns, die nicht mehr im Berufsleben stehen, Zeit und Lust haben, sich für die Gemeinschaft nützlich zu machen“, sagt Jochen Hansmann, der frühere Ortsbürgermeister, unter dessen Leitung „Von null bis hundert“ startete. „So etwas nennt man heute Win-win-Situation, denn alle profitieren: Die Freiwilligen haben viel Spaß und können stolz auf das Ergebnis sein. Und die Bürger freuen sich.“
Die ersten beiden Projekte waren die Neugestaltung des Eingangsbereichs der Mehrzweckhalle und die Restaurierung der Gedenksteine.
Gemeinsam-Preis 2019 - die Kandidaten
- Wiebke Seifart - engagiert für Wolfenbüttels Jugend
- Renate Baum - vielseitig engagiert für Lengede
- Der Freundeskreis Burg Warberg - Neues Leben für die Wasserburg
- Niclas Lampe - Der starke Organisator der Gemeindejugendpflege in Lengede
- Das Projekt "Die Kunstkoffer kommen" - Braunschweiger Kunstverein Jahnstraße
- Inge Grasenick aus Wolfsburg - Hilfe für Eltern drogenabhängiger Kinder
- Die Landfrauen Meine-Papenteich - Kissen für Brustkrebspatientinnen
- Die Helfer vom Bürgerforum Salder - Engagement für den Heimatort
- Der Verein MOCT - Eine Brücke der Freundschaft mit Weißrussland
- Jürgen Nitsche - sportliche Perspektiven und Teilhabe für Helmstedts Jugend
- Die Jugend- und Auszubildendenvertretung von VW in Braunschweig
- Katharina Mählmann aus Braunschweig – eine Schule für Ghana
- BS hilft BS – Eine Börse der Hilfe im sozialen Netzwerk
- Florian Krause – Benefizkonzerte fürs Hospiz Wolfsburg
- Leon Bischoff – Ein Motor des Stadtjugendrings Wolfenbüttel
- Die Stadtfinder Braunschweig - Kulturelle Spaziergänge
- Die Freiwilligentruppe von Meerdorf und ihr Einsatz für ihren Ort
- Ehepaar Saak und der Arbeitskreis Stolpersteine Schöningen
- Das Projekt Coexist des Kranich-Gymnasiums Salzgitter
- Monika Fritzke und Inka Schlaak bieten Hilfe für Angehörige von Suchtkranken
- Regina Schultz - Teilhabe an Kunst für Menschen mit Behinderung
- Der Wolfsburger Verein "Bildung für Kinder in Afghanistan"
- Sprachschule Baddeckenstedt - Vielseitige Hilfe für Flüchtlinge
- Das Team der Ortsbücherei Braunschweig-Lehndorf
„Die Schrift nachzuziehen, das war gar nicht so einfach“, erzählen die Männer um Wilhelm Ebermann. Die pfiffigen Handwerker hatten allerdings schnell eine Idee, wie sie gut an die Gedenksteine herankamen, ohne stundenlang davor knien zu müssen. „Wir haben die Erde davor ausgehoben“, erzählen sie lachend. So konnten sie die Beine nach unten strecken und die fisselige Arbeit im Sitzen erledigen.
Ihr erstes Projekt in diesem Jahr war es, die Eiben bei der Kirche zurückzuschneiden. „Und wir wollen auf dem Spielplatz ein Spielhaus bauen“, berichten die Männer. Bei allem freiwilligen Engagement fürs Dorf – eines will die Gruppe nicht: den ortsansässigen Handwerkern Aufträge wegnehmen, und auch nicht die Gemeinde von Pflichtaufgaben entbinden. „Wir machen die Arbeit, für die sonst kein Geld da ist und die sonst nicht erledigt wird“, sagt Wilhelm Ebermann: Vor Jochen Hansmann war er Ortsbürgermeister in Meerdorf. Für ihn und für die ganze Gruppe steht fest: „Freiwilligenarbeit in Meerdorf ist ein Projekt mit Zukunft, zur Nachahmung empfohlen.“
Und das sind sie, die Freiwilligen von Meerdorf: Günter Buchholz, Hartmut Buchholz, Wilhelm Ebermann, Heinrich Ebermann, Jürgen Führmann, Jochen Hansmann, Heinz Hartmann, Günther Karsten, Roland Kolac, Karl-Heinz Welge Seddig, Jürgen Welge.
Projektträger ist übrigens der Heimatverein, über den Spenden für die Projekte eingeworben werden können und durch den auch der Versicherungsschutz gewährleistet ist. Geht es um Projekte für die Gemeinde Wendeburg, sorgt diese für das nötige Material. Und, versteht sich, dass auch der neue Ortsbürgermeister Bernd Antonius den fleißigen Männern hin und wieder einen ausgibt.