Braunschweig. Die lange Anspannung weicht der Erleichterung. Jetzt sind alle gespannt, wie es weitergeht. Was sagen Kunden und Betriebsrat zur Rettung?
Zugegeben: Als am Dienstagnachmittag die Rettung der Braunschweiger Karstadt-Filiale verkündet wurde, war zunächst noch keine Euphorie im Geschäft zu spüren, sondern eher verhaltene Erleichterung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ließen bei der Stippvisite unser Zeitung noch nicht die Sektgläser klirren, doch hinter der Ladentheke wurde zumindest die eine oder andere Likörpraline herumgereicht.
Auch wenn drinnen niemand mit der Presse reden durfte oder wollte, so ließ sich immerhin der Betriebsrat draußen vor dem Haupteingang ein paar Reaktionen entlocken: Der Betriebsratsvorsitzende Stefan Nagelschmidt bezeichnete die Situation als skurril: „Es sollten ja heute schon die Kündigungen verschickt werden“, sagt er. Die Filiale galt bis zum Nachmittag noch als Schließungsfiliale. „Wahrscheinlich werden uns unsere Kündigungen morgen erreichen, die dann vom Unternehmen natürlich wieder zurückgenommen werden“, so Nagelschmidt. „Wir warten jetzt mit Spannung darauf, wie die Zukunft der Filiale aussehen soll.“
Große Erleichterung nach der Rettung von Karstadt in Braunschweig
Betriebsratsvorsitzender von Karstadt in Braunschweig: Wir brauchen Personal
Bei einer Umstrukturierung plädiert er dafür, das Angebot auszubauen, statt es zu verkleinern: „Ich möchte eindringlich vor einem Konzept warnen, das vorsieht, Flächen stillzulegen und Personal abzubauen. Wir brauchen jetzt eine Flächenerweiterung. Wir brauchen Personal.“
Seine Stellvertreterin, Gabriele Hanne, freute sich für die Belegschaft: „Die Ängste waren schon recht groß und keiner wusste, was auf einen zukommt. Wir waren unheimlich erleichtert, als die Nachricht kam.“ Viele Kunden hätten an der Kasse ihre Anteilnahme für die Situation gezeigt.
„Ein großes Dankeschön an alle, die dabei mitgeholfen haben!“
Zur großen Danksagung setzte Petra Lange, Schriftführerin des Betriebsrats, an: „Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die Volksbank BraWo, die Stadt Braunschweig, den Oberbürgermeister, Verdi und alle, die dabei mitgeholfen haben!“ Sie wünschte dem Geschäft sogar noch hundert weitere Jahre in Braunschweig.
Bei den Kundinnen und Kunden kam die Entscheidung beinahe durchweg positiv an. „Es ist absolut wichtig, dass die Innenstadt nicht noch weiter ausblutet“, sagte etwa Kunde Timm Ibs. „Das ist ein tolles Geschäft hier.“ Ein „Glückauf“, wünschte er der Belegschaft und hofft, dass Kündigungen ausbleiben. Auch bei Kundin Monika Falkowski war die Freude groß: „Karstadt hätte wirklich gefehlt“, sagt sie. „Gut, dass die Rettung doch noch geklappt hat.“
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