Braunschweig. Eine Tätergruppe machte der Braunschweiger Polizei lange zu schaffen. Die Beamten bearbeiteten zirka 130 Strafverfahren. Nun gab es erste Festnahmen.

In der Zeit von November bis März haben sich in der Braunschweiger Innenstadt Delikte wie Taschen- und Ladendiebstähle, Einbrüche, Körperverletzungen, Betäubungsdelikte und Straßenraub gehäuft. Ersten Erkenntnissen zufolge war eine Gruppe von jungen Männern für diese Taten verantwortlich. Die Braunschweiger Polizei hat nun – nach monatelanger Arbeit und dem Einberufen einer eigens dafür zuständigen Ermittlungsgruppe – in diesen Fällen erste Erfolge gefeiert.

So hat das Amtsgericht Braunschweig auf Antrag der Staatsanwaltschaft vor Kurzem Haftbefehle gegen einen 22-Jährigen und einen 16-Jährigen erlassen. Beide befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Zudem wurde in Hessen ein 18-Jähriger festgenommen – auch dieser befindet sich in U-Haft. Gericht und Staatsanwaltschaft hatten wegen der „Vielzahl an ermittelten Taten und letztlich aufgrund des schweren Straßenraubs am 19. Februar“ gehandelt. An diesem Tag hatten drei Täter einen Mann in der Wallstraße mit einem Messer bedroht und ausgeraubt.

„Weitere Beschuldigte, die im Fokus der polizeilichen Ermittlungen standen, sind spätestens nach der Inhaftierung der oben genannten Personen nicht mehr in Erscheinung getreten“, erklärt die Braunschweiger Polizei. Sie erklärt die Serie somit für beendet.

Tätergruppierung in Braunschweig stellt Polizei vor Herausforderungen

Die „hohe Flexibilität“ der Gruppe mit einer starken Fluktuation an Tätern und ständig wechselnden Tatorten, die auch über die Braunschweiger Stadtgrenzen hinausgingen, hatte die Ermittler vor eine „große Herausforderung“ gestellt. Die Ermittlungsgruppe – Anfang 2023 einberufen – kümmerte sich in dieser Zeit um zirka 130 Strafverfahren. Diese gingen über das „übliche Anzeigeverhalten von Geschädigten“ hinaus, erklärt die Polizei.

„Insbesondere die Abarbeitung der großen Anzahl von sichergestellten Asservaten erforderte einen enormen Zeitansatz, um die geschädigten Personen und Firmen ausfindig zu machen. Durch diese akribische Nachermittlungen konnte ein Großteil des Diebesgutes den Geschädigten zugeordnet und entsprechende Strafverfahren eingeleitet werden“, heißt es.

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Der aufgebaute Fahndungsdruck sowie vermehrte Kontrollen hatten zur Folge, dass das Stadtgebiet Braunschweig von den Tätern gemieden wurde. Zwischenzeitlich organisierte sich die Tätergruppe neu und wechselte die Hierarchie: „Insgesamt stieg nicht nur die Anzahl der Taten dieser Tätergruppierung weiter an, sondern die Gewaltbereitschaft nahm ebenso spürbar zu, welche letztendlich in dem schweren Straßenraub mit Messer und einem verletzten Opfer endete.“ Zur Bewältigung der Gesamtlage wurden dann alle Strafverfahren aus dem Braunschweiger Umfeld herangezogen und in Braunschweig endbearbeitet.

Uwe Lietzau, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, sagt dazu: „Durch das engagierte und konstruktive Zusammenspiel von Ermittlerinnen und Ermittlern der Braunschweiger Polizei und der Staatsanwaltschaft Braunschweig sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Netzwerk ‚Braunschweiger Innenstadt‘ konnte Braunschweig wieder ein Stück sicherer gemacht werden.“

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