Ravensberg & Spaßbad: Diese Themen bewegen Bad Sachsa 2023
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Von Thorsten Berthold
Bad Sachsa. Der Bürgermeister von Bad Sachsa, Daniel Quade, spricht im Jahresrückblick über Großprojekte, den Aufschwung im Tourismus und mehr.
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen - und im Südharz ist einiges passiert. Was Bad Sachsas Bürgermeister Daniel Quade am meisten bewegt hat, worüber er sich gefreut hat, darüber gibt er Auskunft im Gespräch mit dem Harz Kurier. Aber auch einen Ausblick auf anstehende Projekte im Jahr 2024 wagt der Verwaltungschef.
Was waren im Jahr 2023 aus ihrer Sicht als Bürgermeister die wichtigsten Projekte und Themen für die Kommune? Und sind die Projekte zu ihrer Zufriedenheit verlaufen?
In 2023 gab es viele wichtige Projekte und Themen, die mich begleitet und immens beschäftigt haben.
Bei den Projekten sind einige besonders hervorzuheben. Zum Beispiel der Durchbruch bzgl. der1,85 Millionen Euro Förderung unseres Ravensberges durch den Landkreis Göttingen. Dadurch können wir jetzt parallel in die sukzessive Umsetzung unserer Gesamtkonzeption für die touristische Entwicklung und Erweiterung auf und um dem Berg gehen. Des Weiteren die Förderzusage in Höhe von 1,13 Millionen Euro des Bundes für das Projekt „Museum und Erinnerungsstätte im Borntal“ für die „Kinder des 20. Juli“. Der offizielle Zugang des Bewilligungsbescheids in Höhe von 2 Millionen Euro für die „Talsperre Steina“. Die Förderzugsage für die Sanierung des Märchengrundes in Höhe von 100.000 Euro durch LEADER, die Sanierung des besonderen Kriegerdenkmals in der Markstraße und dass wir weiterhin mit Nachdruck den Instandhaltungsstau unseres Straßennetzes reduziert haben.
Weitere positive Themen waren die erneute Auszeichnungen als „Top-Kurort 2024“, die wir das zweite Mal in Folge erhalten haben und wieder als bester KKK im Landkreis und Harz ausweisen. Aber auch weitere touristische „Auszeichnungen“ und die Tatsache, dass wir auf einem guten Weg sind, das Rekordergebnis der Übernachtungen von 2022 in 2023 noch leicht toppen zu können. Natürlich auch die Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Jubiläum unserer Städtepartnerschaft mit Castelnau de Médoc, die Fertigstellung der „Kaddatz-Brücke“ in der Schulstraße, der Beginn des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses in Tettenborn, die Aufwertung des Vital- und Stadtparks und dass wir einen Betreiber für unser wichtiges Salztal Paradies finden konnten.
Waldbrand auf dem Ravensberg: Die Bilder vom Großeinsatz
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Mit den Projekten und Themen bin ich im Großen und Ganze sehr zufrieden.
Besonders negativ wird mir beim Jahr 2023 der schlimme Waldbrand auf dem Ravensberg und das Hochwasser über Weihnachten im Stadtgebiet in Erinnerung bleiben. Das positive Fazit daraus ist allerdings, dass auf alle beteiligten helfenden Akteure zu 110 Prozent Verlass war und ist. Dafür kann ich gar nicht dankbar genug sein.
Hochwasser im Südharz: Bilder aus Bad Sachsa und Neuhof
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Was war der schönste Termin/Veranstaltung im Jahr 2023 für Sie als Bürgermeister, aber auch privat?
Der schönste Termin als Bürgermeister war die Sekunde in der Kreistagssitzung als der Beschluss für den Ravensberg feststand. In den Vorarbeiten stecken von mir mehr als 3,5 Jahre Jahre intensive Arbeit, die schon vor meiner Wahl begonnen hat. Das ist ein Erfolg, der all denen zuzurechnen ist, die als Unterstützerinnen und Unterstützer so viel Arbeit, Ideen und Herzblut investiert haben. Es war ein schönes Gefühl zu sehen, dass gute Arbeit und Hartnäckigkeit sich auszahlen.
Privat gibt es nicht den einen Moment. Es ist im Grunde jede freie Minute, die ich mit meiner Frau und unseren tollen zwei Kindern zusammen habe. Um all die Projekte und Themen immer wieder voranzutreiben, sind nämlich sie es, denen ich meist nicht gerecht werden kann und für die ich viel zu wenig Zeit habe
Welche Schwierigkeiten/Themen haben Sie im Jahr 2023 als Bürgermeister am meisten gefordert?
Intensiv sind die noch immer andauernden Neustrukturierungen unserer Städtischen Gesellschaften, um diese zukunftsorientiert und -sicher aufzustellen. Hier sind wir weiterhin auf einem sehr guten Weg, der allerdings viel Zeit im Hintergrund in Anspruch nimmt. Das ist so für die Einwohnerinnen und Einwohner nicht zu sehen. Und natürlich nehmen alle bereits aufgelisteten Projekte und Themen viel Zeit in Anspruch. Bis am Ende zum Beispiel eine Förderzugsage in den Händen gehalten werden kann, bedarf es langer konzeptioneller Vorarbeit, viele Gespräche. In einer so kleinen Stadt, wie Bad Sachsa, ist der Bürgermeister der Motor und Antrieb solcher Dinge. Umgesetzt werden kann es aber immer nur, wenn man ein perfektes Team und einen konstruktiven, zukunftsorientierten Rat hat. Über beides darf sich Bad Sachsa glücklich schätzen.
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Was sind die größten Herausforderungen für das Jahr 2024 für ihre Kommune?
Im Grunde dieselben, wie jedes Jahr: Es ist leider immer viel zu wenig Geld da. Auf der einen Seite für die zu lange vernachlässigte und marode Infrastruktur und auf der anderen Seite für die von Bund und Land aufgebürdete Pflichtaufgaben und Gesetzesansprüche. Hinzu kommen noch gestiegen Preise und Lohnkosten. Leider muss man festhalten, dass auch weiterhin immer wieder neue Pflichtaufgaben hinzukommen und kommen werden, die dann aber nicht von dem bezahlt werden, der die Musik bestellt, sondern von den „Kleinen“ - den Kommunen vor Ort.
Welche wichtigen Projekte sollen im Jahr 2024 umgesetzt werden?
Viele Projekte ergeben sich bereits aus der Auflistung: Fertigstellung des Wasserwerks der Talsperre in Steina, der Bau des Feuerwehrhauses in Tettenborn, der weitere Abbau des Instandhaltungsstaus unserer Infrastruktur, der Beginn des Baus des Ferienparks im Borntal, die anschließende Sanierung der Wiedaer Straße, der Anschub der Maßnahmen auf, an und um den Ravensberg, die Komplett-Sanierung des Märchengrunds.
Wer mich und unsere gemeinsame neue „Philosophie“ des Stadtrates für Bad Sachsa kennt, der weiß allerdings auch, dass schon weitere Projekte und Ideen bereits in Planung sind. Dazu wird allerdings noch nichts verraten. Unser Ziel ist es auch weiterhin Bad Sachsa bestmöglich für alle Einheimischen und Touristen zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass wir regional und weit überregional positiv im Gespräch sind und bleiben.