Bad Sachsa. Freunde aus Frankreich zu Besuch: Bad Sachsa zelebriert 50 Jahre Städteparnerschaft mit Castelnau-de-Médoc. Eine Bilanz zu bewegten Tagen.

Zwei Länder, zwei Städte, zwei Sprachen, eine Freundschaft: Eine Woche lang feierten die Einwohnerinnen und Einwohner von Bad Sachsa gemeinsam mit einer Delegation aus der Partnerstadt Castelnau-de-Médoc das 50-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft. Ob Ratsempfang, der „Grande Fête du Jumelage“ rund um das Rathaus, dem Frühschoppen im Vitalpark oder aber den weiteren Aktionen, die die Bad Sachsaer gemeinsam mit ihren französischen Gästen während der Woche unternahmen – einen gemeinsamen Nenner gab es stets: Auch wenn man aus verschiedenen Ländern stammt, verschiedene Sprachen spricht und 1.500 Kilometer voneinander entfernt lebt, alles fühlte sich nicht nur wie ein Treffen von guten Freunden an, nein es war familiär. Für die Ausgestaltung der Aktionen vor Ort war die Deutsch-Französische-Gesellschaft (DFG) in Bad Sachsa verantwortlich und deren Vorsitzende Saskia Liebing zieht im Gespräch mit unserer Redaktion über eine ganz besondere Woche in der Uffestadt.

Die wichtigste Frage zuerst: Die Feierlichkeiten zum Jubiläum sind vorbei. Wie ist es gelaufen?

Einfach großartig. Man kann es kaum in Worte fassen. Es war zwar auch anstrengend, aber die Freude überwiegt klar. Speziell am Samstag bin ich nur mit einem Grinsen unterwegs gewesen, es war einfach zu schön.

Was ist besonders gut gelaufen?

Ganz Bad Sachsa hat für die Feierlichkeiten zusammengehalten, die Stadt war mal wieder eine große Einheit. Ich denke so lässt es sich am besten beschreiben.

Was genau ist damit gemeint?

Die Unterstützung war von allen Seiten da. Alle haben sich eingebracht. Speziell die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, beispielsweise dem Bau- und Ordnungsamt war gut. Egal welches Anliegen es gab. Es wurde gleich geholfen. Gleiches gilt auch für die GLC bzw. das Team der Tourist-Information. Aber auch die Vereine haben sich toll eingebracht oder aber Pastor Urs Ebenauer mit seinen bewegenden Worten beim ökumenischen Gottesdienst. Es hat einfach insgesamt alles wirklich gut gepasst. Und auch die Anwohner speziell am Samstag bei der großen Fete rund um das Rathaus haben mitgemacht. Die Feier ging ja bis in die Nacht, aber es gab keine Beschwerden. Es gab ohnehin keinen Ärger während der gesamten Festwoche.

Gerade die „Grande Fête du Jumelage“ am Samstag hat auch für wirklich viel positiven Gesprächsstoff in der Stadt gesorgt.

Das stimmt. Wir alle von der DFG sind bereits an dem Tag immer wieder darauf angesprochen worden, wie bunt und vielfältig das Festgelände war. Wie gern die Gäste und Einwohner dort waren und ihren Spaß hatten. Auch im Nachgang gab es viele Nachrichten an uns im Vorstand der DFG. Unter anderem haben sich sogar die Musiker von Simple Life, die am Samstagabend wirklich die Bühne gerockt haben, bedankt für den tollen Abend, den sie selbst in Bad Sachsa hatten. Auch wenn der Tag für sie wie alle anderen schweißtreibend war.

Das Wetter war wirklich mediterran, aber somit auch ein Grund die Städtepartnerschaft mit dem passenden Getränk zu feiern.

Oh ja. Dabei hatten wir als DFG sogar unerwartet Glück.

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Was heißt das?

Wir hatten für unsere Getränkewagen eigentlich 20 30-Liter-Fässer mit Bier bestellt. Als der Lieferant ankam, waren es auf einmal zwar 20 Fässer, allerdings gefüllt mit 50 Litern Bier. Am Ende war das aber gut, denn mit den kleineren Fässern hätten wir gar nicht gereicht, wie sich am Ende zeigte.

Trotz all der Euphorie. War wirklich alles gut?

Ja, alle waren mit Herzblut dabei. Es gibt sicher noch Punkte, die man verbessern kann. Wir als DFG hätten beispielsweise noch einen Infostand aufbauen können, um über unsere Arbeit noch gezielter zu informieren und vielleicht auch neue Mitglieder zu gewinnen.

Dabei ist die DFG schon ein starker Verein in Bad Sachsa.

Absolut. Wir haben etwas mehr als 400 Mitglieder und zählen damit sicher zu den größten im Stadtgebiet. Blickt man auf die Einwohnerschafft insgesamt kann man sagen jeder 17. Einwohner ist Mitglied. Das zeigt auch auf, warum sich die Menschen so gut in diesem Jubiläum eingebracht bzw. warum diese Partnerschaft seit nunmehr fünf Jahrzehnten nicht nur gepflegt wird, sondern auch stets gewachsen ist.

Ganz wichtig: Auch die Gäste aus Frankreich hatten schöne Tage und viel Spaß.

Oh ja, dass konnte glaube ich jeder, der nur einen Tag dabei war sehen und auch in den Gesprächen mit den Franzosen hören. Gerade die Jugendlichen, die noch nicht in Bad Sachsa waren, waren von unserer Stadt bzw. dem Harz begeistert.

Die Delegation aus Castelnau hat die beiden freien Tage also auch genutzt, um die Region weiter zu erkunden.

Hier musste ich staunen. Zum einen haben sie eine Fahrt zum Brocken hoch unternommen, dass ist nicht besonders. Aber das Guy Amiot mit seiner Frau, die beide über 80 sind, zur Rappbodetalsperre fahren mit weiteren Franzosen, um sich mit der Megazipline hinabzustürzen – das hat mich doch überrascht.

Am Ende steht fest: Die Feier war gelungen, aber auch mit viel Arbeit verbunden.

Mit den konkreten Planungen haben wir im September 2022 begonnen, also kann man sagen fast ein Jahr Vorbereitung steckt in der Feier. Solche Veranstaltungen kann man auch nur zu besonderen Anlässen organisieren. Wir freuen uns aber bereits jetzt auch die nächsten Besuche in Castelnau bzw. von Gästen hier bei uns.

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