Bad Sachsa. Die Brücke war ein Wrack, ist jetzt stärker denn je. 400.000 Euro wurden in den Bau investiert, der mehrmals unter Wasser stand.

Sie war ein Wrack und ist nun stärker denn je: Ab sofort ist die Brücke Schulweg, den Bad Sachsaern besser bekannt als „Kaddatz“-Brücke, wieder freigegeben. Mit einem kleinen Festakt feierten die Stadtverwaltung, Ratsmitglieder, Vertreter der Baufirma „HOGAhenning Bau“ aus Urbach und der Ingenieurgemeinschaft Gebrüder Tölle aus Nordhausen, die das Projekt geplant und betreut haben, das erfolgreiche Ende einer langwierigen Maßnahme. Fahrzeuge mit einem Gewicht von 85 Tonnen, könnten jetzt den Bereich passieren, „das ist der Standard in ganz Europa“, erklärte Diplom-Ingenieur Christian Tölle. Auch wenn dies wohl weniger oft vorkommen wird, so freuen sich speziell Anwohner darüber, dass die Brücke nach Jahren der Sperrung wieder genutzt werden kann.

Alte Brücke in Bad Sachsa war in katastrophalem Zustand

Ausgangspunkt war das Jahr 2018. Im November erfolgte eine Überprüfung des Bauwerks, „und ich habe selten eine so schlechte Brücke gesehen. Wenn man unter dieser stand, konnte man durch die Deckschicht durchsehen“, führte der Ingenieur zur Ausgangslage aus. Die Konsequenz war, wie Bürgermeister Daniel Quade sagte, dass man zunächst die Brücke für den Verkehr einengte, eine Zwangsspur installierte. „Nur das hat damals eine sofortige, komplette Sperrung verhindert.“

Blick auf die Brücke. 
Blick auf die Brücke.  © FMN | Thorsten Berthold

Doch dann tat sich aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner vermeintlich lange nichts. Vor allem in der Politik gab es zahlreiche Sitzungen, in denen darüber gesprochen wurde, ob man einen Neubau vornehmen wolle oder gar nur eine Fußgängerbrücke installieren wolle. Die Planung des Neubaus erfolgte ab dem Sommer 2021 mit der Durchführung eines Planerauswahlverfahrens. Nachdem dieses abgeschlossen war, konnte das Ingenieurbüro ab Frühjahr 2022 mit der eigentlichen Planung beginnen. „Mit der Absicherung der Mittel im Haushalt konnten die Arbeiten im September 2022 ausgeschrieben und im Herbst 2022 der Auftrag an die Baufirma vergeben werden“, führt Daniel Quade weiter aus.

Tägliche Baubegleitung in den Sozialen Medien

Im Februar dieses Jahres begannen dann die Bauarbeiten. „Das war sicher unser wohl prominentestes Bauprojekt dank einer täglichen Berichterstattung in den Sozialen Medien“, verkündete der Verwaltungschef lachend.

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Doch der Neubau gestaltete sich als wahre Herausforderung für alle Beteiligten. Die reine Bauzeit betrug fünfeinhalb Monate, aufgrund von sehr starken Niederschlägen kam es zu mehrfachen Unterbrechungen. „Fünf Mal stand die Baustelle komplett unter Wasser mit mehr oder wenigen großen Auswirkungen auf den weiteren Fortschritt“, bilanzieren der Verwaltungschef wie auch der Ingenieur unisono. „Der Bau ist jetzt aber sicher für jedes Hochwasser“, versprach Christian Tölle.

Geländer fehlt noch, wird aber bald installiert

Ganz abgeschlossen sind die Bauarbeiten aber noch nicht: Das Geländer am Rand der Brücke fehlt noch. Der Aufbau erfolgt, sobald dies geliefert wird. „Bis dahin wird alles natürlich alles auch für die Fußgänger gesichert“, versprach der Architekt.

Neben allen am Bau Beteiligten dankte Bürgermeister Daniel Quade abschließend auch noch einmal speziell den Anliegern für ihr Verständnis in all den Jahren.

Zahlen und Daten zum Bau der neuen Brücke

  • Seit November 2018 war die „Kaddatz“-Brücke erst eingeschränkt, später gar nicht mehr nutzbar.
  • 400.000 Euro hat die Stadtverwaltung Bad Sachsa in den Neubau investiert
  • 600 Tonnen Aushub gab es, 212 Tonnen neuer Beton sowie 14,5 Tonnen Betonstahl wurden verarbeitet.
  • 14 Bauberatungsprotokolle mit 230 Protokollpunkten wurden erstellt.
  • Fünfeinhalb Monate betrug die reine Bauzeit ab Februar 2023.
  • Fünfmal stand die Baustelle wegen Starkregens komplett unter Wasser.

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