„Wie pflegeleicht ist im Vergleich dazu der nie auf Rosen gebettete ehemalige niedersächsische Zonenrand.“

Um als Kohlerevier an die nötige Kohle zu kommen, um den schwierigen Start in die Zeit nach der Bergbau-Ära zu meistern, dafür reicht einfaches Baggern nicht aus. Diese Erfahrung macht das Helmstedter Revier gerade. 90 Millionen Euro ist dem Bund der bereits vollzogene Kohleausstieg an der Grenze zu Sachsen-Anhalt im Nachhinein wert. Enttäuschte werden darauf verweisen, dass es dem Helmstedter Revier mutmaßlich besser ergangen wäre, läge es in Sachsen oder Brandenburg. Denn dort stehen in diesem Jahr Landtagswahlen an und Fördermilliarden statt bloßen -millionen dürften Politstrategen in Berlin als geeignetes Mittel betrachten, latenten Unzufriedenheitsbekundungen per Stimmzettel vorzubeugen. Wie pflegeleicht ist im Vergleich dazu der nie auf Rosen gebettete ehemalige niedersächsische Zonenrand. Dort unterschreiben die Menschen Petitionen , ansonsten reißen sie sich am Riemen. Was sie mit 90 Millionen Euro anfangen werden? In Relation womöglich mehr als die künftig ordentlich gepamperten übrigen Kohlereviere, in denen es selbst lapidare Vorhaben auf den Strukturhilfe-Wunschzettel geschafft haben. Helmstedt hingegen wird sich sehr fokussieren müssen, um aus dem – pardon – Taschengeldbetrag aus Berlin etwas Zukunftsträchtiges zu machen. Die Kausalitäten der durchaus stiefmütterlichen Behandlung des hiesigen Reviers aufzudröseln, ist derzeit kaum möglich. Zu viele Finger zeigen aufeinander. Der Summe der Beteiligten dürfen wir attestieren, dass es an frühzeitiger Entschlossenheit, wohl aber auch am nötigen Einfluss fehlte.