Braunschweig. Nach der fünften gelben Karte muss Marc Pfitzner im Heimspiel gegen 1860 München zusehen. Zwei Elfmeterschützen stehen für ihn bereit.

Sein bester Elfmeterschütze darf nicht spielen. Und dennoch sagt Eintracht-Trainer André Schubert vor dem Heimspiel gegen den TSV 1860 München: „Ich würde mich freuen, wenn es einen Elfmeter für uns gibt.“

Aus gutem Grund. In drei der letzten vier Partien, waren es stets Strafstoßtore, die den Drittligafußballern wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg sicherten. Doch es war eben auch immer Marc Pfitzner, der vom Punkt aus Nervenstärke zeigte. Gegen die Würzburger Kickers schoss der Routinier den Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand, gegen den SV Meppen erhöhte er per Doppelpack aus elf Metern zum 3:0-Heimsieg und bei den Sportfreunden Lotte erzielte er das goldene Tor zu drei Zählern auf fremdem Platz.

Nehrig und Kijewski sind Eintracht Braunschweigs Elfmeterschützen Nummer 2 und 3

Doch bei den Ostwestfalen sah Pfitzner auch seine fünfte gelbe Karte und ist deshalb gegen 1860 zum Zuschauen gezwungen. Bange wird Cheftrainer Schubert wegen des Fehlens seines eiskalten Schützen aber nicht. Bernd Nehrig und Niko Kijewski sind die beiden, die in der Elfmeter-Hierarchie der Eintracht folgen. „Wir haben den ein oder anderen, der gute Elfmeter schießen kann“, sagt Schubert.

Eintracht Braunschweigs Trainer André Schubert muss seine Mannschaft umbauen

Die Auswahl eines sicheren Schützen ist aber nicht die einzige Entscheidung, die der 47-Jährige vor dem Spiel gegen die Münchner Löwen treffen muss. Nicht nur Pfitzner darf nicht spielen, auch Innenverteidiger Steffen Nkansah ist nach seiner Notbremse in Lotte und der daraus resultierenden roten Karte gesperrt – sogar für die kommenden zwei Partien. „Es hilft ja nichts“, sagt der Fußballlehrer, dem sich manchmal nicht erschließt „wann ein Spieler ein Spiel und wann zwei Spiele gesperrt wird.“ Mit Felix Burmeister fällt zudem eine mögliche Alternative für die Viererkette wegen Leistenproblemen aus.

Als aussichtsreiche Kandidaten für die vakanten Posten in der Startelf gelten der erfahrene Christoph Menz, Nils Rütten nach abgesessener Rotsperre, und Yari Otto, der gegen Meppen wegen seiner fünften gelben Karte fehlte und in Lotte erst in der Schlussphase der Partie eingewechselt wurde.

Schubert fordert vor dem Tor mehr Ruhe von Eintracht Braunschweigs Fußballern

Otto wäre fraglos die mutigere, offensivere Variante gegen zuletzt stark aufspielende „Sechszger“. Der derzeit unbekümmert agierende Youngster wäre einer, der auch für ein Tor aus dem Spiel heraus gut wäre. Das hat er gegen Würzburg bewiesen. Und gegen Lotte verhinderte nur das Bein eines Abwehrspielers sein fünftes Saisontor . Diese Szene war eine, die auch André Schubert herausgriff, als es darum ging, ob sein Team aus dem Spiel heraus zu wenig Gefahr ausstrahle. Noch mehr spiegle aber die Szene vor dem entscheidenden Tor die Angriffsbemühungen der Löwen wider.

„Der Elfmeter in Lotte entsteht auch nur, weil Manuel Janzer mutig in den Strafraum geht“, erläutert der Coach. „Torgefahr strahlen wir schon aus., manchmal können wir es in der Tat aber gefährlicher ausspielen.“ Zuweilen verhalte sich seine Mannschaft zu schnell und zu hektisch. „Da müssen wir mehr Ruhe und Präzision zeigen – besonders im gegnerischen Strafraum.“ Tugenden, die dort zuletzt vor allem Pfitzner als Elfmeterschütze zeigte. Gegen 1860 müssen nun andere in die Bresche springen.