Braunschweig. Der Fanshop in der Stadt wird geschlossen, mehrere Mitarbeiter in der Löwen-Geschäftsstelle müssen gehen, auch beim NLZ gibt es Einschnitte.

In der vergangenen Woche war die Stimmung bei Eintracht Braunschweig auf dem Tiefpunkt. Das lag aber nicht an den Leistungen der Drittliga-Fußballer. Die haben sich in der Tabelle weiter nach oben gearbeitet. Doch für viele Mitarbeiter der Kapitalgesellschaft kommt das zu spät. Sie müssen Eintracht verlassen, weil das Ziel direkter Wiederaufstieg in die 2. Liga verpasst wird. Selbst wenn der Klassenerhalt gelingen sollte, sind die Blau-Gelben zu einem harten Sparkurs gezwungen.

Wie Eintracht-Geschäftsführer Olaf Podschadli im Exklusiv-Interview mit unserer Zeitung bestätigte, haben in der vergangenen Woche die Gespräche mit den Angestellten stattgefunden, die gehen müssen. Vor allem Mitarbeiter mit befristeten Verträgen müssen gehen. Es trifft aber auch eine einstellige Zahl von Angestellten mit einem dauerhaften Arbeitsverhältnis. Im Nachwuchsleistungszentrum werden ebenfalls einige Stellen gestrichen. Ein weiterer schwerer Schlag für die Talentschmiede der Löwen, die bereits das Abmelden der U23 vom Spielbetrieb zur nächsten Saison verkraften muss.

Aber auch den Fanshop der Blau-Gelben in den Schlossarkaden wird es bald nicht mehr geben. Im Zuge des Sparkurses ist die Entscheidung gefallen, ihn zu schließen. Zukünftig werden die Fans Trikots und Fahnen nur im Geschäft am Stadion erhalten. Durch das Schließen des Fanshops in der Stadt spart Eintracht eine sechsstellige Summe.

Diese radikalen Einschnitte sind nötig, weil sich Eintracht ein weiteres Drittliga-Jahr unter diesen finanziellen Rahmenbedingungen nicht leisten kann. Im vergangenen Sommer war unter Ex-Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt auf extreme Sparmaßnahmen verzichtet worden. Das Kalkül: Eintracht nimmt ein Jahr einen großen Verlust in Kauf, kann durch den direkten Wiederaufstieg in 2. Liga aber fast alle Mitarbeiter in der Geschäftstelle und im Nachwuchsleistungszentrum halten. Doch dieser Plan ging bekanntlich nicht auf. Trotz der Erfolge in der vergangenen Woche müssen die Blau-Gelben weiter um den Klassenerhalt zittern. Dabei haben sie einen der höchsten Etats in der 3. Liga. Folge: Bis Ende Juni werden die Braunschweiger wahrscheinlich einen Verlust von fünf bis sechs Millionen Euro einfahren.

Eine weitere Saison ist so ein Kraftakt nicht möglich. Deshalb muss gespart werden und das deutlich. Dabei will die Eintracht-Führung die Einschnitte bei der Profi-Mannschaft so gering wie möglich halten, um auch im nächsten Jahr eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine stellen zu können. Auch das NLZ soll in abgespeckter Form erhalten bleiben. Bei einem Abstieg in der Regionalliga werden die aktuellen Sparpläne aber wohl nicht ausreichen.