Braunschweig. Der Bahnübergang zum Nordanger ist frei. Das Stadtquartier Nördliches Ringgebiet wächst weiter. Der Gotenweg bekommt eine Beleuchtung.

Der Ringgleisweg, Freizeitweg auf der Trasse des ehemals rund um die Stadt führenden Industriegleises, ist um einen weiteren Abschnitt verlängert worden. Laut einer Mitteilung der Stadt hat Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer am Montag den rund einen halben Kilometer langen Abschnitt im Norden vom Luftschifferweg bis zum Bültenweg offiziell eröffnet. Zugleich nahm er den beschrankten Bahnübergang vom Nordanger über die benachbarte Eisenbahntrasse in Betrieb, der den Freizeitweg für Fußgänger und Radfahrer an das schnell wachsende Stadtquartier Nördliches Ringgebiet anbindet. Der Freizeitweg verläuft hier parallel zur Trasse der Hafenbetriebsgesellschaft, die einen Rest des nördlichen Ringgleises darstellt, der heute noch von Güterzügen zur Versorgung des Heizkraftwerks Mitte befahren wird. Die Schrankenanlage ist laut Stadt üblicherweise geöffnet und wird bei Herannahen eines Zuges geschlossen.

„Das Nördliche Ringgebiet und der Campus Nord der Technischen Universität sind jetzt direkt ans Ringgleis angebunden“, hob Stadtbaurat Leuer hervor. „Radfahrer haben vom Ringgleis Anschluss an unsere ausgeschilderten Radrouten, an Fahrradstraßen und Radwege und können so alle Teile der Stadt bequem und abseits der Hauptverkehrsstraßen erreichen.“

Der Ringgleisweg hat mit dem neuen Teilstück eine Gesamtlänge von rund 9,3 Kilometern. Im Süden reicht er bis zur alten Eisenbahnbrücke, der „Echo-Brücke“, über die Oker oberhalb des Kennelbades. Die östlich weiterführenden Abschnitte vom Bienroder Weg über den Campus der TU bis zur Ebertallee sollen – so der Planungs- und Umweltausschuss das beschließt, voraussichtlich bis etwa Mitte 2019 fertiggestellt werden.

Das Ringgleis ist in seiner Geschlossenheit als grüner Freiraumring mit Naherholungs-, Stadtklima-, Freizeit- und Sportfunktionen einmalig in Deutschland. Dies belegen die bundesweiten Anerkennungen, zuletzt die Belobigung im Rahmen des Deutschen Städtebaupreises 2016.

Auch der Ausbau des ÖPNV zur Anbindung des Nördlichen Ringgebiets hat begonnen. Haltestellen für eine Buslinie über Mitgaustraße und Wodanstraße werden derzeit an der Einmündung Mitgaustraße / Nordanger gebaut. Der Bus kann dort fahren, wenn die Sperrung der Einmündung Mittelweg/Rebenring aufgehoben wurde. Dies ist für das Frühjahr 2019 geplant.

Rund zweieinhalb Jahre nach Beginn der Hochbauarbeiten waren im Sommer die ersten Mieter und Eigentümer in neu errichtete Wohnungen am Gotenweg im Nördlichen Ringgebiet eingezogen. Derzeit drehen sich weiter zahlreiche Kräne, die Bauarbeiten gehen unvermindert voran. „Mit dem ‚Nördlichen Ringgebiet‘ haben wir das größte Braunschweiger Wohnprojekt seit Jahrzehnten am Start“, hebt der Stadtbaurat hervor. Insgesamt würde hier etwa 1500 Wohneinheiten gebaut. Es entstehe ein gut angebundenes und innenstadtnahes Quartier. Ziel sei es, von 2013 bis 2020 stadtweit Planungsrecht für 5000 Wohneinheiten zu schaffen.

Im Frühjahr 2019 soll mit der Erschließung des Baufeldes unmittelbar nördlich der Taubenstraße, östlich des BS-Energy-Geländes begonnen werden. Um die Beeinträchtigungen für die neuen Bewohner durch die anhaltenden Bautätigkeiten erträglich zu halten, werde die Nibelungen Wohnbau zum Erreichen der Bushaltestellen entlang der Straße Nordanger abgegrenzte provisorische Gehwege einrichten, solange der Baustellenverkehr die Straße in Anspruch nimmt. Dies gelte auch für den südlichen Teil der Straße Nordanger, um den neuen Bahnübergang sicher erreichen zu können. Auch im Bleibtreuweg sind solche Gehweg-Provisorien vorgesehen.

Der Gotenweg soll kurzfristig eine vorläufige Straßenbeleuchtung erhalten. In den nächsten Jahren soll die Straße vollständig erneuert werden, ebenso wie der Luftschifferweg. Mit der Fertigstellung der Straßen und Grünflächen im neuen Baugebiet soll 2020 begonnen werden. Geplant ist zunächst, das Quartier um den Bleibtreuweg abschließend herzurichten.