„Wer die AfD stellen will, kann das mit friedlichen Mitteln und Argumenten leicht tun.“

Wenn es darum geht, die sogenannten Altparteien verächtlich zu machen, haben viele AfD-Abgeordnete keine Probleme – auch wenn sie selbst längst gut bezahlt im Bundestag und anderen Parlamenten sitzen.

Geht es um Kritik an der AfD, wird vom Angreifer- gern in den Opfermodus umgeschaltet. Jene Lehrerportale beispielsweise, die die Partei nach Hamburger Vorbild in möglichst vielen Bundesländern installieren wollte, hatten von Anfang an einen üblen Beigeschmack. Nämlich den der Einschüchterung und der Doppelmoral. Statt darüber zu jammern, dass ihr angeblich so segensreiches Wirken im Politikunterricht nicht gewürdigt wird, hätte die Partei genug damit zu tun, sich von radikalen Lehrern, Richtern oder anderen zweifelhaften Größen in den eigenen Reihen zu trennen. Dies schafft sie aber bis heute nur teilweise. Stoff für Politik- und Geschichtsunterricht bietet all das genug – ganz ohne jede Verzerrung.

Die jüngste Beschwerde der AfD gegen zwei Braunschweiger Schulen scheint allerdings zu den bisher wenigen Fällen mit Substanz zu gehören. Mit den ausgehängten Demo-Aufrufen gegen die AfD wurde laut Schulbehörde die Neutralitätspflicht verletzt. Die absurd aufgeheizte Atmosphäre um einen Bundesparteitag einer nicht verbotenen Partei hilft der Demokratie nicht. Wer die AfD stellen will, kann das mit friedlichen Mitteln und Argumenten leicht tun. Wer sie dagegen bedrängen und möglichst physisch kujonieren will, will offenbar etwas ganz anderes.