„In einer hochentwickelten Industrienation wie Deutschland darf der ländliche Raum nicht abgehängt werden.“

Langsames Internet und Funklöcher: Nicht nur Bürger, auch Unternehmen stöhnen darüber. Nach dem Willen des Bundestags sollen die Städte Wolfsburg und Braunschweig beim neuen Mobilfunk-Standard 5G ganz vorne dabei sein. Eilig verkündeten Abgeordnete aus unserer Region am Mittwochnachmittag die frohe Botschaft, nur wenige Minuten zuvor gab der Haushaltsausschuss des Bundestags grünes Licht.

Superlative machten schnell die Runde, von einer Pionierregion war die Rede, von einer deutschlandweiten Spitzenposition. In der Tat kann es nicht schaden, bei dieser Zukunfts-Technologie ganz vorne weg zu marschieren. Diese neue digitale Infrastruktur ist entscheidend für den künftigen wirtschaftlichen Erfolg.

Der Bund hat neben Braunschweig und Wolfsburg ganz bewusst nicht nur Großstädte wie Hamburg oder Aachen zu Modellregionen gekürt, auch Teile der Lausitz und Nordbayerns dürfen sich nun so nennen.

In einer hochentwickelten Industrienation wie Deutschland darf der ländliche Raum nicht abgehängt werden. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) erntete für ihren Spruch, man brauche 5G nicht an jeder Milchkanne, viel Kritik. Denn genau das braucht es: 5G im ländlichen Raum. Im
20. Jahrhundert verständigte man sich in Deutschland darauf, dass in jedem Dorf ein Briefkasten stehen soll. Etwas Vergleichbares muss im 21. Jahrhundert für das Internet gelten. Und da spielt 5G nun mal eine entscheidende Rolle.