Braunschweig. Die Helene-Engelbrecht-Berufsschule erhält einen Neubau. Modern und im wahrsten Sinne praxisnah kann hier demnächst gelernt werden.
Auf der Wiese vor der Heinrich-Büssing-Berufsschule an der Salzdahlumer Straße kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Schule erhält eine neue Nachbarin: Die Helene-Engelbrecht-Berufsschule wird hier ihr neues Quartier beziehen.
Hinter dem Gebäude der HBS wurde bereits mit Erd- und Kanalarbeiten begonnen, dort entsteht ein großer Parkplatz für 335 Fahrzeuge. Am Dienstag erfolgte nun der offizielle Spatenstich für das neue Schulgebäude: Oberbürgermeister Thorsten Kornblum läutete gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Bauverwaltung, des beauftragten Bauunternehmens und des Architekturbüros mit der Schaufel in der Hand den Beginn der Bauarbeiten ein.
30 Millionen Euro kostet der Neubau
Knapp 30 Millionen Euro investiert die Stadt als Schulträger in das neue Gebäude. Bislang hat die Berufsschule für Pflege, Körperpflege und Gesundheit ihren Standort in der Reichsstraße in der Innenstadt.
Das dortige Hauptgebäude war 1965 ursprünglich für eine Druckerei gebaut worden, 20 Jahre später zog die Schule ein. Außerdem nutzt die Berufsschule mit ihren rund 1200 Schülern und Schülerinnen die Räume der einstigen Heinrich-Kielhorn-Schule direkt nebenan. Beide Gebäude befinden sich jedoch schon lange in einem desolaten baulichen Zustand – eine Sanierung wäre nach Berechnungen der Stadt nicht wirtschaftlich.
Deshalb wird neu gebaut. Die Stadt ist nach einer europaweiten Ausschreibung dazu eine öffentlich-private Partnerschaft eingegangen mit der Goldbeck Public Partner GmbH aus Bielefeld. Sie plant und baut nicht nur, sondern wird das Gebäude in den nächsten 20 Jahren auch betreiben. „Wir bauen mit System. Nur so ist der ambitionierte Terminplan einzuhalten“, erklärte ein Vertreter des Unternehmens vor Ort: „Wir fertigen Außenwände und Decken in unseren Werken an, liefern sie genau zur richtigen Zeit auf die Baustelle, wo sie vor Ort montiert werden.“
Für die Berufsschüler werden mehrere Fachpraxisräume eingerichtet
Eine Schule „von der Stange“ wird es jedoch nicht werden, denn das Gebäude wird auf die pädagogischen Bedürfnisse der Schulgemeinschaft abgestimmt. Damit die Schüler und Schülerinnen möglichst praxisnah und handlungsorientiert lernen können, wird für die Lehre unter anderem eine Tierarztpraxis, ein Behandlungszimmer wie beim Zahnarzt, ein Empfangstresen und ein Labor eingerichtet. Schulleiter Constantin Haußmann ist mehr als zufrieden: „Wir sind sehr begeistert vom Entwurf und den Möglichkeiten, die uns das neue Gebäude bieten wird.“
Ende 2024 soll das Schulgebäude bezugsfertig sein. Auch an die Umwelt wurde dabei gedacht – und daran, Energiekosten möglichst gering zu halten. „Auf dem gesamten Dach wird es Photovoltaik geben“, kündigte Kornblum an. Das Gebäude werde in dem nachhaltigen Energiestandard KfW-40 gebaut und erfülle damit die strengen Anforderungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude.
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