Braunschweig. Ende August sollen sie gleichzeitig innerhalb einer Woche entstehen. Eine Jury hat jetzt die Künstler ausgewählt. Auch die Standorte stehen fest.

Vor einem Jahr hatte der Graffiti-Künstler N.O.Madski die Fassade des Diskobunkers am Kalenwall neu gestaltet. Nun soll das Projekt „GROSS FORM ART“ fortgesetzt werden. Vier weitere großflächige Kunstwerke sind angedacht, wie die „Art Braunschweig gGmbH“ ankündigt: Es handelt sich um soll eine große Wandfläche im Bereich der Kuhstraße im Magniviertel, um eine Fassade in der Beckenwecker Straße am Wollmarkt und um zwei Standorte in der Wallstraße im Kultviertel.

Die Idee zum gesamten Projekt hatten der Braunschweiger Künstler Christian Siebke und Club-Betreiber Tim Lemke, Eigentümer des Diskobunkers. Sie treiben das Vorhaben nun zusammen mit der Agentur Eventives und N.O.Madski (Volkmar Brätsch) voran. Sponsoren und Förderer sind die Braunschweigische Landessparkasse, die Solvis GmbH, die Öffentliche Versicherung, die Braunschweigische Stiftung und die Stadt. Zur Umsetzung des Projekts wurde extra die Art Braunschweig gGmbH gegründet.

Einige Hauseigentümer haben ihre Fassaden angeboten

„Wir wollen uns von einem klassischen Street-Art-Festival abheben“, sagt Brätsch laut einer Pressemitteilung. „Es geht uns darum, neue Perspektiven zu eröffnen und der Kunstform gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten, der Subkultur treu zu bleiben.“ Christian Siebke zufolge sind nach dem Auftakt im vergangenen Jahr mehrere Hauseigentümer auf das Projektteam zugekommen. „Andere haben wir direkt angesprochen“, sagt er.

In der Wallstraße soll die breite Mauerfläche mit einem Kunstwerk aufgehübscht werden. Sponsor ist die Öffentliche Versicherung.
In der Wallstraße soll die breite Mauerfläche mit einem Kunstwerk aufgehübscht werden. Sponsor ist die Öffentliche Versicherung. © Art Braunschweig gGmbH

An der Ausschreibung haben sich den Organisatoren zufolge regional bis international namhafte Künstlerinnen und Künstler mit Entwürfen beteiligt. Die Jury hat bereits entschieden. In der Jury sitzen Kulturdezernentin Anja Hesse, der Referatsleiter Stadtbild und Denkmalpflege, Klaus Hornung, Stadtmarketing-Geschäftsführer Gerold Leppa, Christian Siebke und Volkmar Brätsch. Hinzu kommen bei der Entscheidung über einzelne Werke die Vertreter der jeweiligen Hauseigentümer sowie die Sponsoren und Förderer.

Ende August sollen alle Werke gleichzeitig entstehen

Die auserwählten Künstler: Der gebürtige Berliner Maler „Howtokillagraffiti“ – er kombiniert Sprühfarben mit Ölmalerei. Marti Sawe, geboren in Barcelona, wird als „absolutes Schwergewicht der Urban-Art-Szene“ mit international gutem Ruf angekündigt. Mariusz Waras aus Polen, auch bekannt als „M City“, hat laut der „Art Braunschweig gGmbH“ schon mehr als 700 großformatige Wandmalereien in Warschau, Danzig, Berlin, Paris, Budapest, Sao Paulo, Rio de Janeiro, Bolzano, London und Prag erstellt. Und der Künstler Kartel aus Hannover bewege sich in seinen Arbeiten thematisch stets zwischen Nostalgie und Gegenwart.

Vom 20. bis zum 27. August sollen, nach aktuellem Plan, alle Werke gleichzeitig entstehen. Noch stehe die Realisierung aber unter Vorbehalt: Die beantragten Fördermittel im Rahmen des Programms „Perspektive Innenstadt“ sind noch nicht bewilligt. Alle sind jedoch optimistisch, dass es gelingen wird.

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