Braunschweig. Die Stadtverwaltung will die Pachtverträge der beiden Pavillons am Ringerbrunnen zum Jahresende kündigen. Protest kommt von Mandel-Meier.

Der Streit um die beiden Innenstadt-Pavillons am Ringerbrunnen soll beendet werden. Die Stadtverwaltung Braunschweig will die Pachtverträge zum Jahresende kündigen. Ende nächsten Monats soll die Politik entscheiden, ob die beiden Pavillons in der Fußgängerzone bleiben dürfen oder abgebaut werden.

Seit Jahren wird bereits darüber gestritten, wie schwerwiegend die Gründe sind, um die beiden Pavillons wegzureißen. Die Stadtverwaltung führt an: Verschwinden die beiden Pavillons, ist das kein Verlust für die Fußgängerzone, sondern ein Gewinn. Denn die sogenannte Sichtachse zwischen Ringerbrunnen und Welfenhof werde freigeräumt. Sichtbar würden zugleich auch anliegende Betriebe, die bisher von den Pavillons verdeckt werden. Außerdem entstehe dann mehr Platz – momentan sei der Bereich aufgrund der Pavillons und der wartenden Kunden verengt, so die Stadtverwaltung.

Teil der Fläche soll für Außengastronomie genutzt werden

Eine Nachnutzung der Flächen ist bereits geplant: Die anliegenden Gastronomen werden einen Teil der Fläche für ihre Freisitze nutzen. Ein Stromkasten werde zwar bleiben, doch der soll mit einer Bank verkleidet werden. Der Verein der Innenstadt-Kaufleute unterstützt das Vorhaben.

Die Pächter sind natürlich anderer Meinung. Die Pavillons sorgen für Umsatz. Eigentlich sollten sie bereits Ende 2020 abgerissen werden. Corona führte dazu, dass es einen Aufschub bis zum Ende dieses Jahres gab. Zusätzliche Lasten sollten den Pächtern nicht auferlegt werden. Doch nun meint die Stadtverwaltung, sei die Zeit reif für eine stadtgestalterische Aufwertung.

Mandel-Meier: Ich benötige den Pavillon für mein Café

Markus Meier, er nutzt einen der beiden Pavillons für sein benachbartes Café, sagt, er sei „maßlos enttäuscht“. Im Jahr 2020 hatte der Inhaber von Mandel-Meier 6000 Unterschriften gesammelt, damit er weiter im Pavillon bleiben darf. „Das ist jetzt natürlich ein Rückschlag. Die Gastronomie erholt sich gerade von den Corona-Folgen.“ Meier berichtet von Gesprächen mit der Stadtverwaltung, „um zumindest noch zwei Jahre den Pavillon nutzen zu können. Ich benötige ihn für mein Café. Doch in den Gesprächen hat es leider keine Übereinkunft gegeben.“

Rückhalt, sagt Meier, finde er zwar bei seinen Kunden. An allen anderen Stellen sei er bislang jedoch auf taube Ohren gestoßen. Sollte nun die Politik zustimmen und das Aus für die Pavillons beschließen, will Meier nicht die Gerichte bemühen: „Ich werde das akzeptieren. Aber jeder kann es sich vorstellen, was gerade zu dieser Zeit Umsatzverlust heißt. Die Marge ist klein. Die Existenz des Cafés ist fraglich geworden.“

Aus Sicht der Stadt müssten angesichts der Leerstands- und Mietpreissituation gute Chancen bestehen, alternative Standorte zu finden. Die Wirtschaftsförderung habe ihre Unterstützung angeboten.

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