Wolfsburg. Erfolg lässt sich steuern: Etwa, indem man Halbleiter gezielt zu den renditestarken Marken bringt. Das hat auch Folgen für die Mitarbeiter.

Ein Konzern, viele Prämien. So unterschiedlich wie die Produkte und Preise der Volkswagen-Marken, so unterschiedlich hoch ist auch die Ergebnisbeteiligung der Belegschaften – besser bekannt als Bonusausschüttung. Die Ausschüttungen für das Geschäftsjahr 2022 (es fließen die Ergebnisse von zwei Geschäftsjahren ein) zeigt beachtliche Spreizungen. Während VW in zwei Tranchen insgesamt 3630 Euro zahlte, gab es bei Audi 8510 und bei Porsche 9050 Euro. Damit sind auch die Geschäftsergebnisse der so unterschiedlichen Marken recht präzise abgebildet. Was keinen Widerhall findet ist der Umstand, dass die begehrten Halbleiter sehr unterschiedlich zur Verfügung standen.

Teilemangel führte zu geringerem Absatz

Im Gegensatz zu den Premium- und Sportwagenherstellern Audi und Porsche wirkte sich dieser Umstand direkt auf den Absatz von VW aus. Der Rückgang um 6,8 Prozent „ist im Wesentlichen auf die anhaltend eingeschränkte Fahrzeugverfügbarkeit infolge von Engpässen bei der Teileverfügbarkeit zurückzuführen“, wie es im Geschäftsbericht heißt. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen hatte der Konzern die Chips bevorzugt den renditestarken Marken Audi und Porsche zur Verfügung gestellt.

Audi und Porsche schaffen Renditen im zweistelligen Bereich

Im Ergebnis schaffte VW zwar eine geringfügig bessere Umsatzrendite als 2021, nämlich 3,6 statt 3,2 Prozent. Das ist schlechter als die von Volkswagen Nutzfahrzeuge (4,6 Prozent), aber besser als das Ergebnis von Skoda (3 Prozent) oder Seat (0,3 Prozent). Doch es ist nichts im Vergleich zu Porsche, wo in dieser Rubrik eine 18,6 steht oder zu Audi, wo immerhin 12,3 Prozent erwirtschaftet wurden. Beim Finanzdienstleister Volkswagen Financial Services betrug der Mitarbeiterbonus 8558 Euro.

Wäre ein Konzernbonus die Lösung?

Sind die beträchtlichen Unterschiede bei den Prämien gerechtfertigt in einem Konzern, in dem die Marken doch letzlich einen technisch synergetischen Verbund bilden? Die Gerechtigkeitsfrage wurde zuletzt im Betriebsratswahlkampf 2021 gestellt. Damals wurde auch über einen Bonus debattiert, der sich am Konzernergebnis orientiert. Dieses Thema ist inzwischen sanft entschlummert. Immerhin: Beim Thema Börsengang von Porsche griff das Solidaritätsprinzip innerhalb des Konzerns. Die VW-Beschäftigten profitierten davon und erhielten 2000 Euro. Für die Porsche-Beschäftigten gab es 3000 Euro.

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