Wolfsburg. Mit Planung und Bau neuer Feuerwehrhäuser hat die Stadt Wolfsburg alle Hände voll zu tun. Zu den Gründen für Verzögerungen antwortet sie ausweichend.

Was die Gebäude der Feuerwehren überall im Stadtgebiet betrifft, hat die Stadtverwaltung alle Hände voll zu tun: nicht nur beim Bau, sondern auch bei der Planung neuer Bauten. Und es ist sogar noch eine Standort-Suche angekündigt – für die geplante Neben-Feuerwache der Berufsfeuerwehr (BF). Vorige Woche legte der Stadtbrandmeister bei drei Projekten in Bezug auf den Zeitplan den Finger in die Wunde.

„Das hängt alles ein bisschen. Wir müssen das forcieren und auf Zielkurs bringen“, appellierte Jörg Deuter an die Verantwortlichen der Stadt. Und zwar in Bezug auf gleich drei Feuerwehrhäuser: In Hattorf wird seit eineinhalb Jahren am neuen Feuerwehrhaus gebaut, für Fallersleben muss eine Ersatzlösung für das marode und unter Denkmalschutz stehende kleine Feuerwehrhaus konzipiert werden, und für Kästorf wird ebenfalls ein neues Feuerwehrhaus geplant.

Stadt Wolfsburg blieb Antworten auf konkrete Fragen schuldig

Die Stadt blieb Antworten auf konkrete Fragen dazu, warum es bei Bau und Planung der Feuerwehr-Bauten – insbesondere in Hattorf – Verzögerungen gibt, schuldig. Stattdessen gab es nur eine eher allgemein gehaltene Stellungnahme, gespickt mit Selbstverständlichkeiten: „Der Stadt Wolfsburg ist die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für eine sichere und funktionierende Stadtgesellschaft vollends bewusst“, heißt es da beispielsweise.

Zu den Verzögerungen teilte Jan-Niklas Schildwächter von der Stadt-Pressestelle lediglich dies mit: „In der Verwaltung wird mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet. Dennoch ist es bei Projekten in dieser Größenordnung nicht gänzlich auszuschließen, dass es zu Verzögerungen kommen kann.“

Die Gründe für den schleppenden Baufortschritt am Hattorfer Feuerwehrhaus sind unklar.
Die Gründe für den schleppenden Baufortschritt am Hattorfer Feuerwehrhaus sind unklar. © regios24 | Helge Landmann

Auf Feuerwehr-Baustelle in Hattorf offenbar mehrere Probleme

Wie unsere Zeitung aus Kreisen der Politik und der Feuerwehren hörte, soll es in Hattorf Probleme mit den Klinkern für die Fassade geben, ebenso wie mit einem noch nicht eingebauten Wasserschacht. Und auch das Thema Fußweg-Verbindung vom Ort zu dem am Ortsrand entstehenden Feuerwehrhaus schmort offenbar noch. Wiederholt hatte der Ortsrat darauf gedrängt, insbesondere für Mitglieder der Kinder- und der Jugendfeuerwehr eine sichere Verbindung zu schaffen – gerade in der dunklen Jahreszeit.

Auch Ortsbürgermeister Marco Meiners hat beobachtet, „dass da nichts passiert“, sagte er. Doch er habe keinerlei Informationen bezüglich der Verzögerungen und wolle daher beim Hochbau-Chef nachhaken.

Was die neue Hauptfeuerwache für die Berufsfeuerwehr betrifft, so hält die Stadt nach Bekanntwerden der Kosten-Explosion zu Jahresbeginn und einem Mehrkosten-Beschluss im Rat der Stadt daran fest, dass der voraussichtlich mehr als 100 Millionen Euro schwere Bau in der Dieselstraße im Frühjahr beginnen soll. Im Mai soll die Baustelleneinrichtung beginnen, im Juni sollen die Rohbauarbeiten starten, hatte Hochbau-Geschäftsbereichsleiter Christian Brinsa im Februar im Feuerwehr-Ausschuss angekündigt.

Planung für zweite Feuerwache der Berufsfeuerwehr zurückgestellt

Die Planung für eine zweite Feuerwache der Berufsfeuerwehr ist dagegen zurückgestellt: Zwar hat der Rat die Zwei-Wachen-Strategie schon Ende 2020 beschlossen, doch auf Initiative des Ortsrats Hattorf/Heiligendorf wurden die für dieses Jahr veranschlagten Planungskosten auf Null gesetzt, das ist Bestandteil des Haushalts, den der Rat im März beschlossen hat.

An der politischen Entscheidung änderte auch die Tatsache nichts, dass Feuerwehr-Dezernent Andreas Bauer im Februar plötzlich mit der Aussage überraschte, man benötige diese 50.000 Euro Planungskosten, weil man sich beim Thema Grundstück umorientiere. Das Geld werde unter anderem benötigt, um eine andere Fläche auf ihre Eignung zu prüfen. Wo das sein soll, sagte Bauer damals nicht.

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Stadt will größeren Bauplatz für Neben-Feuerwache finden

Bis dato war geplant, dass die Nebenwache für die Berufsfeuerwehr im Gewerbegebiet Heinenkamp II auf einer städtischen Fläche nördlich des Lindenkamp östlich der Landesstraße 294, gegenüber dem Hagebaumarkt, gebaut werden sollte.

Bauer sagte zur Begründung für die Suche nach einem anderen Bauplatz, dass die Stadt Fahrzeuge für den Katastrophenschutz in Aussicht habe, zudem gehe es bei der zweiten Wache darum, Lagerflächen zusammenziehen. Zuallererst sei die zweite BF-Wache im Süden der Stadt aber nötig, um kurze Ausrückzeiten sicherstellen zu können, hieß es seinerzeit.

Berufsfeuerwehr-Chef Manuel Stanke ergänzte damals, es gehe vor allem um kurze Wege zu Einsätzen in Detmerode und Westhagen, wo es nicht nur etliche Hochhäuser gibt – sondern auch keine Freiwilligen Feuerwehren.

Südliche Feuerwache soll weiterhin ins Gewerbegebiet Heinenkamp II

Aber wo will die Stadt nach einer noch größeren Fläche für die Neben-Feuerwache der BF Ausschau halten? Da hielt sich die Verwaltung bedeckt: „Zur Sicherstellung des Schutzziels hauptsächlich im Süden der Kernstadt wird im Bereich Heinenkamp nach einem geeigneten Grundstück gesucht“, hieß es auf Nachfrage von der Stadt-Pressestelle lediglich.

Wie unsere Zeitung hörte, hat die Verwaltung angeblich ein Grundstück südlich des Lindenkamp im Visier, vis-à-vis der bisher geplanten Fläche. Also ebenfalls im Heinenkamp II.

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