Hehlingen. Im Sommer gibt’s in der Wasserlandschaft in Hehlingen stark eingeschränkte Öffnungszeiten. Für die Zukunft soll ein neues Konzept her.

Der Wasserpark bekommt eine Galgenfrist zur Bewässerung: In diesem Sommer soll die Freizeit-Attraktion in Hehlingen noch einmal mit Trinkwasser betrieben werden – bei stark eingeschränkten Öffnungszeiten. Doch das ist ein Auslaufmodell, wie Dezernentin Monika Müller jüngst im Sportausschuss klarstellte.

Der Wasserpark Hehlingen ist schon länger ein Sorgenkind: Im trockenen Sommer 2019 war der aus Grundwasser gespeiste Brunnen zur Bewässerung des Wasserparks irgendwann leer. Die Saison musste vorzeitig beendet werden.

Untere Wasserbehörde hat Grundwasser-Entnahme verboten

In den Folgejahren wurden die Öffnungszeiten daher reduziert, außerdem kam Corona. Die Pandemie spielt in diesem Jahr voraussichtlich zwar keine Rolle mehr für den Betrieb – dafür aber die Wasserversorgung: Die Untere Wasserbehörde der Stadt hat der Stadtverwaltung nämlich die weitere Entnahme von kostbarem Grundwasser in Zeiten zunehmender Trockenheiten verboten.

Bleibt also nur noch die Befüllung des Beckens mit Trinkwasser. Denn aus hygienischen Gründen ist der tägliche Wechsel des Wassers vorgeschrieben. Doch das ist angesichts der Energiekrise und der schon länger erfolgenden allgemeinen Appelle zum Wassersparen ebenfalls nicht mehr vertretbar.

Kompromiss im Wolfsburger Sportausschuss verkündet

Im Sportausschuss verkündete die Dezernentin daher als Übergangslösung für dieses Jahr einen Kompromiss – auch für die Gastronomie –, denn der Park sei ein wichtiger Anlaufpunkt in der Sommersaison: Vom ersten Juni-Wochenende am 3./4. Juni bis zum letzten Wochenende der Sommerferien am 12./13. August öffnet der Wasserpark Hehlingen. Aber nur an den Wochenenden, elf werden es sein.

„Längere Öffnungszeiten sind aus Wasserspargründen nicht vertretbar“, stellte Monika Müller klar. Auf Anfrage von Vereinen und Gruppen, zum Beispiel von Schulen oder Kindertagesstätten, soll es aber möglich sein, bei Bedarf einen weiteren Tag pro Woche zu öffnen.

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Sportdezernentin redet erst einmal mit dem Ortsrat Hehlingen

An die Adresse des TSV Hehlingen sagte die Sportdezernentin in der öffentlichen Sitzung: Sie sehe das derzeit nicht, „dass ein Sportverein, der sich mehrfach ausgelassen hat, dass er nicht berücksichtigt wird“, derzeit an den Gesprächen mit dem Ortsrat zur Zukunft der Wasserlandschaft beteiligt wird. „Das ist keine Sportfläche.“

Im Vorab-Gespräch vor der Ausschusssitzung hatte die Sportdezernentin gesagt, dass man mit dem Ortsrat in gutem Austausch zu Perspektiven für den Wasserpark sei, aber nicht mit dem Sportverein. Allerdings könne der sich später natürlich gerne einbringen. „Wir werden dann alle Akteure aus dem Ort einbinden.“ 65.000 Euro sind in diesem Jahr zur zukunftsfähigen Entwicklung im Haushalt der Stadt eingeplant. Aus dem Ortsrat Hehlingen gibt es schon Lösungsansätze. Konkret vorgeschlagen wurde zur Wasseraufbereitung die Desinfektion per UV-Licht, so dass das Wasser wiederverwendet werden könnte.

Bachlauf im Wasserpark Hehlingen bleibt trocken

„Wir wollen diesen sozialen Treffpunkt sichern“, versicherte die Dezernentin. Sie sagte aber auch: „Es ist ein Spagat – kein Trinkwasser zu verschwenden, aber den Wasserpark am Leben zu erhalten.“ Monika Müller betonte: „Trinkwasser oder Grundwasser ist nicht da für den Spaß weniger Menschen. Dafür ist Wasser einfach zu kostbar.“

Der neue Sport-Geschäftsbereichsleiter Axel Piepers ergänzte, dass der Bachlauf im Wasserpark daher in diesem Jahr nicht befüllt wird, nur das Wasserbecken.

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