Braunschweig. Die bisherigen Eindrücke der Vorbereitung machen Hoffnung, dass Eintracht Braunschweig diese Saison deutlich besser abschneidet.

Vorbereitungen vermitteln oft ein trügerisches Bild vom Leistungsvermögen einer Fußball-Mannschaft. Jeder Spieler ist im Glauben an eine neue Chance frisch motiviert, der Trainer sieht mehr Möglichkeiten als Risiken und die Fans träumen von einer erfolgreichen Saison. Dass es bei allen hoffnungsvollen Zeichen und Ansätzen während der Spielzeit ganz anders laufen kann, musste zuletzt Eintracht Braunschweig in der 3. Liga feststellen.

Deshalb sollte wohl jeder etwas vorsichtig sein, wenn er von den vielversprechenden Signalen spricht, die die Blau-Gelben bisher in der Vorbereitung gesendet haben. Trotzdem lässt sich zwei Wochen nach dem Trainingsauftakt festhalten: Die Eintracht scheint sich mit ihrem neuen Cheftrainer Christian Flüthmann auf einem guten Weg zu befinden. Mehrere Faktoren lassen hoffen, dass die Löwen nicht noch so eine Horrorsaison wie die letzte erleben, als sie erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherten.

Hoffnung Nummer 1: Die Testspiele. Drei Siege, 37:1 Tore – die Bilanz von Eintracht in den drei bisherigen Testspielen kann sich sehen lassen. Auch wenn es sich bei den Gegnern immer um unterklassige Teams handelte, macht die Souveränität der Auftritte doch Mut. Vor allem beim letzten Test gegen Oberligist MTV Gifhorn (11:1) zeigte die Flüthmann-Elf viel Spielfreude und kam gegen eine Mannschaft aus dem ambitionierten Amateurbereich zu einem klaren Erfolg. Offensiv scheinen die Braunschweiger in dieser Saison stärker als zuletzt. Defensiv wurde nicht an Stabilität verloren. Aber erst das Spiel Mittwoch gegen Regionalligist Werder Bremen II (18.30 Uhr, Stadion am Salzgittersee in Salzgitter-Lebenstedt) wird ein echter Gradmesser.

Hoffnung Nummer 2: Die Neuzugänge. Anders als in der vergangenen Saison haben die Braunschweiger diesmal schon frühzeitig entscheidende Verpflichtungen fix gemacht. Trotz des kurzfristigen Abgangs von Christoph Menz sind die Löwen auf jeder Position doppelt besetzt, es wird noch nach ein, zwei gezielten Verstärkungen gesucht. Und die vier bereits verpflichteten Spieler deuteten ihre Klasse bereits an. Nick Proschwitz und Orhan Ademi könnten den Löwen mehr Torgefahr verpassen, Martin Kobylanski im Mittelfeld die Fäden ziehen und Lasse Schlüter Flüthmanns Optionen im Defensivbereich erhöhen. Die ersten Eindrücke der Neuen stimmen jedenfalls positiv.

Hoffnung Nummer 3: Die Rückrunde der vergangenen Saison. Vor einem Jahr startete die Eintracht unter ganz anderen Bedingungen. In der Endphase der 2. Liga hatten sich die Blau-Gelben in einer Abwärtsspirale befunden, nach dem Abstieg fielen Mannschaft und Trainerteam weitgehend auseinander. Diesmal können die Braunschweiger auf stabile und in den vergangenen Monaten erfolgreiche Strukturen aufbauen. In der Rückrunde gehörte die Eintracht zu den Topteams, der Teamgeist stimmte. Diesen Weg will Flüthmann, der bereits als Co-Trainer seinen Anteil am sportlichen Aufschwung hatte, fortsetzen. Die defensive Stabilität soll erhalten, die Offensivstärke ausgebaut werden. Gelingt das, könnte die Eintracht eine positive Überraschung sein.