Braunschweig. Durch den starken Schneefall ereigneten sich in der Region am Wochenende diverse Unfälle. In Braunschweg entgleiste eine Straßenbahn. Eine Übersicht.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für einige Regionen Niedersachsens weiter vor gefrierendem Regen und glatten Straßen. Am Dienstag sei davon zunächst ein Streifen vom Emsland bis in die Region Braunschweig betroffen, sagte ein DWD-Sprecher. Später werde sich dieses Wetter Richtung Elbe verlagern.
Ab Mittwoch erwarten die Meteorologen Schwankungen bei den Temperaturen. Im Osnabrücker Raum seien dabei zunächst bis zu milden zehn Grad möglich. Bis zum Wochenende könne an vielen Stellen aber auch wieder Schnee möglich sein, sagte der Sprecher.
Eisbrecher auf Mittellandkanal im Einsatz
Die extreme Kälte in Mitteldeutschland hält weiter an. Dies macht nun auch der Schifffahrt zu schaffen. „Wir hatten die zweite Nacht mit Temperaturen unter Minus 10 Grad Celsius zu verzeichnen, so dass sich auf dem Mittellandkanal eine geschlossene Eisdecke von bis zu 5 Zentimeter gebildet hat. Dies bringt für die Schifffahrt schon erhebliche Probleme", so Jens Bendler vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (Außenstelle Haldensleben) am Montagmorgen. Mehr: Unter minus 10 Grad: Eisbrecher auf Mittellandkanal im Einsatz
Straßenbahn in Braunschweig entgleist wegen vereister Weiche
Am späten Sonntagabend ist in Braunschweig eine Straßenbahn entgleist. Grund war laut Feuerwehr wohl eine vereiste Weiche. Mehr dazu: Vereiste Weiche - Straßenbahn in Braunschweig entgleist
Braunschweig: Straßenbahn entgleist wegen vereister Weiche
Bis minus 17 Grad an der Börde - Eisschollen auf dem Mittellandkanal
Der Norden Sachsen-Anhalts ist seit dem Sonntagmorgen eine einzige Kältekammer. In der Börde und der Altmark zeigte das Thermometer teilweise Minus 17 Grad Celsius an. Auf dem Mittellandkanal zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hat sich über Nacht eine Eisschicht gebildet. Mehr: Bis minus 17 Grad in der Börde - Eisschollen auf Mittellandkanal
Kältekammer an der Börde: Bis minus 17 Grad
Zugverkehr läuft weitgehend normal
Wie Metronomsprecher Björn Pamperin mitteilt, läuft der Zugbetrieb bei Metronom-, Enno- und Erixx-Zügen auch am Sonntag weitgehend regulär. "Fast alle Fahrten können nach Fahrplan angeboten werden. Es gibt nur vereinzelte Verspätungen und einzelne, wenige Zugausfälle. Auch für Montag rechnen wir mit einem regulären Zugbetrieb", sagte Pamperin.
Diverse Unfälle im Landkreis Wolfenbüttel
Am Sonntag meldete die Polizei Wolfenbüttel diverse weitere wetterbedingte Unfälle. Unter anderem überschlug sich auf Autobahn 36 in Höhe von Flöthe. Eine 35-jährige Wolfenbüttelerin bremste in einer Kurve ab und schlitterte aufgrund der glatten Fahrbahn in das entgegenkommende Fahrzeug einer 71-jährigen Wolfenbüttelerin. Mehr dazu: Glatte Straßen sorgen für zahlreiche Unfälle in Wolfenbüttel
Am Freitagabend rückte die Feuerwehr Schöppenstedt zu einem weiteren Verkehrsunfall aus - dieses Mal allerdings auf der B82 Schöppenstedt in Richtung Groß Dahlum. Wie Feuerwehrsprecher Maximilian Umbach am Samstag mitteilt, überschlug sich dabei ein Pkw. Die Fahrzeuginsassen konnten sich selbstständig aus dem Auto befreien. "Unter den Verletzten waren neben dem Fahrer ein Kind und ein Hund. Bis zur Bergung des Unfallfahrzeuges, durch ein Abschleppunternehmen, war die B82 im Bereich des Unfalls halbseitig gesperrt", sagte Umbach. Mehr dazu: Glätteunfall bei Schöppenstedt: Kind und Hund unter Verletzten
Unfall auf der A39: Lkw-Auflieger rammt Streifenwagen
Wegen schneeglatter Straßen kam es am Samstagmorgen in Salzgitter zu einem Unfall mit anschließender Vollsperrung. Zunächst waren nach Polizeiangaben gegen 5.30 Uhr zwei Fahrzeuge zwischen Baddeckenstedt und der Anschlussstelle Lichtenberg in Fahrtrichtung Braunschweig zusammengestoßen. Dass ein Streifenwagen die Unfallstelle sichern wollte, bemerkte ein Lkw-Fahrer zu spät: Sei Auflieger rammte den Streifenwagen. Mehr dazu: Glätteunfall bei Salzgitter: LKW rutscht in Streifenwagen
Tramverkehr in Braunschweig nur eingeschränkt möglich
Weil die Oberleitungen vereist im gesamten Stadtgebiet vereist waren, war der Straßenbahnverkehr laut Braunschweiger Verkehrs GmbH (BSVG) am Samstag stark eingeschränkt. "Dort, wo möglich, fahren vereinzelt Straßenbahnen, zusätzlich setzt die BSVG Busse ein, um den Betrieb grundsätzlich zu garantieren. Voraussichtlich werden die Einschränkungen bis zum Nachmittag anhalten. Die BSVG arbeitet mit Hochdruck daran, den Regelbetrieb wieder herzustellen", sagte Pressesprecherin Maike Schulz.
Massiver Schneefall in der Region: 22 Unfälle im Landkreis Peine
Im Landkreis Peine sorgte der Wintereinbruch für teils chaotische Verhältnisse auf den Straßen. Allein in der Zeit zwischen Freitag, 11 Uhr, und Samstag, 10 Uhr, wurden der Peiner Polizei im gesamten Kreisgebiet insgesamt 22 Verkehrsunfälle gemeldet. "Hinzu kamen diverse Pkw und Linienbusse, welche von den Fahrbahnen abkamen und 'befreit' werden mussten. In den meisten Fällen blieb es glücklicher Weise bei Blechschäden", berichtet die Polizei am Samstag.
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In Stederdorf kam ein 20-Jähriger aus Edemissen mit seinem VW Bora auf der Peiner Straße ins Schleudern und krachte in die Hauswand eines Wohn- und Geschäftshauses. Der junge Mann blieb unverletzt, an seinem Fahrzeug und dem Gebäude entstand jedoch nicht unerheblicher Sachschaden. Die Polizei geht davon aus, dass der Fahranfänger bei winterlichen Straßenverhältnissen seine Geschwindigkeit nicht angepasst hatte. Mehr dazu: Glätteunfall in Peine: 20-Jähriger kracht mit Pkw in Hauswand
Verkehr auf der A2 eingeschränkt
Schnee und Eis sorgen am Samstag auch für massive Verkehrsbehinderungen auf der A2. Zwischen dem Rastplatz Wüstenforst Nord und Marienborn/Helmstedt wurde am Morgen in beiden Richtungen der linke Fahrstreifen gesperrt. Auf knapp 100 Kilometern geht es nur noch zweispurig voran. Die Höchstgeschwindigkeit war auch am Vormittag noch auf 60 km/h begrenzt. Laut Polizei gab es einige Unfälle. Nahe Irxleben kam ein Lkw aufgrund der vereisten Fahrbahn nicht mehr weiter. Nahe der Abfahrt Burg Ost verlor ein Autofahrer die Kontrolle über sein Auto und krachte in die Leiplanke. Nach derzeitigen Stand gab es keine Verletzten.
Schneefall sorgt für Verkehrsbehinderungen auf der A2
In Helmstedt kollidiert ein Pkw mit einem Linienbus
Im Landkreis Helmstedt kollidierte ein Pkw mit einem Linienbus. Außerdem krachten in Süpplingen zwei Pkw frontal zusammen. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Mehr dazu: Helmstedt: Unfälle im Schneetreiben - Pkw kollidiert mit Bus
Schnee in Helmstedt: Mehrere Unfälle
Auch im Zugverkehr kam es am Samstag noch zu Einschränkungen - allerdings nicht mehr so stark wie noch am Freitag. Wie Metronomsprecher Björn Pamperin am Samstag mitteilte, "konnten die meisten Weichen soweit gangbar gemacht werden, dass Metronom den regulären Verkehr wieder aufnehmen kann". Auf den Strecken "RE 2 Göttingen – Hannover - Uelzen", "RE3 + RB31 Uelzen – Lüneburg – Hamburg" und "RE4 + RB41 Bremen – Rotenburg – Hamburg" fahren die Züge weitgehend wieder. Es komme laut Pemperin noch zu einzelnen Verspätungen und eventuell auch einzelnen Zugausfällen.
Schwerer Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten im Kreis Gifhorn
Zugverkehr läuft am Samstag wieder an
Die Züge des Erixx auf den Strecken "RB 47 Uelzen – Gifhorn – Braunschweig", "RB 42/43 Braunschweig – Bad Harzburg", "RB 38 Buchholz – Soltau – Hannover", "RE 10 Goslar – Hildesheim", "RB 37 Uelzen-Soltau-Bremen" und "RB32 Lüneburg – Dannenberg" fuhren am Samstagmittag wieder regulär. Aber auch hier kann es teilweise zu Verspätungen kommen.
Auch die Züge des Enno auf den Strecken "RE30 Wolfsburg – Gifhorn – Hannover" und "RE50 Wolfsburg - Braunschweig – Hildesheim" haben den regulären Fahrbetrieb wieder aufgenommen. Pamperin weist aber auch hier darauf hin, dass es am Samstagmorgen noch zu Verspätungen kommen kann.
Am Samstagmittag meldet das Zugunternehmen: "Der am Morgen wieder aufgenommene Betrieb der metronom, enno und erixx Züge läuft weitgehend regulär."
Fast alle Fahrten können nach Fahrplan angeboten werden. Es gibt nur vereinzelte Verspätungen und einzelne, wenige Zugausfälle. Fast alle Fahrten können nach Fahrplan angeboten werden. Es gibt nur vereinzelte Verspätungen und einzelne, wenige Zugausfälle."
Nach starken Schneefällen in Teilen Niedersachsens und in Bremen läuft auch der Fernverkehr der Deutschen Bahn wieder weitgehend normal. Es komme noch ganz vereinzelt zu Beeinträchtigungen, sagte eine Bahnsprecherin am Samstag. Die witterungsbedingte Oberleitungsstörung zwischen Emden und Norddeich Mole sei behoben. Allerdings fielen am Samstag noch drei Zugverbindungen von Norddeich nach Leipzig beziehungsweise nach Köln aus.
Schneefall in unserer Region und dem Harz sorgt schon am Freitag für Behinderungen
Heftiger Schneefall sorgt seit Freitagvormittag für massive Verkehrsbehinderungen in unserer Region zwischen Harz und Heide. Obwohl die Räumdienste im Dauereinsatz sind, geht es stellenweise nur noch im Schritttempo voran.
Und auch das Wochenende bringt in weiten Teilen Niedersachsens mit viel Neuschnee: Vor allem nördlich einer Linie von Ostfriesland bis Braunschweig fällt der reichliche Niederschlag durchweg als Schnee, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mit. Örtlich kann demzufolge bis zu 20 Zentimeter Neuschnee fallen. Es herrscht Unwettergefahr, auf den Straßen gibt es gebietsweise gefrierenden Regen.
Starker Schneefall sorgt für Verkehrsbehinderungen
Auf allen Straßen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt war schon am Freitag Vorsicht geboten. Teilweise kamen Lkw nicht mehr voran. Bei Irxleben war ein Laster seitlich in den Graben gerutscht und hing fest.
Auch auf den Autobahnen gab es schon am Freitag Unfälle. Die Autobahnpolizei Börde hatte deshalb die Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn 2 zwischen Magdeburg und Helmstedt auf 60km/h herabgesetzt.
Lkw sind im Landkreis Wolfenbüttel stecken geblieben
Starker Schneefall und einsetzende Glätte haben am Freitag beispielsweise den Verkehr auf der unfallträchtigen Landstraße 495 zwischen Wolfenbüttel-Halchter bis zur Anhöhe des Oderwaldes lahm gelegt.
Der Pkw-Verkehr wurde umgeleitet. Für 16 Lkw bedeutete die Situation aber: Stillstand. Für sie war ein Anfahren bergauf in Richtung Salzgitter nicht mehr möglich. Noch gefährlicher schien die Fahrt bergrunter in Richtung Halchter zu sein. Die schneeglatte Fahrbahn in Verbindung mit den seichten Kurven bedeuteten für die schweren Lastzüge eine zu große Gefahr. Ein Abrutschen von der Fahrbahn drohte.
Die Polizei sperrte den Straßenabschnitt fast zwei Stunden lang. Nachdem ein Schneepflug mit Streusalz die Strecke mehrmals abfuhr und das Streusalz Wirkung zeigte, konnte die L495 für den Verkehr wieder freigegeben werden.
In Wolfenbüttel hat es darüber hinaus auch mehrere Blechschäden bei schneebedingten Unfällen gegeben. Mehr darüber lesen Sie hier: 15 Zentimeter Schnee - Starker Wintereinbruch in Wolfenbüttel
Harz besonders stark von Verkehrsbehinderungen betroffen
Gar nichts mehr ging am Freitag auch auf der B244 zwischen Elbingerode und Wernigerode. Hier ereignete sich ein Verkehrsunfall. Der Fahrer eines aus Elbingerode kommenden Pkw BMW verlor auf schneeglatter Straße die Kontrolle über sein Auto und geriet in den Gegenverkehr. Dort krachte er mit einem Kleinbus-Taxi zusammen.
Heftige Schneefälle im Harz - Räumdienste im Dauereinsatz
Beide Fahrer und die Insassen des Taxi blieben unverletzt. Nach Angaben der Unfallbeteiligten waren die Fahrzeuge sehr langsam unterwegs. Zur Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor. Wegen der Bergungsarbeiten kam es auf der B244 kurzfristig zu Sperrungen.
Schnee bietet Abwechslung zu Corona-Frust
Die, die nicht mit dem Auto unterwegs sein mussten, freuten sich indes über die weiße Abwechslung. Manche holten sogar den Schlitten raus. In Braunschweig war unser Fotograf unterwegs, um einige Impressionen festzuhalten.
Zehn Zentimeter Neuschnee in Braunschweig
"Kommen Sie am Wochenende nicht in den Harz!"
Unterdessen richten sich die Polizei und Kommunen im Harz auf das Zeugnisferien-Wochenende ein, an dem in früheren Jahren viele Menschen für einen Kurzurlaub in die Region kamen. Der Landkreis Goslar, die Polizei und die drei Städte Braunlage, Goslar und Clausthal-Zellerfeld appellierten an die Bevölkerung, nicht in den Harz zu kommen. Die schon an den vergangenen Wochenenden vorgenommenen Corona- und Verkehrskontrollen werden fortgesetzt.
Auf Ausflüge in den Harz solle generell verzichtet werden, so Landrat Thomas Brych (SPD). „Der Lockdown hat weiterhin Bestand, es gibt keinerlei Lockerungen und die Situation ist dieselbe wie vor drei Wochen.“