„Szenario eins: Die Asse säuft ab. Szenario zwei: Die Bergung gelingt.“

Die Stabilisierung des maroden Atommüll-Lagers Asse zeigt Wirkung. Ein großer Teil der Firstspaltverfüllung dient der Stabilität der Südflanke. Eine Milliarde Euro hat der Bundestag seit 2009 für das alte Bergwerk bewilligt. Das Geld floss in die Vorbereitung der Rückholung. Aber: Es war nicht genug. Der erhöhte Wasserzufluss zeigt, dass die Zeit drängt. Die Fortschritte geraten ins Stocken.

Bis zu 16 Kubikmeter strömten in der jüngeren Vergangenheit in das alte Bergwerk.Und zwar täglich. Das aus unterirdischen Gebirgsschichten zulaufende Wasser ist die größte Gefahr für den in der Asse lagernden Atommüll. Mittlerweile sagt selbst die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mit Sitz in Peine ganz unverblümt, dass es zwei Szenarien gibt. Szenario eins: Die Asse säuft ab. Szenario zwei: Die Bergung gelingt.

Diese Offenheit der BGE ist gut. Und doch bereitet die Botschaft große Sorge. Die BGE braucht dringend mehr Mittel und mehr Personal. Das fordern auch Asse-Kritiker. Womöglich reklamiert das BGE-Chef Stefan Studt bereits im Hintergrund. Doch die Zeit drängt. Der Betreiber selbst muss Alarm schlagen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die BGE muss die Politik und die Öffentlichkeit noch viel deutlicher als bisher darüber informieren, wie ernst die Lage jetzt schon ist. Der Müll soll raus, das war die Entscheidung des Bundestags. Damit das gelingt, muss die BGE die erforderlichen Mittel erhalten. Ansonsten bleibt die Bergung ein frommer Wunsch.