Remlingen. Das aus unterirdischen Gebirgsschichten zulaufende Wasser gilt als größte Gefahrenquelle für den in der Asse lagernden Atommüll.

In das marode Atommülllager Asse bei Wolfenbüttel ist zuletzt deutlich mehr salzhaltiges Wasser als gewöhnlich geflossen. An der Hauptauffangstelle in 658 Metern Tiefe stieg die registrierte Laugenmenge vom 11. auf den 12. Januar von 12.510 auf 14.140 Liter, wie die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Wochenende mitteilte.

Werte schwanken um mehrere hundert Liter täglich

In den vergangenen sieben Tagen seien durchschnittlich rund 12.797 Liter Flüssigkeit pro Tag aufgefangen worden. Zum Vergleich: In den Monaten vor dem Oktober 2018 betrug der Durchschnitt rund 11.600 Liter pro Tag. Die Werte schwankten jedoch um mehrere hundert Liter täglich. Die Entwicklung zeige, dass die "Integrität“ der südlichen Flanke des Salzstocks Asse beschädigt sei und sich daher die Verhältnisse im Grubengebäude ständig weiter veränderten, erklärte die BGE.

Zulaufendes Wasser gilt als größte Gefahrenquelle

Das aus unterirdischen Gebirgsschichten zulaufende Wasser gilt als größte Gefahrenquelle für den in der Asse lagernden Atommüll. Die Nachbarschächte Asse I und Asse III waren schon früher voll Wasser gelaufen und aufgegeben worden.

In das frühere Salzbergwerk Asse II waren zwischen 1967 und 1978 etwa 120.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktiven Abfällen sowie Chemiemüll gebracht worden. Darunter sind auch mindestens 28 Kilogramm des äußerst giftigen Stoffes Plutonium. Weil auch Asse II voll Wasser zu laufen droht, sollen die teils wohl schon korrodierten Fässer nach Möglichkeit an die Oberfläche geholt werden.