Remlingen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Landesumweltminister Olaf Lies besichtigen das Atommülllager Asse II in Remlingen.

Viel Zeit für Fragen an Bundesumweltministerin Svenja Schulzeund Landesumweltminister Olaf Lies blieb den zahlreichen Teilnehmern bei der Informationsveranstaltung am Donnerstagabend in der Asse-Infostelle in Remlingen nicht. Die Zivilgesellschaftliche Vertretung (ZGV) in der Asse-II-Begleitgruppe hatte das wahrscheinlich geahnt und vor dem Antrittsbesuch der Bundesumweltministerin im Asse-Bergwerk in einer Pressemitteilung verkündet: „Eine Stippvisite ersetzt keine Regierungsverantwortung.“ „Eine Veranstaltung, die 90 Minuten dauert und bei der dann auch noch drei andere Referenten sprechen, ist erheblich zu kurz gesprungen!“ kritisierte Ulrich Löhr von der ZGV. Einig waren sich die Vertreter der Asse-Begleitgruppe, die im Rückholungsprozess die Interessen der Region vertritt, dass das Bundesumweltministerium regelmäßig an den etwa vier Sitzungen des Asse-Begleitgremiums teilnehmen müsse. Zuletzt hatte das Ministerium seit über einem Jahr zu keiner Sitzung einen Vertreter entsandt. Eine Zusage wollte Schulze dennoch nicht machen: „Wir kommen, wenn wir von den dort besprochenen Themen betroffen sind.“

Aber es gab noch mehr Wünsche aus der Bevölkerung, die der Ministerin mit auf den Weg nach Berlin gegeben wurde. So wünschte sich Christine Jagau vom BUND: „Wir brauchen einen besseren Informationsfluss. Alle Informationen zum Thema Asse II sollten auf einer Internetseite zusammengefasst werden.“ Stefan Studt, Vorsitzender der Geschäftsführung des Asse-Betreibers Bundesgellschaft für Endlagerung (BGE) , sagte die Erarbeitung einer derartigen Seite zu. Studt erklärte zudem, dass die Hinweise aus der Bevölkerung, der Asse-Begleitgruppe und der Asse-Bürgerintiativen eine Bereicherung für den Rückholungsprozess darstellen würden. Den schwierigen Weg der Rückholung des Atommülls zu gehen, das gehe nur gemeinsam.