„Je wetterfester VW ist, desto besser – und wenn die Zen-trale vorangeht, ist das noch besser.“

Wenn VW-intern über das Werk Wolfsburg gesprochen wird, ist das nicht selten mit Haareraufen verbunden. Die Fabrik hat nicht den Ruf, die produktivste zu sein. Das mag in Teilen ungerecht sein, etwa weil das Werk baulich alt ist und weil dort Zentralaufgaben übernommen werden, von denen andere Werke befreit sind. Ein Teil wird Legende sein, weil Zentralen immer unter dem Generalverdacht stehen, es besonders gut zu haben. Ein Teil der Kritik passt aber.

Nicht, weil die Mitarbeiter dort unmotivierter sind als andernorts. Wohl aber, weil der VW-Geist – insbesondere der alte des Aussitzens – nirgends so ausgeprägt ist wie in Wolfsburg. Nun sind aus der VW-Hauptstadt neue Töne zu hören. Das Werk soll Vorbild sein, wenn es um die Steigerung der Produktivität geht. Dafür werden viele Hebel in Bewegung gesetzt: Das beginnt in der Produktplanung und reicht bis zur Gestaltung der Arbeitsplätze. Der Ansatz ist richtig, weil sich die Welt immer schneller dreht und es durch neue Wettbewerber vor allem aus China rauer zugehen wird. Je wetterfester VW ist, desto besser – und wenn die Zentrale vorangeht, ist das noch besser.

Viele der Hebel werden aber nicht den gewünschten Effekt erzielen, wenn die Bereitschaft der Entscheider fehlt zu gestalten. Dazu braucht es Mut, Freiraum und Kritikfähigkeit unter der Maßgabe, die beste Lösung zu finden. Auch in diesen Punkten gilt Wolfsburg nicht als Vorreiter. Der Weg ist also noch lang.