Wolfsburg. Im vergangenen Jahr haben sich die Bestellungen privater Käufer fast verdoppelt.

Das vergangene Jahr war eigentlich kein gutes für das Image des Verbrennungsmotors im Allgemeinen und des Dieselmotors im Speziellen. Dafür sorgten in Deutschland Fahrverbote in Innenstädten sowie die Diskussion um Stickoxid und CO2 als Nachhall des VW-Abgasbetrugs. Trotz des Wirbels haben Kunden der Marke VW in Deutschland den Diesel jedoch wiederentdeckt. Wie der Autobauer am Mittwoch mitteilte, ist der Abwärtstrend auf dem Heimatmarkt gestoppt. Der Dieselanteil unter den Auftragseingängen sei von 39 Prozent im Jahr 2017 auf 43 Prozent im zurückliegenden Jahr gestiegen. Zum Vergleich: 2016, also im Jahr 1 nach Bekanntwerden des Betrugs, lag der Anteil nach VW-Angaben in Deutschland noch bei 49 Prozent.

Der Autobauer teilte weiter mit, dass vor allem Privatkunden verstärkt Diesel orderten. So sei der Anteil von 15 Prozent im Jahr 2017 auf 27 Prozent im zurückliegenden Jahr gestiegen. Das ist also nahezu eine Verdoppelung. Ein Grund für diese Entwicklung seien die Prämien, die VW schon im vergangenen Jahr für den Kauf eines neuen Diesel-Modells angeboten hatte.

Der Rückgang der Diesel-Bestellungen hatte unter anderem im VW-Motorenwerk in Salzgitter massive Umstellungen in der Produktion erzwungen. Dort sank der Anteil der Diesel-Aggregate innerhalb eines Jahres von rund 71 Prozent auf knapp 43 Prozent.

Entspannung gab es gestern Abend für das Unternehmen auch in einem anderen Sektor. So haben Arbeiter im ungarischen Audi-Werk Györ ihren Streik beendet. Die Fabrik beliefert den Konzern mit Motoren.

Weil die nun wegen des Streiks fehlten, musste das Audi-Werk Ingolstadt die Produktion stoppen. Betroffen vom Streik war zudem das Porsche-Werk in Leipzig sowie die VW-Fabrik in Bratislava in der Slowakei. Theoretisch hätte der Streik auch das Werk Wolfsburg treffen können, dort hieß es am Mittwochmittag noch: „Wir fahren auf Sicht.“ Das hat sich nun wohl erledigt.

Der VW-Konzern war auch im vergangenen Jahr der weltgrößte Autobauer. Das lässt sich aus den am Mittwoch veröffentlichen Absatzzahlen des japanischen Konkurrenten Toyota ableiten. Demnach verkaufte Toyota im abgelaufenen Jahr weltweit 10,59 Millionen Fahrzeuge, 2 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der VW-Konzern lieferte 2018 rund 10,8 Millionen Autos rund um den Globus aus, eine Steigerung von 0,9 Prozent.