„Legitim ist die Frage, ob die Gesamtkonzeption der deutschen Endlagerung noch trägt.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) soll sich nicht darum gerissen haben, die Asse und Schacht Konrad in näheren Augenschein zu nehmen.

Nun allerdings war sie da. Die großen politischen Linien liegen seit längerem fest: Die Asse soll nach Bergung des dort hineingeworfenen Atommülls stillgelegt werden. Das Atomlager ist gleichsam ein Mahnmal für Inkompetenz von Politik und vielen Behörden sowie für die Willfährigkeit von Wissenschaft. Ob angesichts der Instabilität des Bergwerks und der langen Zeiträume die Bergung des Mülls wirklich gelingt, ist vollkommen offen. Und Konrad? Der Bund sieht Konrad bereits ausschließlich von der Betreiberseite. Auch hier gibt es immer wieder Verzögerungen. Die möglichst schnelle Herrichtung ist das, was den Bund umtreibt. Die laufende Sicherheitsüberprüfung sollte daher nie die Konzeption betreffen. Nur deren Anpassung und Umsetzung. Die Kritik an beiden Vorhaben erklärt sich zunächst aus der regionalen Betroffenheit. Wer will schon die Asse oder Konrad vor der Haustür haben? Legitim ist aber auch die Frage, ob die Gesamtkonzeption der deutschen Endlagerung noch trägt. Die nach einer Strukturreform neue Betreiberin von Asse und Konrad , die Bundesgesellschaft für Endlagerung, bemüht sich aber um größtmögliche Offenheit, auch mit Dokumentationen im Internet. Noch dieses Jahr will sie einen Gesamtplan zur Zukunft der Asse vorlegen: angesichts der Probleme ein notwendiger Kraftakt.