Braunschweig. . Auch Senioren und Familien sollen in unserer Region günstigere Fahrscheine erhalten.

Was gibt es für Rentner, damit sie einen Anreiz haben, ihr Auto stehen zu lassen oder gar abzumelden? Solange ich von Peine nach Braunschweig hin und zurück 10,30 Euro zahlen muss, benutze ich das Auto.

Das fragt unsere Leserin Renate Rapsch aus Peine.

Die Antwort recherchierte Andre Dolle.

Das Schülerticket zwischen Harz und Heide ist beschlossen.Eingeführt werden soll es zum Schuljahr 2020/2021. Das teilte der Regionalverband Großraum Braunschweig am Mittwoch mit. Die Einführung ist eines der wesentlichen Ergebnisse der Arbeitstreffen zwischen Vertretern des Regionalverbandes, des Verkehrsverbundes sowie Städten und Landkreisen zwischen Harz und Heide.

Ein früherer Termin sei unrealistisch, hieß es. Die Verbandsversammlung, besetzt aus Landtagsabgeordneten und Kommunalpolitikern aus der Region, hatte das Schülerticket im vergangenen Dezember beschlossen. Das Ticket, mit dem mehr als 100.000 Schüler zwischen Harz und Heide bald für einen Euro pro Tag mit Bus und Bahn durch die komplette Region fahren können, soll als Jahres- oder Monatskarte erhältlich sein. Beide Varianten sollen untersucht werden.

Auch der Preis wurde konkretisiert. Der Eigenbeitrag der Schüler soll zwischen 20 und 30 Euro pro Monat liegen. Auf jeden Fall soll der Preis 365 Euro pro Jahr nicht übersteigen. Näheres soll ein Gutachten klären. Der Auftrag soll spätestens Anfang April vergeben werden.

Auf Dauer setzt der Regionalverband bei der Finanzierung auf das Land Niedersachsen. Ein Schülerticket steht auch im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU. Die Verbandsverwaltung und auch die Landkreise und Städte aus der Region legen großen Wert darauf, dass das Schülerticket „nur als vorübergehende Vorausleistung“ zu verstehen ist.

Die Landesregierung hat bisher allerdings noch keinerlei Bemühungen unternommen, das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Schülerticket umzusetzen. Es könnte also sein, dass der Regionalverband, die Landkreise und Städte aus der Region noch eine Weile die Kosten selber stemmen müssen.

Dabei gehen die Pläne der Fraktionen von SPD, CDU, Grünen und FDP noch viel weiter. Sie haben am Mittwoch einen Antrag in den Regionalverband eingebracht, der eine umfassende Tarif-Reform vorsieht. Ein Kern der Reform: Nicht nur Schüler sollen günstigere Tickets erhalten, auch Familien und Senioren . Die Parteien haben die Forderung unserer Leserin also bereits aufgegriffen. Ein vergünstigtes Jobticket soll es ebenso geben. Die Parteien wollen Pendler zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn bewegen. So soll der Regionalverband Unternehmen gewinnen, die das Jobticket sponsern. Womöglich lässt sich der Betrag von der Steuer absetzen.

Die vier Fraktionen haben die Verbandsverwaltung damit beauftragt, zu schauen, was machbar ist. Auch hier soll ein Gutachter herangezogen werden. Es soll auch darum gehen, Härten in den Übergängen der Tarifzonen abzufedern. Die Parteien haben es sich zum Ziel gesetzt, die Reform 2021 umzusetzen.