Braunschweig. Die Wettkämpfe für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung werden in zehn Disziplinen ausgetragen. Wie sieht das Programm aus?

In wenigen Tagen verwandelt sich der Braunschweiger Schlossplatz in ein Athletendorf: Die Landesspiele der „Special Olympics Niedersachsen“ werden vom 9. bis 11. Mai in Braunschweig ausgetragen. Bis zu 1000 Sportlerinnen und Sportler angekündigt, außerdem mindestens 300 Helfer und Betreuer. Die Landesspiele sind ein sportlicher Höhepunkt, bevor Braunschweig im Juni zusätzlich noch „Host-Town“, also Gastgeber-Stadt, für die „Special Olympics World Games“ in Berlin wird.

Was genau sind die „Special Olympics“?

Es handelt sich um die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Im Gegensatz dazu vertreten die Paralympics vor allem Menschen mit körperlichen Behinderungen. „Special Olympics“ wurde 1968 in den USA durch Eunice Kennedy-Shriver gegründet und ist laut dem Bundesverband „Special Olympics Deutschland“ inzwischen mit mehr als fünf Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten, davon mehr als 40.000 in Deutschland.

„Das Ziel ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen“, erläutert der niedersächsische Landesverband. Er organisiert regelmäßige Trainingsprogramme und Sportwettbewerbe und hat mehr als 120 Mitglieder, die sich aus Institutionen wie Werkstätten oder Förderschulen, Vereinen und persönlichen Mitgliedern zusammensetzen.

In inklusiven Teams wird gemeinsam um die Medaillen gekämpft. Das heißt: Menschen mit und ohne Behinderung sind gemeinsam am Start. Es handelt sich vorwiegend um Breitensportler, während bei den Paralympics vor allem Leistungssportler antreten. Und noch ein Unterschied: Bei den „Special Olympics“ werden am Ende alle geehrt, nicht nur die besten Drei.

Wie sieht das sportliche Programm aus?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten in zehn Disziplinen gegeneinander an: Leichtathletik, Judo, Badminton, Golf, Fußball, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Boccia und Segeln. Die meisten Wettbewerbe finden in der Bezirkssportanlage Rüningen statt. Weitere Austragungsorte sind das Sportbad Heidberg, die Sporthalle Güldenstraße, der Golfklub Braunschweig, der Südsee mit dem Seglerverein sowie der Bürgerpark (Braunschweiger Tennis- und Hockey-Club und Braunschweiger Judo-Club).

Was ist im Rahmenprogramm der Landesspiele geplant?

Zum Auftakt wird am Dienstag, 9. Mai, am Rathaus die Fackel entzündet. Mit dabei sind Oberbürgermeister Thorsten Kornblum, Landesverbands-Präsidentin Vera Neugebauer und weitere Gäste. Anschließend folgt der Fackellauf. Am Abend ist in der Volkswagen-Halle ein Ehrengast-Empfang geplant mit anschließender Eröffnungsfeier. Durch das Programm führt Moderator Hinnerk Baumgarten. Schirmherr ist Ministerpräsident Stefan Weil, vertreten durch Innenministerin Daniela Behrens, die vor Ort sein wird.

Am Mittwoch und Donnerstag finden die Sportveranstaltungen statt. Für Dienstag und Mittwoch ist dem Verband zufolge außerdem ein Gesundheitsprogramm auf der Bezirkssportanlage in Rüningen vorgesehen. Am Mittwochabend sind die Athleten zur Disko im Westand eingeladen. Auf dem Schlossplatz soll ein olympisches Festivaldorf entstehen – mit Ständen von Vereinen und Organisationen sowie mit einer Bühne für Auftritte inklusiver Gruppen.

Welche Rolle spielt Braunschweig bei den „World Games“ im Juni?

Vom 17. bis 25. Juni finden in Berlin die „Special Olympics World Games“ statt, also die Olympiade für Menschen mit geistiger Behinderung. 7000 Athletinnen und Athleten aus fast allen Nationen weltweit werden erwartet. Es gibt bundesweit mehr als 200 „Host-Towns“, die als Gastgeber für Athleten-Delegationen auftreten – in unserer Region sind es Wolfsburg, Gifhorn und Braunschweig.

Braunschweig wird eine Delegation aus Marokko empfangen. Neben dem Training für die „World Games“ sind dann unter anderem auch Begegnungen mit Braunschweiger Schülerinnen und Schülern, Stadtführungen sowie gemeinsame Aktionen zusammen mit Einrichtungen der örtlichen Behindertenhilfen geplant.

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