Braunschweig. Die Stadt erhöht die Preise: Durch gestiegene Baukosten und Beschaffungspreise habe sich die Entwicklung von Gewerbeflächen deutlich verteuert.

Die Grundstücksgesellschaft der Stadt Braunschweig (GGB) hebt die Preise für den Verkauf unbebauter städtischer Gewerbegrundstücke auf 90 Euro je Quadratmeter an. Das hat Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa jetzt dem Wirtschaftsausschuss mitgeteilt.

„Der Gewerbeflächenpreis muss sowohl die Entwicklungskosten als auch die aktuelle Marktlage widerspiegeln“, erläutert Leppa in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Unter anderem durch gestiegene Baukosten und Beschaffungspreise habe sich die Entwicklung von Gewerbeflächen in den vergangenen Jahren deutlich verteuert. Das zeige aktuell etwa die Erschließung des Gewerbegebiets Wenden-West, dessen Vermarktung 2024 starten soll. „Eine Vermarktung der Gewerbeflächen zu den bisher üblichen Verkaufspreisen wäre in hohem Maße unwirtschaftlich für die Stadt Braunschweig“, so Leppa weiter.

Das könnte Sie auch interessieren:

In Hannover werden 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter verlangt

Die letzte allgemeine Preisanpassung in Braunschweig war ihm zufolge 1995 im Zuge der Erschließung des Gewerbegebiets Rautheim-Nord erfolgt. Seinerzeit wurde der Quadratmeterpreis auf 75 D-Mark festgelegt und im Zuge der Währungsreform in 38,35 Euro umgewandelt. Dieser Preis galt bis dato fort, mit Ausnahme des zweiten Bauabschnitts des Gewerbegebiets Waller See. Dort seien aufgrund aufwändiger Erschließungsverfahren 45 Euro je Quadratmeter angesetzt worden.

Zur Analyse der aktuellen Marktlage habe die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft GmbH unter anderem die Gewerbeflächenpreise in umliegenden Städten vergleichbarer Größe herangezogen. Demnach liegt der Preis in Wolfsburg zwar noch bei 35 Euro pro Quadratmeter, in Hannover werden jedoch zwischen 100 und 200 Euro aufgerufen. In anderen Oberzentren vergleichbarer Größe wie Bielefeld, Münster und Lübeck liege der Quadratmeterpreis zwischen 75 und 100 Euro.

Anhebung auf 90 Euro pro Quadratmeter – bis auf eine Ausnahme

Auf Basis dieser Erkenntnisse habe der Aufsichtsrat der GGB, die den Verkauf städtischer Flächen abwickelt, eine Anhebung der Gewerbebaulandpreise auf 90 Euro je Quadratmeter für bestehende wie künftige Grundstücke beschlossen. „Einzige Ausnahme stellen die städtischen Gewerbeflächen am Forschungsflughafen dar, die mithilfe von Fördermitteln entwickelt wurden und deren Preis daher von der Erhöhung unberührt bleibt“, so die Stadtverwaltung. Die Anhebung sei mit den regionalen Kammern und Wirtschaftsverbänden grundsätzlich abgestimmt.

Negative Auswirkungen auf die Nachfrage nach Gewerbeflächen erwarte auch die Wirtschaftsförderung nicht. Leppa: „Der Wirtschafts- und Innovationsstandort Braunschweig ist hochattraktiv für Unternehmen verschiedenster Branchen. Das zeigen nicht zuletzt die Wartelisten, die die Braunschweig Zukunft GmbH aufgrund des Flächenmangels seit Jahren führt. Wir rechnen daher weiterhin mit einem hohen Bedarf an Gewerbeflächen, um Braunschweiger Unternehmen samt ihren Arbeitsplätzen am Standort zu halten und auch Neuansiedlungen zu ermöglichen.“

Mehr Nachrichten aus Braunschweig

Mehr wichtige Nachrichten aus Braunschweig lesen:

Täglich wissen, was in Braunschweig passiert: Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!