Braunschweig. Das neue Modell „Kendo“ ist größer als bisherige Abfallbehälter. Und: Eine schräge Oberfläche soll das Abstellen von Bechern und Flaschen verhindern.

Müll in der Innenstadt ist schon lange ein Ärgernis. Vor allem im Sommer quellen die Abfalleimer schnell über. Nun soll ein wenig Besserung kommen. Auf Initiative der CDU-Fraktion hatte der Stadtbezirksrat die Verwaltung im Juni vergangenen Jahres aufgefordert, neue Behälter aufzustellen oder vorhandene Mülleimer durch Modelle mit größerem Fassungsvermögen zu ersetzen. Nun soll es in Kürze soweit sein, wie die Stadtverwaltung mitteilt: Zwölf neue Behälter werden demnächst aufgestellt.

Das Abfalleimer-Modell trägt den Namen Kendo. Das Fassungsvolumen liege bei 60 oder 90 Liter – je nach Standort. Diese Behälter sind somit größer als die bereits vorhandenen Papierkörbe wie zum Beispiel der Typ „Rostock“ (40 Liter) auf dem Platz der Deutschen Einheit. „Kendo“ ist aber nicht nur größer, sondern er hat laut der Stadtverwaltung auch eine schräge Oberfläche, um das Abstellen von Bechern und Flaschen zu verhindern.

Modell „Kendo“ soll weitgehend „krähensicher“ sein

„Zusätzlich wird durch eine besondere Beschichtung die Entfernung von Graffiti und Aufklebern vereinfacht“, so die Verwaltung. Und: „Kendo“ sei weitgehend „krähensicher“. Fazit der Stadtverwaltung in Abstimmung mit Alba und den städtischen Denkmalpflegern: „Der Behälter wird den aktuellen und maßgeblichen Anforderungen an einen Papierkorb im Innenstadtbereich gerecht.“

Eigentlich sollten die zwölf neuen Behälter schon im Januar geliefert werden, heißt es weiter. Doch der Hersteller habe Lieferverzug. Demnächst soll es aber soweit sein. Die neuen Standorte werden laut der Stadt noch abgestimmt. Eine flächendeckende Umrüstung vom Modell „Rostock“ auf das Modell „Kendo“ sei bisher nicht vorgesehen.

Stadtverwaltung: Behälter werden mindestens einmal täglich geleert

„Generell ist noch zu erwähnen, dass die Behälter in der Innenstadt täglich zweimal, mindestens jedoch einmal – je nach Aufstellort – geleert werden“, betont die Stadtverwaltung. Außerdem seien inzwischen bereits neun Unterflurbehälter installiert, also Abfallbehälter, die unterirdisch noch ein großes Fassungsvermögen haben. Es gibt inzwischen zwei vor den Schlossarkaden, zwei gegenüber auf der anderen Straßenseite des Bohlwegs, einen am Kohlmarkt, zwei am Sack und jeweils einen in der Neuen Straße und der Schuhstraße.

Gerrit Stühmeier (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister im Bezirk Braunschweig-Mitte, ist grundsätzlich zufrieden, dass sich nun etwas tut – zumal der Stadtbezirksrat aus seinem eigenen Budget 10.000 Euro hinzugibt. „Die Situation wird sich dadurch sicherlich entspannen“, sagt er. „Natürlich wäre es noch besser gewesen, wenn die neuen Behälter bereits stehen würden. Immerhin ist der Beschluss bereits acht Monate her.“

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CDU-Politiker hofft, dass 90-Liter-Behälter aufgestellt werden

Aus Stühmeiers Sicht gibt es mehrere sinnvolle Standorte für die neuen Behälter: Platz am Ritterbrunnen, Schuhstraße Höhe New Yorker, Neue Straße vor dem Konrad-Koch-Quartier sowie am Damm. Er hofft auch, dass möglichst viele der vorgeschlagenen 90-Liter-Behälter eingesetzt werden. „Gründe hierfür sind die Publikumsfrequenz, vor allem an Wochenenden, und die Menge an Verpackungsmüll, die durch den verstärkten Außer-Haus-Verkauf gestiegen ist“, so Stühmeier. „Deshalb sollten nur in Ausnahmefällen die kleineren 60-Liter-Behälter zum Einsatz kommen.“

Grundsätzlich sieht er auch nach wie vor Handlungsbedarf bei der Umrüstung auf größere Behälter, bei den Leerungsintervallen und bei der Anzahl der Unterflurbehälter. „Man sollte die Situation im Sommer, wenn die Innenstadt wieder stärker belebt ist, in jedem Fall beobachten und dann gegebenenfalls nachbessern. Ich werde mich dafür starkmachen, dass das Thema in den nächsten Haushaltsberatungen berücksichtigt wird.“