Braunschweig. Die Stadtverwaltung hat den Bedarf geprüft: Rund 23 Krippengruppen und 18 zusätzliche Kindergartengruppen müssen geschaffen werden.

Die Nachfrage nach Plätzen in Krippen und Kindergärten steigt kontinuierlich. Die Stadtverwaltung hat jetzt den genauen Bedarf für die nächsten Jahre ermittelt. Demnach werden in Braunschweig bis zum Jahr 2022 mehr als 1000 zusätzliche Plätze benötigt. Konkret bedeutet das, dass 23 weitere Krippengruppen und rund 18 zusätzliche Kindergartengruppen geschaffen werden müssen.

Wie die Verwaltung mitteilt, sollen für die Planung die zugrundeliegenden Versorgungsquoten erhöht werden. Das heißt: Während bislang für 40 Prozent der Krippenkinder ein Platz vorhanden sein soll, wird künftig eine Quote von 45 Prozent angestrebt.

Für die Drei- bis Sechsjährigen soll eine Zielquote von 102 Prozent gelten, bisher sind es 100 Prozent. Dies sei wegen der Flexibilisierung des Einschulungsstichtages nötig: Eltern von Kindern, die zwischen dem 1. Juli und 30. September geboren sind, können entscheiden, ob sie ihr Kinder später einschulen. Die Folge ist, dass diese Kinder länger in den Kitas bleiben. Für Braunschweig macht das der Stadtverwaltung zufolge einen zusätzlichen jährlichen Bedarf von 100 bis 120 Plätzen aus.

In der Pressemitteilung betont Oberbürgermeister Ulrich Markurth: „Ausbau und Verbesserung der Kinderbetreuung stehen weiterhin ganz oben auf unserer Agenda. Braunschweig wächst, junge Familien zieht es hierher, unsere Stadt hat eine hohe Attraktivität. Das ist erfreulich und stellt uns zugleich vor große planerische, organisatorische und finanzielle Herausforderungen. Wir nehmen diese Herausforderung an – so wie wir bereits in den vergangenen Jahren massiv in die Kinderbetreuung investiert haben, um auf den steigenden Bedarf zu reagieren. Leider werden wir dabei von Bund und Land nach wie vor nicht in dem Maße unterstützt, in dem dies erforderlich und angemessen wäre.“

Allein im laufenden Jahr werden ihm zufolge sechseinhalb zusätzliche Krippengruppen eingerichtet (Leiferde, Lamme, Neue Knochenhauerstraße, St. Leonhard International), im Kitabereich sind es sieben (Lamme, Gliesmarode, Peterskamp, St. Leonhard International, Broitzem, Watenbüttel, Kralenriede).

Laut Sozialdezernentin Christine Arbogast wird im Jahr 2022 der prognostische Höchststand der Kinderzahlen erreicht. „Mit allen Akteuren, die sich am Ausbau beteiligen – freie Träger, Investoren etc. – wurden intensive Gespräche geführt“, erläutert sie laut der Pressemitteilung. „Die Planungen umfassen neben der Nachnutzung von Hortgruppen sowohl Neubauten von Kindertagesstätten als auch die Erweiterung bestehender Kitas und verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.“

Eine tragende Rolle spiele dabei wie bisher die Ausgestaltung der städtebaulichen Verträge: Sie schreiben in Absprache mit Entwicklern und Investoren bei Neubaugebieten die Schaffung der benötigten Kitas fest. Im kommenden Jahr sollen folgende Projekte fertiggestellt werden: Kita Heinrich der Löwe, Kinderkrippe Marienkäfer (Lindenberg), Betriebskita VW, Kita Mitgaustraße und Kita Campus Nord.