Wolfsburg. 5000 Autos sollen in der Hauptstadt Accra vorerst jährlich vom Band laufen. Die CKD-Fertigung ist angelaufen.

Volkswagen hat vergangene Woche eine eigene SKD-Montage in der ghanaischen Hauptstadt Accra eröffnet – und „damit ein weiteres Bekenntnis zum afrikanischen Markt abgegeben“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Abkürzung SKD steht für Semi-Knocked-Down und bedeutet, dass die Beschäftigten in der neu errichteten, knapp 5000 Quadratmeter großen Halle vormontierte Fahrzeugkomponenten zusammensetzen. Vom Band laufen werden in Accra der T-Cross, der Tiguan, der Virtus und der Amarok. Die Produktion ist vorerst auf 5000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt.

Der vierte Montagestandort südlich der Sahara

Ghana ist neben Südafrika, Kenia und Ruanda das vierte afrikanische Land südlich der Sahara, in dem Volkswagen Fahrzeuge in eigener Regie montiert. Ganz neu ist die Präsenz von Volkswagen in dem rund 32 Millionen Einwohner zählenden Land allerdings nicht: Seit 2020 hatte dort bereits ein Importeur im Auftrag von Volkswagen Fahrzeuge montiert. Nun übernimmt Volkswagen selbst die komplette Verantwortung. Vor Ort entstehen etwa 80 neue Arbeitsplätze.„Ghana ist ein wichtiger Markt für unsere Expansionspläne in Subsahara-Afrika“, betont Martina Biene, die Vorstandsvorsitzende von Volkswagen Südafrika (VWSA). VWSA verantwortet die Entwicklung von Volkswagen auf dem afrikanischen Kontinent. Diese hatte der heutige Volkswagen CEO Thomas Schäfer seinerzeit maßgeblich angestoßen. Schäfer war von 2015 bis 2020 Chef von Volkswagen Südafrika – und damit Vor-Vorgänger von Martina Biene. „Die Subsahara-Region ist nach wie vor ein großer Chancenmarkt für die Automobilindustrie. Deshalb beschleunigen wir unsere Wachstumsstrategie auf dem Kontinent und übernehmen eine Pionier- und Führungsrolle“, sagt Biene. Die Eröffnung einer eigenen Fertigung in Ghana sei dabei ein weiterer wichtiger Schritt.

Volkswagen ist Ghanas erster Kooperationspartner

Um den Automobilsektor im eigenen Land zu unterstützen, hatte die ghanaische Regierung vor einigen Jahren die sogenannte Ghana Automotive Development Policy (GADP) ins Leben gerufen. Als erste Marke überhaupt hatte Volkswagen sich an dem Programm beteiligt. „Die GADP ist nach wie vor eine Blaupause für andere Länder in Subsahara-Afrika, wenn es darum geht, attraktive Rahmenbedingungen für den Aufbau einer Automobilindustrie zu schaffen“, sagt Biene. Die VWSA-Chefin hofft, dass sich Ghana zu einer Art Hub für die Automobilproduktion in Westafrika entwickelt. „Das Hub-Konzept soll gewährleisten, dass mehrere Länder in der Region in der Liefer- und Wertschöpfungskette eine wichtige Rolle spielen.“

Die Freihandelszone als Katalysator

Eine ebenfalls wichtige Rolle schreibt Biene auch der 2019 beschlossenen Afrikanischen Freihandelszone, kurz AfCFTA, zu. „Die Freihandelszone ist ein Katalysator, der Handelsschranken beseitigt und regionale Zusammenarbeit zwischen Ländern fördert“, wird die Managerin in einer Unternehmensmitteilung zitiert.

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