Wolfsburg. 3 Millionen Euro hat die Stadt Wolfsburg 2022 mit Blitzern eingenommen. Der schnellste Raser fuhr 141 km/h. Auch andere standen fest auf dem Gas.

Bei Verkehrskontrollen auf Wolfsburgs Straßen wurden 2022 weniger Verstöße festgestellt. Doch aufgrund des neuen bundesweiten Bußgeldkatalogs hat die Stadt Wolfsburg mehr Geld eingenommen als in den letzten Jahren.

Bußgelder und Verwarngelder in Höhe von gut 4,3 Millionen Euro kassierte die Kommune im vergangenen Jahr. Das waren rund 700.000 Euro mehr als in den zwei Vorjahren. Gegenüber 2018 und 2019 bedeutete es sogar eine Mehreinnahme von rund einer Million Euro.

Den größten Anteil an dem Geldregen hatten Autofahrer, die mit zum Teil stark überhöhten Geschwindigkeiten auf den Wolfsburger Straßen geblitzt wurden. 66.515 Geschwindigkeitsverstöße wurden verzeichnet, ein Viertel weniger als 2021. Doch es ergingen 1000 zusätzliche Bußgeldbescheide: 19.259 wurden verschickt . Über 3 Millionen Euro zahlten die Raser an die Kommune. 2021 und 2020 lagen die Einnahmen durch Tempokontrollen noch unter 2,5 Millionen Euro.

Stadt Wolfsburg nimmt Millionen mit Blitzern ein

„Leider ist eine überhöhte Geschwindigkeit immer noch die Unfallursache Nummer eins. Für uns als Stadt hat daher die weitere Steigerung der Verkehrssicherheit oberste Priorität“, erklärt der Dezernent für Bürgerdienste, Andreas Bauer.

Am häufigsten rasselten Bleifüße auf der Berliner Brücke, der Braunschweiger Straße und der B 188 in Geschwindigkeitskontrollen. Doch auch auf dem Berliner Ring, der Hafenstraße, der Heinrich-Nordhoff-Straße, der Brechtorfer Straße, der Heßlinger Straße, der Frankfurter Straße und der Hubertusstraße übersahen viele Autofahrer die mobilen Blitzer.

Raser mit 91 km/h zu viel auf Braunschweiger Straße erwischt

Die größte Überschreitung leistete sich ein Autofahrer auf der Braunschweiger Straße. Wo Tempo 50 erlaubt war, bretterte er mit einer Spitzengeschwindigkeit von 141 Kilometern pro Stunde in Richtung Innenstadt – fast dreimal so schnell wie zulässig. Der zweitschnellste Fahrer war stadtauswärts mit 131 Stundenkilometern unterwegs.

Auf Strecken, auf denen maximal 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind, fuhren Autofahrer in Wolfsburg bis zu 141 km/h.
Auf Strecken, auf denen maximal 50 Kilometer pro Stunde erlaubt sind, fuhren Autofahrer in Wolfsburg bis zu 141 km/h. © Jürgen Runo

Tempoüberschreitungen um mehr als 70 km/h wurden auf dem Berliner Ring, der Berliner Brücke, der Frankfurter Straße und der Dieselstraße festgehalten. 69 km/h zu viel fuhr ein Verkehrsteilnehmer auf der Konrad-Adenauer-Allee.

Ampelblitzer: 2300 Rotlichtverstöße am St.-Annen-Knoten

Park-Knöllchen wurden in Wolfsburg 2022 seltener als 2021 ausgestellt. Doch die Einnahmen sprudeln.
Park-Knöllchen wurden in Wolfsburg 2022 seltener als 2021 ausgestellt. Doch die Einnahmen sprudeln. © Jürgen Runo

Die fest installierten Ampelblitzer am St.-Annen-Knoten hielten etwa 2300 Rotlichtverstöße fest – genau wie 2021. „Die rund 2000 Fälle pro Jahr rechtfertigen weiterhin den Betrieb dieser Anlage“, sagt Ordnungsamtsleiter Axel Piepers. 169 Mal fuhren die Verkehrssünder in die Kreuzung ein, obwohl die Ampel schon länger als eine Sekunde auf Rot stand. Die geblitzten Autofahrer mussten dann 200 statt 90 Euro zahlen. Und für vier Wochen auf ihre Fahrerlaubnis verzichten.

Gut 900.000 Euro nahm die Stadt Wolfsburg mit Knöllchen ein. Sie ahndete 36.500 Parkverstöße und erließ dann noch einmal 4300 Bußgeld- und Kostenbescheide, weil die Falschparker nicht zahlten.

Auch mit Park-Knöllchen nimmt Stadt Wolfsburg mehr ein

Ihren Führerschein mussten weniger Wolfsburger abgeben als in den Vorjahren.
Ihren Führerschein mussten weniger Wolfsburger abgeben als in den Vorjahren. © Jürgen Runo

5500 Ordnungswidrigkeitenverfahren brachten Privatpersonen mit Anzeigen ins Rollen. Meistens ging es um Parkverstöße. In anderen Fällen wurden Alkohol am Steuer, Fahren unter Drogeneinfluss, Verkehrsunfälle sowie Tempo- und Rotlichtverstöße gemeldet.

Interessant: In den vergangenen Jahren resultierten noch bis zu viermal so viele Verfahren aus den Beobachtungen von Mitbürgern. Die dadurch insgesamt eingenommenen Bußgelder belaufen sich denn auch lediglich auf rund 400.000 Euro. 2018 war es fast das Doppelte.

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