Wolfsburg. Der Klassenerhalt ist dem VfL Wolfsburg sicher. Nun geht es an die Planung für die neue Spielzeit – mit Florian Kohfeldt, wie Jörg Schmadtke betont.

Es ist vollbracht! Der VfL Wolfsburg hat den Klassenerhalt endgültig gesichert. Das 1:1-Unentschieden beim VfB Stuttgart am Samstag reicht aus, um auch die Theorie einer Relegation ad acta zu legen. Neun Punkte beträgt der Puffer – zwei Spiele sind zu wenig, um den doch noch zu verspielen.

Der Klassenerhalt ist sicher – Sektkorken werden beim VfL Wolfsburg aber nicht knallen

Es ist aber nicht verwunderlich, dass sich in der VW-Stadt ob dieses Umstands niemand vor Freude in den Armen liegt und auch keine Sektkorken knallen. Die Wölfe hatten mit mehr Lametta geplant. Mit deutlich mehr. „Diese Saison ist insgesamt nicht zufriedenstellend und nicht gut. Wir haben das Minimalziel erreicht und am Ende die Klasse gehalten. Aber das ist natürlich nicht unser Anspruch“, sagte VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke am Sky-Mikrofon.

Eigentlich wollten sie wieder um die internationalen Plätze mitspielen, nachdem es in der Vorsaison sogar für die Champions League gereicht hatte. Und auch in der Königsklasse hatten sie sich mehr vorgenommen als das desolate Ausscheiden in der Gruppenphase – inklusive eines indiskutablen Auftritts im Endspiel um die K.o.-Runde gegen den OSC Lille (1:3). „Aus unterschiedlichen Gründe“, so Schmadtke, seien diese Ziele nicht erreicht worden.

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Jörg Schmadtke plant weiterhin mit Florian Kohfeldt

Aber immerhin: zum ganz bitteren Ende kam es dann auch nicht. Beim VfB legten die Wölfe jene Tugenden an den Tag, die es im Abstiegskampf dringend braucht – und die die Grün-Weißen allzu oft nicht auf den Platz bekommen haben. Sie verteidigten besonders im zweiten Durchgang leidenschaftlich. John Anthony Brooks erzielte das zwischenzeitliche 1:0. Und der späte Ausgleich durch Chris Führich schmerzte dann auch nicht mehr zu sehr.

Wie geht es jetzt weiter? Auf jeden Fall mit Florian Kohfeldt als Trainer. Das betonte Schmadtke noch einmal. „Es ist so, wie ich auch schon vor Wochen in viel, viel schwierigeren Phasen gesagt habe“, so der Geschäftsführer, „wir werden natürlich Gespräche führen und analysieren. Aber gehen Sie mal davon aus, dass wir mit Florian Kohfeldt auch in die neue Saison gehen.“

Wer bleibt und wer geht beim VfL Wolfsburg?

Gespräche über die Zukunft hat es zwischen dem Trainer und den Entscheidern um Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer immer wieder gegeben „Und wir werden auch noch weitere führen“, sagte Kohfeldt, „aber die Überzeugung ist auf jeden Fall da. Wir werden in dieser Konstellation, so ist mein Gefühl, in die neue Saison gehen.“

Warum auch nicht? Immerhin hat der Fußballlehrer es dann doch geschafft, den Klassenverbleib einigermaßen souverän einzutüten. Es herrscht Zusammenhalt in der Führungsriege der Wölfe. Das war auch schon in den letzten Monaten so, wie Kohfeldt selbst noch einmal hervorhebt. Nun gilt es auch zu klären, mit welchen Spielern die Wolfsburger planen. Dass es Veränderungen geben wird, hatte sich in den Vorwochen bereits angedeutet. Einige Spieler werden bereits als mögliche Abgänge gehandelt. Entweder, weil sie nicht die erhoffte Leistung gebracht haben – wie etwa bei Kevin Mbabu, Renato Steffen oder Maximilian Philipp. Andere, zum Beispiel Xaver Schlager oder Maxence Lacroix, stehen bei anderen Klubs im Notizbuch – und könnten womöglich die Kassen auffüllen.

Florian Kohfeldt: „Wir haben etwas vor in der nächsten Saison“

Kohfeldt will die letzten zwei Spiele in Köln und zu Hause gegen München natürlich noch so erfolgreich wie möglich gestalten. Aber gleichzeitig richtet sich der Blick auch schon auf die kommende Spielzeit – um noch ein Zitterjahr zu vermeiden. „Wir werden natürlich auch vermehrt Gespräche über die Planung der neuen Saison führen. Wir werden die Vorbereitung konkreter planen, weitere Entscheidungen vorbereiten“, sagte der 39-Jährige.

Zumindest am Samstag aber war noch einmal etwas Zeit zur Entspannung, nachdem der Dauerdruck der vergangenen Monate abgefallen ist. „Ich werde mich in den Flieger setzen, mich ein bisschen zurücklehnen, ein paar nette Gedanken haben an diesen Tag – und dann wahrscheinlich erst einmal ein wenig schlafen“, verriet Kohfeldt nach dem Schlusspfiff in Stuttgart. Am Dienstag aber soll wieder Spannung aufgebaut werden. Nicht nur für die verbleibenden Spiele, sondern auch für die Zeit danach. „Denn“, so Kohfeldt, „wir haben etwas vor in der nächsten Saison.“