Braunschweig. Die Kündigung von Schröder-Entdecker Liviu Calin schlägt weiter hohe Wellen. Ein Ausstieg des NBA-Stars gefährde den Basketball-Standort nicht.

Auf die harsche Kritik des Braunschweiger NBA-Stars Dennis Schröder an seinem Heimatklub nach der Kündigung seines Entdeckers und Mentors Liviu Calin haben die Basketball Löwen am Montagnachmittag reagiert. Von mangelndem Respekt hatte Schröder am Rande der Weltmeisterschaft in China gesprochen, ja von einer Schande, wie man mit Calin umgehe, davon, dass man nicht einmal mit ihm als Gesellschafter telefoniert habe, bevor in unserer Zeitung von der Kündigung Calins erstmals berichtet wurde.

„Dennis Schröder war frühzeitig über sein Management, sprich seinen Bruder Cheyassin Secka, in alle Details der Personalentscheidung schriftlich und demzufolge nachweislich eingebunden. Wir haben darüber hinaus zahlreiche – ebenfalls in schriftlicher Form – Gesprächsangebote gemacht, die von Dennis Schröder jedoch entweder nicht wahrgenommen oder ignoriert wurden“, sagt Paul Anfang, der Aufsichtsratsvorsitzende der Basketball Löwen. Dementsprechend sei, was die Kommunikation zwischen den Löwen und Dennis Schröder anbelangt, weder der Geschäftsführung noch dem Aufsichtsrat ein Fehlverhalten oder Versäumnis vorzuwerfen.

Schröder hatte am Sonnabend auf handelnde Personen in Braunschweig geschimpft mit den Worten: „Und jetzt sind ein paar Leute im Front Office, die das Sagen haben und denken, sie könnten alles verändern.“ Und: „Wer Liviu nicht respektiert, respektiert mich nicht.“

Diesen Gesprächston halten die Verantwortlichen bei den Löwen für nicht zweckdienlich. „Wir bedauern es sehr, dass Dennis Schröder sich in dieser Art und Weise den Medien gegenüber geäußert hat. Wir hätten uns gewünscht, dass wir – wie durch unsere Gesprächsangebote deutlich gemacht – das intern besprechen und nicht in der Öffentlichkeit austragen. Denn in dieser Form tut er dem Braunschweiger Basketball ganz gewiss keinen Gefallen“, sagt Paul Anfang weiter, will aber keinen weiteren Schlagabtausch, schon gar keine Schlammschlacht. „Wir wollen und werden uns nicht an einer öffentlichen Debatte dazu beteiligen, sondern werden die offenen Punkte möglichst kurzfristig dort besprechen und entscheiden, wo sie hingehören: Und das sind die verantwortlichen Gremien der Basketball Löwen Braunschweig GmbH.“ Sobald es Ergebnisse gebe, würde die Öffentlichkeit informiert.

Die Drohung Schröders, dass die Trennung von Liviu Calin Konsequenzen haben werde, etwa einen Ausstieg aus seinem Gesellschaftervertrag, wollen die Verantwortlichen im Klub allerdings nicht unbeantwortet lassen. „Sollte es so weit kommen, wird dies weder den Basketball-Standort Braunschweig noch seine jüngste Erfolgsgeschichte, die wir natürlich fortführen wollen, gefährden. Wir können auf eine starke finanzielle Basis der Hauptsponsoren bauen, zu denen Dennis Schröder im Übrigen nicht gehört“, so Anfang weiter. Vonseiten des Klubs stehe einer weiteren guten Zusammenarbeit zum Wohle des Basketball-Standorts Braunschweig aber nichts im Wege.