„VW wird versuchen, Kosten für strategische Entscheidungen wie den Stellenabbau an anderer Stelle einzusparen.“

Das Wort Stellenabbau hört niemand gerne. Aussterben wird es deshalb aber nicht. Im Gegenteil: Neue digitale Technik sorgt für tiefgreifende Umwälzungen in vielen Branchen. Tätigkeiten werden automatisiert, der Mensch ist zu teuer und wird überflüssig. Wer nicht mitmacht, läuft als Unternehmen Gefahr, nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein.

Volkswagen macht wieder einmal vor, dass ein Stellenabbau vergleichsweise geräuschlos gemanagt werden kann. Durch vorausschauendes Handeln, durch Mitbestimmung, durch strategisch wichtige Instrumente wie die Altersteilzeit. Kommt keine unerwartete Krise, dann wird Volkswagen den Wandel ohne Kündigungen gestalten. Das ist ein gutes Signal, ebenso die Botschaft, dass VW die Bezüge seiner Tarifmitarbeiter in Altersteilzeit weiterhin großzügig aufstocken wird. So bleiben die finanziellen Folgen eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Berufsleben für die Mitarbeiter beherrschbar. Dieses Polster sichert den Einzelnen ab und bewahrt so den in Umbruchzeiten besonders wichtigen Betriebsfrieden.

Zur Wahrheit dieser Lösung gehört aber auch, dass sie ihren Preis hat. Der unter Spardruck stehende Autobauer wird versuchen, die Kosten für Investitionen und strategische Entscheidungen wie den Stellenabbau an anderer Stelle wieder einzusparen. Zulieferer zum Beispiel, die derzeit wegen ausstehender Zahlungen von VW ohnehin gebeutelt sind, werden mit Grausen an die nächsten Preis-Verhandlungen denken.