„Der Trainerwechsel ist keine Garantie dafür, dass es ab sofort aufwärts geht, aber er erhöht die Chancen sehr.“

Zwei Debakel in Folge mit jeweils vier Gegentoren in Duellen mit Tabellennachbarn, dann der K.o. im Landespokal und ein Remis, das man sich in der Nachspielzeit gegen Lotte selbst verpasste, wütende, tief enttäuschte Fans, völlig verunsicherte, vom Erfolgsdruck überforderte Profis und der letzte Platz in der 3. Fußball-Liga – die Verantwortlichen der Braunschweiger Eintracht konnten angesichts dieser Bilanz gar nicht anders, als sich jetzt endlich von Trainer Henrik Pedersen zu trennen, auch wenn er natürlich keineswegs an allem die Schuld trägt. Aber nach 132 Tagen Dienstzeit war unübersehbar: Der Däne kann den freien Fall des Traditionsclubs nicht stoppen, er hatte seinen Kredit aufgebraucht.

Natürlich ist der Trainerwechsel hin zu André Schubert keine Garantie dafür, dass es ab sofort nur noch nach oben geht. Aber er erhöht die Chancen dafür gewaltig. Schubert ist kein Berufsanfänger als Chef-Trainer wie Pedersen, er hat Erfahrung bis hin in die Bundesliga, als er Borussia Mönchengladbach vor dem Abstieg rettete und gar noch in die Champions League führte, er kennt aber auch die 2. und 3. Liga, er weiß, was Abstiegskampf bedeutet. Der 47-Jährige ist eine erstaunlich namhafte Lösung, die die Eintracht-Verantwortlichen nach quälend langen Tagen, in denen sie uneins schienen, nun präsentieren und mit einem Drei-Jahres-Vertrag ausstatten. Die Erwartungen an Schubert sind groß, seine Aufgabe auch: Er muss die große, zerrüttete Eintracht-Familie wieder befrieden.