Wohl noch nie hat der Rat in Salzgitter eine Weichenstellung mit vermutlich immenser Folgewirkung für die wirtschaftliche Zukunft der Region so vergeigt.

Wohl noch nie hat der Rat in Salzgitter eine Weichenstellung mit vermutlich immenser Folgewirkung für die wirtschaftliche Zukunft der Region so vergeigt wie gestern. Mit einem denkbar knappen und zugleich völlig unkalkulierbaren Votum haben die Politiker dem geplanten interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet der Stahl- und der Löwenstadt nicht mal den Hauch einer Chance gegeben. Und das ganz ohne Not.

Denn derselbe Rat hat trotz hoher Schulden eine Machbarkeitsstudie mitfinanziert, um Wege wirtschaftlichen Wachstums auszuloten. Doch der lobenswerte Wille reichte nicht mal aus, um eine elementare Bedingung zu klären: Steigt das Land finanziell mit ein? Verständlich ist, dass ein Vorhaben, bei dem die Lebensqualität der Anwohner auf dem Spiel steht, polarisiert. Doch wer weiß, dass es bei dieser gewichtigen politischen Weichenstellung im Rat auf jede Stimme ankommt, und dennoch kneift und ohne Not fernbleibt, sollte um sein Mandat bangen müssen. Nur wenig peinlicher ist, dass sich ausgerechnet SPD-Mann Stefan Klein, wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Landtagsfraktion, mit einer vielleicht entscheidenden Stimmenthaltung aus der Verantwortung laviert. Was bleibt, ist ein Scherbenhaufen. Und die Folgen dieses unfassbaren Desasters sind kaum absehbar.