Braunschweig. Coronabedingt ist vieles unklar. Die Vorbereitungen laufen oder sind abgeschlossen. Ein Überblick über die Freibäder in unserer Region.

Für viele gehören sie zum Sommer einfach dazu: Freibäder. Am vergangenen Sonntag und Montag hat der Sommer sich schon kurz gezeigt, es wurde bis zu 27 Grad warm. Und gerade ist auch die Zeit, in der die Freibäder eigentlich öffnen würden. Eigentlich. Wäre da nicht dieses klitzekleine Virus mit den großen Auswirkungen. Coronabedingt ist der Start der Freibadsaison verschoben. Bereit wären die meisten Freibäder schon jetzt.

Das sind die Perspektiven

Das Anbaden findet in manchen Freibädern am 1. Mai oder 15. Mai statt. Doch schon im letzten Jahr wurde der Saisonstart in unserer Region nach hinten verschoben. In Braunschweig wurde im Freibad Bürgerpark und im Raffteichbad 2020 noch im Mai angebadet – am Montag, 25. Mai, und am Freitag, 29. Mai. Auch in den Freibädern Grasleben und Räbke wurde die Saison im letzten Jahr am Samstag, 30. Mai, eröffnet. Das Freibad Waggum folgte eine Woche später am 5. Juni; das Freibad im Elm am 15. Juni. Hygienekonzepte waren für die Öffnungen notwendig.

Doch wie sieht das in diesem Jahr aus? Die Niedersächsische Landesregierung stellte im Februar ihren

Freibäder in der Region
Freibäder in der Region © Jürgen Runo | Jürgen Runo

Stufenplan 2.0 vor. In ihm werden die Freibäder im Zusammenhang mit einer Inzidenz zwischen 25 und 50 genannt. Der Schnitt liegt in Niedersachsen derzeit bei 84,3. In der Coronaverordnung, die seit Montag, 10. Mai, in Kraft ist, gibt es den Ausblick für die nächste Zwischenstufe, dass Freibäder mit eine Hygiene- und Testkonzept öffnen dürfen.

So ist der Stand in den Freibädern

Die Vorbereitungen in laufen auf Hochtouren. Das Sommerbad Bürgerpark wurde laut Felix Boettcher vom Stadtbad Braunschweig bereits soweit vorbereitet, dass auf eine mögliche Öffnung seitens der Bundes-/Landesregierung kurzfristig reagiert werden kann.

„Das Becken ist mit neuem Wasser befüllt und der Beckenumgang wurde vollständig gereinigt“, so Boettcher. „Sobald es konkrete Anhaltspunkte für eine Wiedereröffnung gibt, brauchen wir nur noch das Wasser aufzuheizen und es kann mit dem Betrieb losgehen.“ Das Freibad Waggum könne aufgrund seiner Größe ohnehin kurzfristig hergerichtet werden und sei innerhalb weniger Tage betriebsbereit. Am Sommerbad Raffteich befänden sich die Umbauarbeiten zur Neugestaltung des Eingangsbereichs in der Schlussphase. Parallel dazu werde mit Reinigungsarbeiten am Becken begonnen. Sollte geöffnet werden dürfen, wäre dies Ende Mai/Anfang Juni durchaus realistisch, so Boettcher.

Alles auf Stand-by

Auch im Naturbad Lengede wurde das Wasser nach dem Winter gereinigt, die Grünanlagen hergerichtet und kleinere Schäden repariert. „Also alles in allem ist das Naturbad Lengede auf ,Stand -by’ und wartet auf zuverlässige Aussagen des Landes Niedersachsen und des Landkreises Peine, ob und wie wir dieses Jahr in die Badesaison gehen können“, sagt Harald Fiene, der Vorsitzende des Vereins Naturbad Lengede.

Nicht alle können plötzlich öffnen

So geht es vielen Freibädern in der Region: Die Vorbereitungen laufen oder sind abgeschlossen. Doch nicht jedes Bad könnte von jetzt auf gleich öffnen. Laut Christian Seidenkranz von den Stadtwerken Königslutter, die das Freibad Lutterwelle betreiben werde eine Entscheidung über das Befüllen der Becken in Abhängigkeit mit der Verordnungslage getroffen. Für die Füll-, Umwälz- und Heizprozesse würden dann fünf bis zehn weitere Tage benötigt.

„Die fehlende Planbarkeit und Unsicherheit sind schwierig“, findet auch Florian Steinmann vom Wolfenbütteler Schwimmverein, zu dem das Natur- und Familienbad Fümmelsee gehört. „Wir versuchen das Beste daraus zu machen und planen weiter Events und die Saisonvorbereitung. Gerade wurde uns das Maifeuer abgesagt. Wir lassen uns nicht entmutigen, müssen aber die Vorgaben einhalten.“

Hygienekonzepte stehen schon

Die Konzepte aus dem letzten Jahr hätten Wirkung gezeigt, da keine einzige Infektionskette aufgrund eines Schwimmbadbesuches nachgewiesen werden konnte, so Boettcher. So wollen die meisten Freibäder sich an den Hygienemaßnahmen von 2020 orientieren. Hierzu zählen unter anderem Einbahnstraßenregelungen an Engstellen, Wartelinien zum Abstandwahren, die Schließung von Sammelduschen und vor allem die Beschränkung der Besucherzahlen und das Einführen von verschiedenen Zeitslots, zwischen denen desinfiziert wird.

Schwimmen mit Termin

Unter Sonderbedingungen öffnen in Wolfsburg das VW-Bad, das Freibad Fallersleben und das Freibad Almke für einzelne Schwimmer. Man mietet entweder als Einzelgast oder als Haushalt das halbe Freibad. Das heißt ein halbes Sportbecken und ein halbes Nichtschwimmerbecken ganz für sich alleine. Der Preis beträgt für eine Stunde Schwimmen und einer zusätzlichen Viertelstunde für das Umziehen 17,50 Euro.

Das Kennel-Bad öffnet nicht

Doch nicht alle werden ihre Pforten öffnen können. Das Kennel-Bad ad in Braunschweig blieb im letzten Jahr geschlossen. „Höchstwahrscheinlich werden wir dieses Jahr auch nicht für die Öffentlichkeit öffnen können, weil die Kosten für Hygienemaßnahmen höher sein werden als die Einnahmen, die wir durch Badegäste erzielen würden“, so Dirk-Oliver Hedtke, erster Vorsitzender des Vereins Kennel-Bad. Doch die Hoffnung bleibt, dass auch der Sprung ins kühle Nass im nächsten Jahr wieder wie gewohnt stattfinden kann.

Wichtige Corona-Regeln und Infos für die Region

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