Braunschweig. Wohnmobile, die am Straßenrand abgestellt werden, sorgen aktuell für jede Menge Ärger in Braunschweig. Was denken unsere Leser über die Camper?

Ungewöhnlich viele Reaktionen gab es auf die Berichterstattung zu parkenden Wohnmobilen im Östlichen Ringgebiet. Anlass war die Kritik von Anwohnern an den Wohnmobilen in Braunschweig, die am Straßenrand abgestellt werden statt auf Stellplätzen. Auch der Stadtbezirksrat Östliches Ringgebiet sieht Handlungsbedarf: Die Anzahl der abgestellten Wohnmobile nehme stetig zu. Das wiederum, so die Politiker, verschärfe die Parkraumknappheit weiter.

Wohnmobile in Braunschweig sind SPD-Fraktion ein Dorn im Auge

„Wir sind der Auffassung, dass der knappe Parkraum in einem hochverdichteten Wohngebiet nicht für nur gelegentlich genutzte Freizeitmobile da sein sollte“, heißt es in einem Antrag der SPD-Fraktion, der die Situation um die Wohnmobile in Braunschweig ein Dorn im Auge ist.

Einstimmig hat der Bezirksrat daher kürzlich beschlossen, dass in der gesamten Herzogin-Elisabeth-Straße sowie auf der Ebertallee zwischen Herzogin-Elisabeth-Straße und Bahnlinie Schilder aufgestellt werden sollen. Der Tenor der Schilder: Camper und ihre Wohnmobile sollen hier keinen Stellplatz mehr finden. Die Schilder erlauben nur noch das Parken von Pkws. Die Beschlüsse von Stadtbezirksräten sind nicht bindend – die Stadtverwaltung prüft das Anliegen.

Was meinen unsere Leser zum Ärger um Wohnmobile in Braunschweig?

Eine Facebook-Userin sieht den Beschluss des Stadtbezirksrats zu den Wohnmobilen, die am Straßenrand statt auf Stellplätzen in Braunschweig parken, skeptisch: „Das verlagert doch nur das Problem!‍️ Dann wird halt z.B. die Jasperallee voll geparkt, ist ja breit genug! Dann kann man für die Jasperallee gleich den nächsten Antrag stellen!“

Eine weitere Kritik auf Facebook: „Diesen Politikern ist auch nichts zu schade. Es wird nur noch verboten.“ Auf Instagram heißt es: „Manche haben echt Probleme – selbst wenn die Wohnmobile weg sind, gibt es keine Parkplätze." Leserin Jutta Nickel hat zur Frage, ob Camper in Braunschweig ihre Wohnmobile weiter am Straßenrand abstellen dürfen oder nicht, einem Leserbrief geschrieben.

Ärger um parkende Wohnmobile in Braunschweig am Straßenrand: „Jetzt sind also wir Camper dran“

„Wir leben in der Weststadt. Unser 3,5 Tonnen Womo steht vor unserer Haustür schon seid 2013. Niemand hat sich bislang daran gestört, da wir ,platzsparend’ parken müssen (laut Ordnungsamt). Wir passen genau in eine Parkbox. Die Parkboxen sind für die heutigen, immer größer werdenden Autos (Stadtpanzer z.B.) viel zu knapp, daran stört sich auch keiner“, schreibt sie zum Ärger um Wohnmobile in Braunschweig, die am Straßenrand statt auf einem Stellplatz abgestellt sind.

Was sie aber ärgert: „Hier werden z.B. Firmenautos/Transporter geparkt, welche die Arbeitnehmer mit nach Hause nehmen dürfen. Pflegedienste mit um die 10 bis 15 Autos stehen hier permanent und nehmen den Anwohnern die Plätze weg! Auch daran stört sich niemand. Unser Womo hat das Recht wie jedes andere Auto auch hier zu stehen, solange ich keine Behinderung darstelle“, so Jutta Nickel, die zu den Menschen gehört, die in Braunschweig ein Wohnmobil besitzen.

Auf Instagram meint ein User: „Omg, jetzt sind also wir Camper dran. Mein Camper ist nicht einmal ein Meter länger als ein Passat, Tuareg usw... und wird ständig genutzt. Es ist auch mein einziges Auto... Meinetwegen aber für alle Autos ab 5 Meter ortsnahe Ausgleichsflächen schaffen.“

Das könnte Sie auch interessieren:Sicher reisen im Wohnmobil – Tipps der Polizei Braunschweig

„Nutzung von Parkplätzen ist Wohnmobil-Haltern genauso gestattet wie Pkw-Haltern“

Auf Facebook weisen mehrere User in der Diskussion um Wohnmobile in Braunschweig und die Parkplatzsituation auf den folgenden Punkt hin: „Für ein Wohnmobil zahlt der Halter KFZ-Steuer (und das nicht zu knapp). Die Nutzung von Parkplätzen ist Wohnmobil-Haltern genauso gestattet wie Pkw-Haltern … zeitlich unbegrenzt!“, heißt es zum Beispiel mit Blick auf Camper, die nicht auf einem Stellplatz für Wohnmobile, sondern am Straßenrand stehen.

Ein anderer schreibt: „Also was ist jetzt der Unterschied zwischen einem SUV und nem Camper? Beide Zahlen entsprechende Steuern und haben somit das Recht zu parken, wo es der STVO entspricht. Bin selbst Mitbesitzer so einer Karre und wir haben einen Stellplatz. Solange wir aber die gleichen Steuern zahlen wie alle anderen Autofahrer*innen, ist das dann ja wohl unser rein privates Vergnügen.“

Debatte um Wohnmobile in Braunschweig: User zitieren den ADAC

Ein User zitiert in der Wohnmobil-Diskussion in Braunschweig den ADAC: „Gibt es ein Zeitlimit fürs Abstellen des Campers am Straßenrand? Nein. Wird ein Fahrzeug im Rahmen der StVO geparkt, kann es dort auch grundsätzlich unbegrenzt stehen bleiben.“

Ein weiterer weist darauf hin: „Mein Wohnmobil ist mein Alltagsfahrzeug... Meine Frau benutzt den PKW, um zur Arbeit zu kommen, und ich nutze das Womo, 60 km jeden Tag. Nicht jedes Wohnmobil steht 3/4 des Jahres sinnlos rum...“

Ärger über Camper in Braunschweig: „Wer sich ein Wohnmobil anschafft, sollte sich einen Stellplatz mieten“

Mehrere User auf Facebook und Instagram hingegen sehen das Parken von Wohnmobilen am Straßenrand in Wohngebieten von Braunschweig kritisch: „Nun, es ist schon befremdlich, für solch ein Fahrzeug, das im absoluten Großteil für seinen Urlaub- und Freizeitspaß da ist, den öffentlichen Parkraum zu benutzen, anstatt privat einen Stellplatz zu organisieren“, schreibt ein Leser.

Und auch der folgende Facebook-Kommentar geht in diese Richtung: „Nur weil man Steuern und Versicherungen bezahlt, bedeutet es doch nicht automatisch, dass die Allgemeinheit für das Privatvergnügen aufkommen muss. Nichts anderes ist ein Wohnmobil. Es dient idR nicht dafür, um z.B. zur Arbeit zu kommen. Wer sich ein Wohnmobil anschafft, der sollte wohl auch über das nötige Kleingeld verfügen, sich einen Stellplatz zu mieten.“

Netzreaktionen auf Diskussion um Wohnmobile in Braunschweig: „Endlich spricht es mal jemand an“

Auf Instagram schreibt ein User über die Situation, die daraus entsteht, dass sich offenbar immer mehr Menschen in Braunschweig ein Wohnmobil kaufen oder mieten: „Endlich spricht es mal jemand an! Sie werden nur 2-3 mal im Jahr wirklich benutzt und stehen den Rest des Jahres rum und nehmen wichtige Parkplätze weg. Wer kennt es in der Grünewaldstraße nicht, erstmal 10 Runden um den Block drehen, um einen Parkplatz zu finden, um sich am Ende trotzdem irgendwo reinzwängen zu müssen.“

Ähnlich sieht es auch ein anderer Facebook-Userr: „Da Parkraum in der Stadt eh schon ein knappes Gut ist, finde ich es persönlich jetzt auch nicht prickelnd, wenn die Wohnmobile das bisschen Parkfläche jetzt auch noch besetzen. Natürlich zahlen sie genauso Steuern und Versicherungen wie wir anderen auch, und es ist sicherlich im Augenblick auch nicht verboten.“

Weiter schreibt der User: „Aber anderseits sage ich mir auch, wer sich sowas leisten kann, sollte auch noch das Geld für die Unterstellung auf dafür ausgelegten Flächen haben. Ich geh nämlich davon aus, dass solche Fahrzeuge nicht als Alltagsauto genutzt werden.“

Kritik nicht nur an Wohnmobilen – auch Anhänger und Firmenfahrzeuge im Fokus

Ein Anwohner aus der Weststadt ärgert sich ebenfalls: „Bei uns in der Weststadt (Lahnstraße) stehen auch mehrere Wohnwagen, mindestens ein Wohnmobil und diverse Anhänger. Seit Monaten. Sehr geil. Wenn man z.B. Spätschicht hat und abends keinen Parkplatz mehr findet.“

Aus dem Siegfriedviertel schreibt eine Facebook-Userin: „In Siegfriedviertel stehen auch 4 von diesen Campern in einer Straße rum… Aber sehe das Problem eher in den viel zu groß gewordenen Autos… Viel zu breit, zu lang, braucht kein Mensch… Eine Straße hier wurde zum absoluten Halteverbot deklariert, weil, wenn dort ein Auto parkt, die Mindestbreite der Fahrbahn nicht mehr eingehalten werden kann, ganz einfach weil die Kisten viel zu breit sind. Ich finde, es sollte ohnehin so gemacht werden wie in Japan: keine Anmeldung eines Fahrzeugs ohne nachgewiesenen eigenen Stellplatz.“

User auf Instagram und Facebook beschäftigen sich mit Ärger um Wohnmobile in Braunschweig

Auf Instagram fordert ein User: „Wer sich so ein Ding kauft, soll sich um einen eigenen Stellplatz kümmern.“ Ein Facebook-Nutzer sieht ein weiteres Problem: „Vermehrt sieht man auch in einem Teil des Östlichen diverse Transporter mit Radkrallen, die wochenlang oder gar Monate Parkraum blockieren.“

Dazu passt auch die Beobachtung eines Instagram-Users: „Zusätzlich beobachte ich auch immer wieder, dass mehrere Fahrzeuge von Firmen in einer Straße geparkt werden, weil es eben ,frei‘ ist. Hierdurch werden die unmittelbaren Anwohner stark eingeschränkt. Ich finde, die Stadt sollte hier durch entsprechende Beschilderungen stärker dagegen vorgehen.“

Anregung im Wohnmobil-Zoff: Stadt Braunschweig „könnte kostenlosen Parkplatz schaffen“

Eine weitere Anregung unter den Facebook-Kommentaren: „Die Stadt könnte das Problem ja einfach lösen und irgendwo nen kostenlosen Parkplatz schaffen. Würde ja ne einfache Schotterpiste am Stadtrand reichen. Einfach mal was nicht durch Verbote regeln, sondern durch das Schaffen von Alternativen.“

In Braunschweig gibt es aktuell unter anderem den Wohnmobilstellplatz Theodor Heuss-Straße. Ein weiterer Wohnmobilstellplatz in Braunschweig ist an der Wasserwelt zu finden. Auch am Yachthafen in Braunschweig lässt sich ein Wohnmobilstellplatz finden.

Abschließend meint User: „Wenn sämtliche Grünenwähler im ÖRG aufs eigene Auto verzichten würden, wäre das Parkplatzproblem schlagartig gelöst.“

Mehr Nachrichten aus Braunschweig

Mehr wichtige Nachrichten aus Braunschweig lesen:

Täglich wissen, was in Braunschweig passiert: Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!