Braunschweig. Ausdauersportler laufen und fahren in einer spektakulären inklusiven Tour zu den Special Olympics nach Berlin. Das ist ihre neueste Aktion.

Friends For Life“ und „brunswick wheelers“ sind gemeinsam eine Truppe von Ausdauersportlern aus Braunschweig und der Region, die mit spektakulären Aktionen Gutes tun. Bundesweit erregen sich mit hohen Kilometerleistungen beim Laufen und auf dem Rad Aufsehen, vor allem immer wieder auch mit spektakulären Ideen für Inklusion im Sport.

Die Special Olympics in Berlin sind eine Steilvorlage für die starke Truppe von „Friends For Life“ und „brunswick wheelers“

So fuhren sie bereits auf einer Strecke in Herzform in einer gewaltigen Tour mit Menschen mit Handicap durch ganz Deutschland, jagten schon mal im Winter nach Auschwitz in Polen, um an den Völkermord zu erinnern. Und im vergangenen Jahr gab es mit der Kraftspender-Tour eine aufsehenerregende Aktion für den Verein Weggefährten in Braunschweig, der ein Haus, die Kinderoase, für krebskranke Kinder und ihre Familien in Braunschweig am Klinikum baut.

Route von Braunschweig nach Berlin in Form der Olympischen Ringe: Plakat der Tour 2023.
Route von Braunschweig nach Berlin in Form der Olympischen Ringe: Plakat der Tour 2023. © Kraftspender-Tour

Nun in diesem Jahr wieder eine Kraftspender-Tour – und die hat es wahrlich in sich. Schließlich finden – eine echte Steilvorlage für die Leute von „Friends For Life“ und „brunswick wheelers“ – die Special Olympics World Games 2023 in Deutschland in Berlin statt. Es ist die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung.

Klare Sache, dass sich die Braunschweiger Ausdauersportler um Organisator und Antreiber Torsten Bierwisch wieder eine besondere Geometrie ausgedacht haben, um auf einer ebenso symbolischen wie logistisch anspruchsvollen Route Aufsehen zu erregen – und natürlich ein Maximum an Spenden zu generieren, die diesmal der Lebenshilfe Braunschweig zugute kommen.

Die Geometrie der guten Aktion – diesmal sind es die Olympischen Ringe, die gefahren und gelaufen werden

Gefahren und gelaufen werden zwischen Braunschweig und Berlin die Olympischen Ringe – 215 Kilometer für die Läufer, 850 Kilometer für die Radfahrer an weniger als zwei Tagen.

So sieht das Konzept aus: Ein inklusives Team aus Läuferinnen und Läufern, Rollstuhl- und Handbikefahrern sowie Radfahrern mit und ohne Einschränkungen bricht am Donnerstag, 15. Juni, um 18 Uhr vor dem Braunschweiger Rathaus in Richtung Berliner Olympiastadion auf.

Schirmherr ist Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum. Unterwegs leistet jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin „nur das, was der eigene Körper zulässt“. Es gehe eben nicht um die Zurschaustellung von Höchstleistungen, „sehr wohl aber um ein intensives emotionales Miteinander, um ein einmaliges Gemeinschaftserlebnis von Menschen mit und ohne Einschränkungen“.

Die Aktion wird ihre überregionale Wirkung nicht verfehlen – und die generierten Spenden kommen der Lebenshilfe Braunschweig zugute

Kurz vor Beginn der Eröffnungsfeier für die Special Olympics World Games am Samstag, 17. Juni, wollen die Kraftspenderinnen und Kraftspender aus Braunschweig dann am Stadion in der Hauptstadt eintreffen, vermutlich im Blickpunkt der Kameras und der internationalen Öffentlichkeit.

Gut so. Denn ein möglichst hoher Betrag soll für die Lebenshilfe Braunschweig zusammen kommen, die bei dieser Kraftspender-Tour intensiv eingebunden ist. Um den sportlichen Hintergrund, wenn auch nicht die Leistungsorientierung der Special Olympics, aufzugreifen, heißt es, sollen mit Hilfe der Spendenerlöse Rikscha-Fahrräder für die Lebenshilfe angeschafft werden. Sie sollen eine umweltfreundliche Mobilität für Menschen mit Einschränkungen ermöglichen.

Solche Fahrräder sind von ihrer Konstruktion her geeignet für gemeinsame Unternehmungen von Menschen mit und ohne Handicap. „Gerade dieser Aspekt liegt uns besonders am Herzen“, betont Torsten Bierwisch, der in diesen Tagen Kette gibt, alle Hände voll zu tun hat. Aber es läuft, wie sie so schön sagen.

Die Special Olympics mit mehreren 1000 Athletinnen und Athleten finden finden vom 17. bis 25. Juni zum ersten Mal in Deutschland statt. Bekanntlich wurden mehr als 200 „Host Towns“ ausgewählt, darunter auch Braunschweig. Dort werden Delegationen und Mannschaften aus den Teilnehmerländern untergebracht.

Letztlich ist es auch der Anstoß für die Kraftspender-Tour 2023, ohnehin ja im Dienst der Inklusion. Bierwisch: „Für uns ein weiteres Ausrufungszeichen für ein weltoffenes, alle Menschen respektierendes Braunschweig.“

Die Spendenaktion hat bereits begonnen: www.betterplace.org