Braunschweig. Die unbekannte Spiegelei-Künstlergruppe hat wieder zugeschlagen: Nahe des Kohlmarkts in Braunschweig und auf der Flechtorfer Mühle kleben die Eier.

Ein paar Monate war es ruhig, nun scheinen die unbekannten Spiegelei-Künstler in Braunschweig und der Region wieder aktiv zu werden. Unser redaktionsinternes Ermittlungsteam, „Detekt-Ei“ oder „CS-Ei“ genannt, hat gleich zwei neue Streetart-Objekte in den vergangenen Tagen ausmachen können.

Bereits Mitte Mai entdeckte einer unserer Redaktions-Detektive ein Spiegelei in Braunschweig. Es klebt an der Fassade eines Gebäudes in der Jakobstraße. Die kleine Stichstraße führt vom Kohlmarkt zur Brabandtstraße. Das Ei ist kreuzförmig und klebt im Giebel eines Vorsprungs neben einem Garagentor. Der oder die Künstler bleiben sich treu und variieren die Form des Spiegeleis, doch es bleibt als Ei erkennbar.

Dieses kreuzförmige Spiegelei ist in Braunschweig nahe des Kohlmarkts in der Jakobstraße aufgetaucht. Es stammt wohl von Streetart-Künstlern.
Dieses kreuzförmige Spiegelei ist in Braunschweig nahe des Kohlmarkts in der Jakobstraße aufgetaucht. Es stammt wohl von Streetart-Künstlern. © FUNKE NDS | Joschka Büchs

Spiegeleier zerlaufen auf Dach von „Flechtorfer Mühle“

Aber ein Ei macht bekanntlich noch keinen Sommer – beziehungsweise keine Sommerloch-Berichterstattung. Denn über Pfingsten tauchten gleich zwei weitere Spiegeleier in nicht unspektakulärer Höhe auf: Sie kleben auf dem Dach eines Gebäudes der „Flechtorfer Mühle“. Die Mühle produziert unter anderem Mehl für die industrielle Weiterverarbeitung.

Ähnlich wie die bereits bekannten Eier auf einer Kfz-Werkstatt in Meinersen scheinen die Eier hier die Fassade herunterzulaufen, als wären sie noch roh. „Wir haben es am Dienstag entdeckt. Die Künstler müssen das über Pfingsten dort angebracht haben“, sagt Sascha Krämer, der bei der Mühle für den Einkauf zuständig ist. Von seinem Büro aus hat er die Eier bestens im Blick: „Wenn ich durch mein Fenster nach oben schaue, sehe ich sie“, erzählt er am Telefon.

Die Eier dürfen bleiben

Vom Azubi bis zum Geschäftsführer habe sich zunächst niemand in der Belegschaft einen Reim auf die Eier machen können. „Wir haben alle im Internet nach Anhaltspunkten gesucht“, sagt Krämer. Dann stieß man auf die Berichterstattung unserer Zeitung. „Da wusste ich, dass wir Teil einer Kunstaktion sind“, sagt Krämer.

Jetzt reinhören in unseren Podcast „Yes BS“, in der E-Paper-App, online, bei Spotify und Apple Podcasts.

podcast-image

Anders als vielleicht anzunehmen, betrachtet das Unternehmen die festgeklebten Eier nicht als Sachbeschädigung. „Wir sehen das als Kunst und finden es gut“, bekundet der Mitarbeiter. „Wir werden es nicht entfernen.“ Ein Mitarbeiter sei bereits aufs Dach gestiegen und habe geprüft, ob die Eier herabfallen könnten. „Die sind sicher da oben“, sagt er.

Die meisten Eier klebten in Braunschweig

Gesehen haben will den oder die Künstler bei der Aktion keiner. Schon in Meinersen hatte ein Kfz-Unternehmen trotz Überwachungskamera keine Spur finden können, als eines der Eier auf dem Dach auftauchte. Alles nur ein Marketing-Scherz? Nein, garantiert Krämer. „Wir brauchen keine lokale Werbung, wir verkaufen ja nur direkt an die Industrie in ganz Deutschland“, so Krämer.

Ob es mittlerweile noch dieselben Künstler sind, wie noch zu Beginn des Jahres oder Trittbrettfahrer, ist unbekannt. Zum Jahresbeginn waren schrittweise elf Eier in oft unterschiedlichem, teils abstrakten Stil an verschiedenen Gebäude vor allem in Braunschweig aber auch in Wolfsburg und Meinersen aufgetaucht. Zum Teil sind die Eier bereits wieder entfernt worden.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auch am Medienhaus, in dem unsere Zeitung untergebracht ist, war ein Spiegelei angebracht worden. Das Ei ist zwischenzeitlich durch die Hausverwaltung entfernt worden. Unser Verlag ist lediglich Mieter des Gebäudes und hat auf diese Entscheidung keinen Einfluss gehabt.

Zwischenzeitlich kursierte ein Video auf Instagram, das eine unbekannte Person beim Anbringen eines der Eier an einem Jugendzentrum in Wolfsburg zeigte. Der Instagram-Kanal „das_ei_team“, auf dem dieses und weitere Videos der Künstler in Aktion zu sehen waren, ist inzwischen verschwunden. Wir sagen: unbegr-EI-flich!

Mehr zu den Spiegelei-Künstlern von Braunschweig:

Mehr wichtige Nachrichten aus Braunschweig lesen:

Täglich wissen, was in Braunschweig passiert: Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!Hier kostenlos für den täglichen Braunschweig-Newsletter anmelden!