Braunschweig. An mehreren Brücken in Braunschweig kleben Spiegeleier aus Styropor. Hinweise aus dem Netz bringen unsere Ermittler den Hintergründen näher.

Ganz Braunschweig rätselt: Wer steckt hinter den mysteriösen Spiegeleiern, die seit kurzem an Brücken und Laternen in der Stadt kleben? Und was haben sie zu bedeuten?

Nicht nur an der Brücke am Gliesmaroder Bahnhof, auch an einem Laternenpfahl an der Bushaltestelle Moorhüttenweg kleben seit kurzem Spiegeleier aus Styropor. Auch an anderen Brücken in der Stadt sollen sie zu finden sein.

Unsere erste Recherche zur Herkunft der Styropor-Eier war eine der meistgelesenen Geschichten der vergangenen Woche in unserer Online-Zeitung. Grund genug, der Sache investigativ auf den Grund zu gehen. Die BZ-Detekt-Ei ermittelt!

Wir beschließen zunächst die zahlreichen Hinweise aus dem Netz auszuwerten, die uns nach dem ersten Bericht erreicht haben. Bei Instagram mutmaßt ein User: „Vielleicht ist es Streetart?“, ein anderer denkt in eine ähnliche Richtung: „Vielleicht eine Kunstaktion der HBK?“. Eine Userin schlägt direkt „Peter Maff-Ei“, als passenden Künstlernamen vor.

Ei als Hommage an eine Radiosendung?

Bei Facebook hält ein Leser die Eier für Werbung für das „Frühstyxxradio“. Die FFN-Sendung hatte ein Spiegelei als Logo und machte die TV-Moderatoren Oliver Welke und Oliver Kalkhofe bekannt. Das Problem: Sie läuft schon seit Jahren nicht mehr.

Per E-Mail schreibt uns eine Leserin, dass die Eier wohl auf einen Protest hinweisen. Sie sähen schließlich nicht wie gebratene Spiegeleier aus, sondern wie rohe Eier, die jemand aus Protest an die Wand geworfen habe. Das weckt Assoziationen an den berühmten „Eierwurf von Halle“, als 1991 einige wütende Demonstranten Wendekanzler Helmut Kohl mit Eiern bewarfen.

Doch wofür die vermeintlichen Protest-Eier von Braunschweig stehen könnten, bleibt ungewiss. „Vielleicht ein Hinweis auf den Klimawandel. Bald lassen sich überall Eier braten“, spekuliert eine Leserin auf Facebook.

Hör hier in unseren Podcast „Yes BS“ rein (auch auf Spotify und Apple Music):

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Hannoveraner Kirschen als Vorbild?

Dann endlich eine Spur: Ein Leser weist auf eine ähnliche Aktion in einer Nachbarstadt hin. „In Hannover sind es Kirschen“, schreibt er. Und tatsächlich: Ab 2011 klebten Unbekannte in der Nachbarstadt Kirschen aus Styropor und Holz an Fassaden, Brücken und Parkhausdächer. Später kamen noch Graffitis mit Kirschenmotiv an Stromkästen oder Kirsch-Sticker an Bahnschranken dazu. Handelt es sich in Braunschweig also um denselben Künstler beziehungsweise dieselbe Künstlerin wie in Hannover? Eine Art Lebensmittel-Banksy, der von Stadt zu Stadt zieht?

Während wir noch darüber sinnieren, schreibt eine Leserin auf Facebook, dass ein weiteres Ei aufgetaucht sei: An einer Brücke zwischen Wenden und Bienrode soll es kleben. Vermaled-ei-t! Der Eier-Künstler scheint uns immer einen Schritt voraus zu sein.

Unsere Ermittlungsgruppe, man könnte sich auch CS-Ei Braunschweig nennen, beschließt, noch einmal am ersten „Tatort“ nach Hinweisen auf die Herkunft der Eier zu suchen.

„CS-Ei Braunschweig“: Hinweissuche am „Tatort“

An der Berliner Straße am Bahnhof Gliesmarode fragen wir Passanten nach Hinweisen. Was hat es mit dem Ei auf sich? „Ich weiß es leider auch nicht“, sagt Marcel, der sein Fahrrad mit Platten die Straße entlang schiebt. Auch er könnte sich eine Protestaktion vorstellen. „Oder vielleicht ist es ein Streich, bald ist ja Karneval“, mutmaßt er. Auch Spaziergängerin Josephine kann uns nicht weiterhelfen. „Ich hätte das ohne Hinweis nicht einmal als Ei erkannt“, sagt sie.

Die Ermittlungsgruppe CS-Ei, sie muss sich an diesem Tag geschlagen geben. Senden Sie uns Ihre Hinweise weiterhin an joschka.buechs@funkemedien.de

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