Braunschweig. Im Foyer des Staatstheaters Braunschweig gibt es jetzt Poffertjes, Würstchen und Co. Draußen laden Kissen zum Verweilen ein – ohne Verzehrpflicht.

Das Staatstheater Braunschweig hat jetzt einen Kiosk, „Eyos Kiosk“, um genau zu sein. Das gelbe Büdchen – normalerweise genutzt als Kassenhäuschen, zum Beispiel auf dem Burgplatz – steht mittig im Haupteingangsbereich des Theaters. Hier verkauft Theatergastronom Hasan Kalmis, auch bekannt als Wirt von „Charly’s Tiger“ im Östlichen Ringgebiet, Poffertjes, Waffeln, Würstchen, Gebäck, Schokoriegel, Eis und natürlich Kaffee und andere Getränke. Alkohol gibt es nicht. Durch den 56-Jährigen kam auch der Name des neuen Theater-Kiosk zustande: „Eyos Kiosk“. „Eyo, das ist der Spitzname meines Enkels, Eymen, der ist zwei Jahre alt“, sagt Kalmis.

Der Kiosk hat montags bis sonntags von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Bei Abendveranstaltungen des Staatstheaters ist er bis einschließlich der Pause geöffnet. Die Idee, einen Kiosk im Theater anzusiedeln, gab es in der Theaterbelegschaft schon länger. Volker Ludewig vom Besucherservice des Staatstheaters setzte sie mit Kalmis nun in die Tat um – dessen Theaterkantine „Mephisto“ ist bereits für Besucherverkehr offen.

Hasan Kalmis beim Kaffee-Ausschank im neuen Hingucker des Staatstheater-Foyers, dem „Eyos“-Kiosk.
Hasan Kalmis beim Kaffee-Ausschank im neuen Hingucker des Staatstheater-Foyers, dem „Eyos“-Kiosk. © regios24 | Stefan Lohmann

„In den letzten Monaten hat sich im Theater eine Gruppe zusammengetan, die sich unter dem Motto ,Offenes Haus’ Gedanken darüber macht, wie man das Staatstheater noch weiter öffnen kann – öffnen für Begegnungen auch jenseits der Vorstellungen“, sagt Pressesprecher Johannes Ehmann. Es ist nicht der erste Versuch in diese Richtung: Bereits zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Corona-Pandemie hatte der Schauspieldramaturg Holger Schröder selbst einen provisorischen Kiosk im Theater ins Leben gerufen, um den Menschen zu zeigen, dass das Theater zurück ist.

Begegnungsstätte für Theaterleute und Passanten

„Das hier soll auch eine Möglichkeit sein, dass sich Spaziergänger, Schauspieler, Sänger und Theatermitarbeiter begegnen“, sagt Volker Ludewig. Davon könne auch das Interesse am Theater profitieren. Schon vom Cimiotti-Brunnen auf dem Vorplatz aus fallen die gelben Sitzkissen auf den Treppen des Haupteingangs ins Auge, auf denen Besucher Platz nehmen können – ganz ohne Verzehrpflicht, wie Ludewig betont. Die Kissen sind eine Selbstanfertigung aus der Theaterwerkstatt.

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Auch wenn das Staatstheater betont, dass der Theater-Vorplatz schon zuvor als Treffpunkt beliebt gewesen sei – als einen Tummelplatz für pausierende Spaziergänger konnte man ihn bisher nicht wirklich bezeichnen. Dabei sind die Voraussetzung gegeben: Bei gutem Wetter scheint auf dem nach Westen ausgerichteten Platz von mittags bis abends die Sonne. Der Kiosk soll zunächst bis Ende Juni im Foyer des Theaters stehen.

Schon vor diesem ersten Bericht erreichte uns ein Leserbrief, dessen Schreiber sich über die Ansiedlung eines Kiosks im Theater beschwert. Das Theater sei schließlich kein „Rummelplatz“, so der Leser. Dazu sagt Pressesprecher Ehmann: „Theater verfügen heutzutage über Kinderkrippen, Tanzsäle, Eisflächen, Buchläden und Cafés. Wir freuen uns sehr über unser gelbes Büdchen.“

Theatergastronom und Betreiber von „Eyos Kiosk“, Hasan Kalmis (von links), sitzt mit Francoise Beaussant, Svenja Grust und Volker Ludewig vom Besucherservice auf den neuen, in der Theaterwerkstatt gefertigten Lounge-Kissen auf den Stufen des Staatstheaters Braunschweig.
Theatergastronom und Betreiber von „Eyos Kiosk“, Hasan Kalmis (von links), sitzt mit Francoise Beaussant, Svenja Grust und Volker Ludewig vom Besucherservice auf den neuen, in der Theaterwerkstatt gefertigten Lounge-Kissen auf den Stufen des Staatstheaters Braunschweig. © regios24 | Stefan Lohmann

„Das Theater ist für alle da“

Wem der Kiosk zu leger sei, der könne nach wie vor im Louis-Spohr-Saal, direkt über dem Haupteingang gelegen, in der Vorstellungspause bei eleganter Atmosphäre einen Sekt trinken. Ludewig fügt hinzu: „Das Theater ist für alle da.“ Auch die Belegschaft des Theaters sei schließlich unterschiedlich: von der Schauspielerin über Schlosser und Schneider bis zum Maskenbildner.

Das Sortiment des Kiosks will Kalmis schrittweise erweitern, zum Beispiel um Tee oder auch die derzeit im Trend liegenden „Bubble Waffeln“ – Waffeln, bei denen der Teig durch ein spezielles Waffeleisen Bläschen bildet, die dann mit Süßigkeiten oder Eis gefüllt werden können. „Längerfristig wünschen wir uns für die Eingangshalle eine ganzjährige Gastronomie – diese dann auch gern mit einem breiteren Angebot und nicht in einer Hütte, sondern innerhalb der sehr schönen Innenarchitektur“, sagt Pressesprecher Ehmann.

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