Braunschweig. Die Sanierung liegt im Zeitplan. Jetzt wurde Richtfest gefeiert. Fünf Mietwohnungen sollen entstehen. Die Gewerbefläche ist noch nicht vergeben.

Seit Juni 2021 läuft die Sanierung des Ackerhof-Ensembles im Magniviertel – jetzt wurde Richtfest gefeiert, wie Borek Immobilien mitteilt. Das Hauptgebäude Ackerhof 2 ist im Jahr 1432 errichtet worden. Es handelt sich um das älteste mit Inschrift datierte Fachwerkhaus Deutschlands. Die Arbeiten lägen im Zeitplan, erläutert Geschäftsführer Christoph Borek. Der historische Komplex soll Ende dieses Jahres fertig restauriert sein.

„Am 27. Februar 2013 haben wir das Ackerhof-Ensemble mit dem Gedanken erworben, dieses alte Stück Braunschweig den Braunschweigerinnen und Braunschweigern zurückzugeben. Nun stehen wir zehn Jahre später hier und können mit Gewissheit sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben“, so Borek.

Das Fachwerk der Gebäude ist bereits komplett saniert

Die vier Fachwerkhäuser am Ackerhof (erbaut 1432), am Ölschlägern (1645) und an der Langedammstraße (1517 und 1646) hatten den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden, verfielen aber zusehends. Das Hauptgebäude am Ackerhof war in der Vergangenheit häufig umgebaut worden. Bis zum Jahr 2013 befand sich dort das Zoogeschäft Adam. Nun soll das Ensemble laut Borek bald als Symbol für das „alte Braunschweig“ stehen, das vor allem in der Bombennacht vom 14. auf den 15. Oktober 1944 im Feuersturm weitgehend untergegangen war.

Er weist darauf hin, dass Braunschweig einst weltweit zu den bedeutendsten Fachwerkstädten zählte. „Doch von ehemals 2000 Fachwerkbauten blieben nur knapp 100 stehen.“ Das Fachwerk der Gebäude des Ackerhof-Projekts sei inzwischen komplett saniert. Nun folgen ihm zufolge die Ausfachung mit ungebrannten Lehmziegeln, die Dämmung mit nachhaltigem Material und der wasserabweisende Leinölanstrich der Holzbalken sowie die Eindeckung der Dächer und der Innenausbau.

Fünf Mietwohnungen und Gewerbe sind vorgesehen

Fünf Wohnungen entstehen, die vermietet werden sollen. Und auch Gewerbe ist vorgesehen. Zuletzt war Gastronomie im Gespräch gewesen, doch festgelegt sei noch nichts, heißt es jetzt. Borek: „Die großzügige Gewerbefläche des exponierten Ensembles ist noch nicht vergeben.“

Für Zimmerpolier Steffen Behrens von der Werkstatt für Denkmalpflege aus Quedlinburg stellt das Projekt laut der Pressemitteilung etwas ganz Besonderes dar. „Dass vier zusammenhängende, denkmalgeschützte Fachwerkhäuser auf einmal restauriert werden, ist sehr ungewöhnlich – auch dass der Bauherr alles denkmalpflegerisch Wünschenswerte umsetzt und versucht, so viel wie möglich von der historischen Substanz zu bewahren.“

Auch Bauhistoriker Elmar Arnhold nahm am Richtfest teil. Er hatte im Jahr 2004 das erste bauhistorische Gutachten erstellt und begleitet das Projekt seither mit seiner wissenschaftlichen Expertise. „Seit dem Gutachten sind 19 Jahre vergangen. Dank der privaten Initiative der Boreks erhält Braunschweig einen deutschlandweit strahlenden Leuchtturm“, erklärte er. Zuvor waren mehrere Versuche der Stadtverwaltung gescheitert, aus dem Ackerhof 2 ein nationales Denkmal-Förderprojekt zu realisieren.

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