Braunschweig. Es gibt Kritik an der von der Stadtverwaltung geplanten provisorischen Umfahrung im Süden durch den Bürgerpark. Man befürchtet dort Konflikte.

In den nächsten Jahren soll Braunschweig etliche Velorouten bekommen. Es handelt sich um gut ausgebaute direkte Fahrradverbindungen zwischen Stadtrand und Innenstadt. Die erste Veloroute wird vom Schöppenstedter Turm über die Helmstedter Straße bis an den Bohlweg führen – die Planung läuft bereits. Nun soll die zweite Veloroute folgen.

Die Stadtverwaltung hat dafür den Wallring vorgeschlagen: etwa fünf Kilometer rund um die Innenstadt. Die ringförmige Führung entspricht zwar nicht dem eigentlichen Prinzip der Velorouten. Der Wallring übernimmt jedoch aus Sicht der Verwaltung die zentrale Verteilerfunktion im Radverkehrsnetz um den Stadtkern.

Verbindung zwischen Theaterwall und Magnitorwall soll verbessert werden

Viele Abschnitte des Wallrings sind bereits Fahrradstraßen. Es gibt aber noch zwei Hürden: Zum einen gilt es, die Querungsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Wallstraßen zu verbessern – es geht hierbei um die Punkte Am Wendentor, um die Kreuzung Celler Straße/Petritorwall sowie um den Bereich zwischen Theaterwall und Magnitorwall/Ehrenbrechtstraße. Die Querungen soll 2023 und 2024 umgesetzt werden.

Am Braunschweiger Löwenwall muss der Höhenunterschied überwunden werden

Zum anderen muss eine große Lösung im Süden gefunden werden. Am Löwenwall ist eine Rampe nötig, um den Höhenunterschied zu überwinden. Zudem wird eine Umverteilung der Verkehrsflächen im Bereich Kalenwall, Bruchtorwall und John-F.-Kennedyplatz geprüft. Die Wallring-Veloroute soll dort entlangführen.

So soll die Veloroute entlang des Wallrings verlaufen.
So soll die Veloroute entlang des Wallrings verlaufen. © Jürgen Runo

Bis das soweit ist – Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer spricht von 2026/27 – sieht die Verwaltung einen provisorischen Lückenschluss mit Ausschilderung durch den Bürgerpark vor. Genau daran gab es im Mobilitätsausschuss des Rates starke Kritik.

Susanne Schroth, Bürgermitglied und Vorsitzende des ADFC in Braunschweig, sagte: „Wir lehnen es ab, eine Ausweichroute durch den Bürgerpark zu legen, weil wir wissen, dass das zu Konflikten mit Fußgängern führt. Das darf man nicht noch durch Beschilderung unterstützen.“

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Auch SPD und Grüne appellierten, den Ausbau der Zielroute schnell voranzutreiben und auf eine ausgeschilderte Umfahrung durch den Bürgerpark zu verzichten. Die Mehrheit des Ausschusses stimmte dafür.

Ablehnung kam von der CDU: Es fehle ein Gesamtkonzept. Zuerst müsse der Mobilitätsentwicklungsplan vollendet werden, dann könnten einzelne Velorouten folgen, hieß es. Leuer entgegnete, dass der Rat den Bau von Velorouten bereits 2020 beschlossen habe.

Der Radweg über die Celler Straße ist am Petritorwall/Inselwall alles andere als gradlinig. Diese Querung – als Teil der künftigen „Veloroute Wallring“ – soll verbessert werden, ebenso wie andere.
Der Radweg über die Celler Straße ist am Petritorwall/Inselwall alles andere als gradlinig. Diese Querung – als Teil der künftigen „Veloroute Wallring“ – soll verbessert werden, ebenso wie andere. © Braunschweiger Zeitung | Bernward Comes

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