Braunschweig. Das Burgerrestaurant in der Neuen Straße hat einen neuen Inhaber. Damit ist die Zeit vorbei, in der es dort nur vegane und vegetarische Burger gab.

Zweieinhalb Monate war das Restaurant „Corvin’s Burger & Beer“ in der Neuen Straße geschlossen, Mitte Januar startete es dann unter neuer Leitung durch – und mit neuem Konzept. Denn in die Karte des Lokals, das seit Juni vergangenen Jahres nur noch vegane und vegetarische Burger servierte, nahm der neue Besitzer Ferhan Ekinci mit der Öffnung Mitte Januar wieder Fleisch auf.

Damit erhofft sich Ekinci, einen breiteren Kreis anzusprechen. Vegan und vegetarisch essen, kann man bei „Corvin’s“ aber nach wie vor. Und das Fleisch ist bio-zertifiziert.

Dass das so ist, hat sich der Vorbesitzer und Gründer des Restaurants, Dimitrios Dangalis, vertraglich zusichern lassen. Als das „Corvin’s“ unter seiner Leitung noch Fleisch anbot, habe er lange nach einem Betrieb gesucht, in dem die Menschen gut mit den Tieren umgehen, erzählt er. Hühner- und Schweinefleisch hatte er schon lange von der Karte gestrichen.

„Ich fand nirgends einen Hof, der die Tiere mit Würde schlachtet“, sagt Dangalis. In Süddeutschland entdeckte er dann einen Bio-Betrieb, bei dem ihm die Haltung der Rinder zusagte. „Die Kälber dürfen bei den Muttertieren bleiben und haben viel Freilauf“, so Dangalis. Geschlachtet würden rund 20 Rinder am Tag, Akkordarbeit wie in anderen Schlachtereien gebe es dort nicht.

„Lieber Klasse statt Masse“

Abhängen auf der Weide: Aus diesem Bio-Betrieb in Süddeutschland, den Dimitrios Dangalis besucht hat, bezieht das „Corvin’s“ sein Rindfleisch.
Abhängen auf der Weide: Aus diesem Bio-Betrieb in Süddeutschland, den Dimitrios Dangalis besucht hat, bezieht das „Corvin’s“ sein Rindfleisch. © Dimitrios Dangalis

Bevor sich Dangalis im Sommer vergangenen Jahres entschied, auf vegane und vegetarische Kost umzustellen, habe er lange nach passenden Burger-Pattys gesucht, berichtet er. Er stieß auf den „Moving Mountain“, der sich aus Erbsen, Champions, Roter Beete und Weizen zusammensetze und damit im Geschmack „sehr nah an Fleisch“ herankomme. Diese Pattys gibt es immer noch im „Corvin’s“, auch Pattys aus Falafel sind im Angebot. In den veganen Varianten werden Käse, Mayonnaise und Ei einfach weggelassen.

Dangalis und der neue Besitzer des „Corvin’s“, Ferhan Ekinci, kennen sich gut, sagt Ekinci. Ekinci führt seit 2016 das „Dean&David“, das in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Die Geschäfte im „Corvin’s“ wird Ekincis Cousin Kadri Ekinci leiten.

Die Speisekarte wie auch den Namen haben die Ekincis zunächst übernommen. Beides soll im Laufe des Jahres allerdings überarbeitet werden. Klar sei, dass es weiter vegane und vegetarische Burger geben soll. Auch das zertifizierte Bio-Fleisch bleibt Teil des Konzepts. „Lieber Klasse statt Masse“, umschreibt Kadri Ekinci das, was hinter dem Lokal stehe. „Wir legen auf hochwertige Produkte wert“, sagt auch Ferhan Ekinci. Extravagantes solle in der Karte auftauchen. Vielleicht Burger mit Chips, wie sie in Großbritannien gegessen werden. Aber das stehe noch in den Sternen.

Am 3. März startet Ekinci einen Lieferdienst, zunächst für die Innenstadt

Bei einem aber ist sich Ferhan Ekinci sicher: Am 3. März startet er mit einem Lieferservice, erst einmal in der Innenstadt. Ferhan Ekinci sagt zum „Dean&David“: „Mit dem Lieferdienst sind wir gut durch die Pandemie gekommen.“ Das „Corvin’s“ hatte bisher keinen Lieferdienst.

Dass er im November vergangenen Jahres schließen musste, begründete Vorbesitzer Dangalis mit den einschränkenden Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Sein Konzept, auf vegan und vegetarisch umzustellen, sei gut angenommen worden. Nach 32 Jahren in der Gastronomie will er nun aber erst einmal eine Pause machen und nach ein oder zwei Jahren wieder einsteigen, möglicherweise der Liebe wegen in Hamburg. Für Dangalis Mitarbeiter ist es im „Corvin’s“ weitergegangen. Sie wurden von Ekinci übernommen.

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