Braunschweig. Beschäftigte sprechen gegenüber Kunden davon, dass im April oder Mai Schluss sein könnte. Eine offizielle Bestätigung seitens Galeria steht noch aus.

Gleich mehrere Leser meldeten sich am Samstag mit der Nachricht in der Redaktion, dass die Karstadt-Lebensmittelabteilung demnächst voraussichtlich schließen soll. Die „Galeria Markthalle“, wie sie inzwischen offiziell heißt, sei wohl nur noch einige Wochen geöffnet. Beschäftigten zufolge könnte vielleicht schon im April oder Mai Schluss sein.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hätten jetzt davon erfahren. Für sie gebe es hier vor Ort keine Alternativbeschäftigung, heißt es. Stattdessen seien ihnen die Standorte in Hannover oder Magdeburg angeboten worden.

Offizielle Bestätigung seitens Galeria steht noch aus

Die Abteilung befindet sich im Untergeschoss des Kaufhauses in der Schuhstraße. Die Fläche solle künftig anders genutzt werden, wird berichtet, möglicherweise für Kinderbekleidung und Spielzeug.

Filialgeschäftsführer Gilbert Weigel äußerte sich am Samstag auf eine konkrete Anfrage unserer Zeitung nicht zu dem Thema. Er verwies stattdessen auf die Presseabteilung des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns in Essen. Dort war bislang niemand erreichbar.

Stammkunden schätzen große Auswahl

Etliche Stammkunden der Lebensmittelabteilung betrübt die Nachricht von der bevorstehenden Schließung. Das Angebot an Wurst, Fleisch, Käse und Fisch wird von vielen als herausragend angesehen, ebenso die große Auswahl an Wein, Sekt, Champagner, weiteren Spirituosen und anderen Delikatessen und Spezialitäten.

Dass die Fläche im Untergeschoss für andere Waren genutzt werden soll, könnte mit der Schließung des Standortes am Gewandhaus Ende September 2021 zu tun haben. Das dortige Sortiment – Haushaltsabteilung, Spielwaren und Heimtextilien – wurde ins Haupthaus in der Schuhstraße integriert. Filialgeschäftsführer Weigel kündigte damals einen großen Umbau für dieses Jahr an.

Aus „Karstadt Feinkost“ wurde die „Galeria Markthalle“

Die Karstadt-Lebensmittelabteilungen gehörten ab 2005 zur Karstadt Feinkost GmbH & Co. KG, einer gemeinsamen Gesellschaft von Karstadt und Rewe. 2019 ist die Rewe-Gruppe wieder ausgestiegen und verkaufte ihre 25,1-Prozent-Beteiligung an den Galeria-Konzern – die Warenbelieferung wurde aber fortgesetzt. Aus „Karstadt Feinkost“ wurde schließlich die „Galeria Markthalle“. Laut der „Lebensmittel Zeitung“ kämpft man allerdings seit Jahren mit sinkenden Umsätzen.

Lebensmittelgeschäfte haben die Innenstadt entdeckt

Karstadt war lange Zeit fast die einzige Möglichkeit, in der Innenstadt Lebensmittel einzukaufen. Vor zehn Jahren kam dann der kleine Görge-Markt im ehemaligen City-Kino an der Friedrich-Wilhelm-Straße hinzu – mit einer Verkaufsfläche von rund 500 Quadratmetern. In den Schlossarkaden ist außerdem Rewe vertreten, anfangs mit rund 1100 Quadratmetern Verkaufsfläche, seit 2018 fast mit der doppelten Fläche. Auch im Konrad-Koch-Quartier ist Rewe seit 2019 auf rund 900 Quadratmetern am Start.

Ebenfalls 2019 hat der Penny-Markt an der Hagenbrücke seine Fläche erweitert und modernisiert. Und ein weiterer Lebensmittelmarkt steht sozusagen in den Startlöchern: Im Welfenhof, der zurzeit umgebaut wird, soll demnächst voraussichtlich Edeka vertreten sein, wie seit vergangenem Jahr bekannt ist.

Mehr zur Braunschweiger Innenstadt