Wolfsburg. Vielen Wolfsburger Kindern wurde in den vergangenen Tagen vorgelesen. Auch VfL-Spielerin Rebecka Blomquist las eine Geschichte vor.

Fragen über Fragen. Nun ja, nicht alles waren Fragen an Rebecka Blomqvist. Etliche Kinder teilten ihr etwas mit: „Meine Tante spricht auch schwedisch“, „Ich spiele gern Fußball“, „Ich bin Stürmer wie du.“ Aber sie wollten auch etwas wissen: „Welche Hobbys hast du noch?“, „Spielst du gern Fußball?“, „Wann hast du angefangen mit Fußball?“

Die Offensivspielerin des VfL Wolfsburg beantwortete sie alle oder kommentierte sie. Geduldig, nett, aufgeschlossen. Am Freitagmorgen, als sich rund 80 Jungen und Mädchen der 3. und 4. Klassen der Grundschulen Alt-Wolfsburg, Am Drömling und Hellwinkel zur Vorlesestunde in der Autostadt, oben in der Lounge 2, einfanden. Anlass: der Vorlesetag.

Auch bei uns im Medienhaus in Braunschweig kamen Kinder am Vorlesetag vorbei.

Vorlesetag in Wolfsburg: VfL-Stürmerin Rebecka Blomqvist liest aus „Die Kinder von Bullerbü“ vor

Also: Rebecka Blomqvist spielt seit ihrem 4. Lebensjahr Fußball. Sie wurde am 24. Juli 1997 geboren. 2020 wurde sie schwedische Meisterin mit Kopparsberg/Göteborg, 2022 mit dem VfL Wolfsburg deutsche Meisterin, 2021, 2022 und 2023 DFB-Pokalsiegerin. Sie liebt den Fußball, nannte als Hobbys lediglich Freundschaften und Fernsehen. Und sie kann lesen, sogar gut vorlesen. Das zeigte sie vor der Fragestunde im Rahmen des Vorlesetages. Mit einigen Kapiteln aus Astrid Lindgrens Buch „Die Kinder von Bullerbü“, das viele im jungen Auditorium kannten oder zu Hause haben.

Circa 80 Kinder löcherten VfL Wolfsburg Profi-Fußballspielerin Rebecca Blomqvist mit Fragen.
Circa 80 Kinder löcherten VfL Wolfsburg Profi-Fußballspielerin Rebecca Blomqvist mit Fragen. © regios24 | Michael Uhmeyer

Einfühlsam gewann sie die Aufmerksamkeit der Grundschülerinnen und Grundschüler, auch wenn viele von ihnen ab und an auf roten und grauen Sitzkissen wackelten, mit ihren Armen schlenkerten. Sie mussten sich eben bewegen, hörten aber genau zu – wie die lebhaften Reaktionen zeigten. Die 26-jährige Stürmerin las nicht nur, sie stellte auch Fragen, oft Nachfragen: „Wie heißen die sechs Kinder?“ Klarer Fall, die Finger schnellten hoch: Lasse und Bosse, die Brüder der 7-jährigen Erzählerin Lisa; sowie Ole, Britta und Inga, die drei Nachbarskinder.

Kinder helfen VfL Wolfsburg-Spielerin Rebecka Blomqvist beim Vorlesetag in Wolfsburg

Da ging es um Lisas Geburtstag, ihr erstes eigenes Zimmer, aber auch um die Frage, ob Jungen und Mädchen zusammenspielen dürfen, sollten, müssen. Klare Antwort: Zu sechst macht Spielen viel mehr Spaß. Und alle sechs Bullerbü-Kinder sind auch noch gut in der Schule. Gekonnt brachte Rebecka Blomqvist beim Vorlesetag ihre Leseschwierigkeiten komplizierter, deutscher Wörter ein: Himmelsschlüsselschen, das sind Blumen; oder Johannisbeerbüsche, unter denen die Hühner Eier legten; hinunterlaufen, also die Treppen. Sie bat die Kinder um Hilfe und erhielt sie. So schaffte sie Beteiligung und Aufmerksamkeit.

Das ist das Ziel des 2004 eingeführten bundesweiten Vorlesetages, einer Initiative von „Die Zeit“, Stiftung Lesen und Deutscher Bundesbahn: die Bedeutung des Lesens, vor allem Vorlesens für die Entwicklung der jungen Generation zu beweisen. Zum zweiten Mal bot der VfL Wolfsburg diesen Vorlese-Vormittag an. Mit Erfolg. Und mit Wölfi.

Lesen Sie hier, was beim Vorlesetag im Hallenbad gelesen wurde.

Vorlesetag mit Rebecka Blomqvist: Auch VfL-Maskottchen „Wölfi“ stattet Schülerinnen und Schülern Besuch ab

Zur Überraschung und Freude kam nach gut einer Stunde das Maskottchen des Bundesligisten: Wölfi, der leibhaftige Kuschelwolf. Das war eine Aufregung, ein Hallo. Wolfgang „Wölfi“ Wendland, Musiker, Schauspieler, Politiker und Satiriker, verstand es vorzüglich, auf die Jungen und Mädchen einzugehen. Sie hatten viel Spaß zum Abschluss dieser Vorlese-Aktion.

Auch Wölfi stattete den Schülerinnen und Schülern beim Vorlesetag in der Autostadt einen Besuch ab.
Auch Wölfi stattete den Schülerinnen und Schülern beim Vorlesetag in der Autostadt einen Besuch ab. © uneingeschränkt | Marvin Seibert

Gesunde Ernährung stand bei den Vorlesetagen der Stadtwerke hoch im Kurs

Auch bei den Stadtwerken wurde am bundesweiten Vorlesetag fleißig vorgelesen. Mit dabei sein konnten eine zweite Klasse, eine dritte Klasse und eine vierte Klasse, wie die Stadtwerke mitteilten. An drei Stationen konnten sich die Kids mit dem Thema „gesunde Ernährung“ beschäftigen. An einer Station las Kevin Steinke aus dem Buch „Probier’s doch mal!“ von den beiden Autoren Kevin Steinke und Niklas Jentsch vor. Hier durften die Kinder nicht nur zuhören, sondern sich auch bewegen.

So ging es auch bei der Ernährungsexpertin Anke Marschall weiter, die für die Kinder verschiedene Quiz-Stationen aufgebaut hat, um spielerisch an das Thema heranzuführen und das bereits vorhandene Wissen zu testen. Das Wissen rund um Gemüse, Obst und Kräuter konnten die Schülerinnen und Schüler in der dritten Station vertiefen. Hier hatte der Küchenleiter Kevin Heck für die Kinder verschiedene Körbe mit unterschiedlichen Sorten zum Anfassen, Riechen und Entdecken vorbereitet.

Bei den Stadtwerken las Kevin Steinke aus dem Buch „Probier’s doch mal!“ von den beiden Autoren Kevin Steinke und Niklas Jentsch vor.
Bei den Stadtwerken las Kevin Steinke aus dem Buch „Probier’s doch mal!“ von den beiden Autoren Kevin Steinke und Niklas Jentsch vor. © BZV | Helge Landmann

Am Ende gab es noch ein gemeinsames Mittagessen. „Wir freuen uns, dass wir den Vorlesetag wieder umsetzen und den Kindern neben der Lesung auch noch ein bisschen Wissen rund um das Thema gesunde Ernährung vermitteln konnten“, wird Leslie Corbeck, Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Wolfsburg, zitiert.

Kultusministerin liest am Vorlesetag in der Laagbergschule Wolfsburg vor

Humorvoll ging es an der Laagbergschule in Wolfsburg zu: 20 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 3 und 4 lauschten der Niedersächsischen Kultusministerin Julia Willie Hamburg. Sie las aus dem Buch „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ von Marc-Uwe Kling vor. Die humorvoll geschriebene Geschichte handelt von einer Großmutter, die während eines Besuchs bei ihren Enkeln durch wildes Geklicke am Computer weltweit das Internet zusammenbrechen lässt. Die Familie muss nun sehen, wie sie sich alternativ die Zeit vertreiben kann und bemerkt nach anfänglicher Verzweiflung, dass es so viele unterschiedliche Dinge im Leben gibt, die mindestens genauso Spaß machen.

„Das Vorlesen verbindet viele positive Faktoren miteinander“, wird Kultusministerin Hamburg in der Pressemitteilung zitiert. „Einerseits zieht es Kinder in ihren Bann, lässt sie an fantasievollen Erzählungen teilhaben und mitfiebern. Andererseits fördert es die Lesekompetenz sowie das Erlernen von Sprache. Dadurch ist das Vorlesen ein wichtiger Baustein für den Bildungserfolg von Kindern.“